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Schloss Droyßig ein LOST PLACE?

Schloss Droyßig ein LOST PLACE?

Tot Geglaubte leben länger. Ein Nachbarblick.

Es ist ein großer Tag für den kleinen Max Sommer aus Droyßig (Bild rechts). Max wurde hier geboren. Nicht irgendwo in Droyßig, sondern hier im ältesten Gebäude des beschaulichen Ortes – im Schloss Droyßig. Max wird im von Menschen gefüllten Innenhof des Schlosses interviewt von Andreas Reißmann, einem der Protagonisten der Ausstellung „LOST PLACES, Morbide Romantik – Schloss Droyßig“, die heute eröffnet wird. Max, der Letztgeborene auf Schloss Droyßig, später wird er noch mit dem Ritter Albrecht alias Thomas „Peng“ Linzner sprechen. Der, Albrecht, hatte Anfang des 13. Jahrhunderts die Burg gebaut, auf der das heutige Schloss steht.

Schloss Droyßig also „Verlassen, verfallen, eigentümlich schön“, wie das Ausstellungsplakat zu „LOST PLACES“ verkündet. Dieses Schloss ein „verlorener Ort“? Morbid und romantisch unbedingt, doch an einen verlorenen Ort erinnert heute jedenfalls nichts. Heute ist das Schloss voller Leben. Denn die Protagonisten um Kuratorin Katrin Beikirch haben sich viel einfallen lassen für diesen Tag der Ausstellungseröffnung. Und viele sind gekommen, nicht nur aus Droyßig.

Ein Blick in die Ausstellung

Freunde von LOST PLACES können sich an morbider Romantik nicht satt sehen. Ganze Heerscharen stöbern voller Freude am Vergänglichen mit Kameras an solchen Orten und fluten das Internet. Die Protagonisten im Droyßiger Schloss verfolgen mit dieser Ausstellung andere Ziele. Sie wollen den Betrachter bei den Emotionen packen und zum Nachdenken darüber bewegen, was kann und muss werden, damit dieser zauberhafte Ort eben kein verlorener Ort bleibt. Zugleich informieren sie über die Geschichte, über das Leben an diesem Ort, machen auf einstige Rituale aufmerksam. Dafür fanden sie eine gute Mischung aus guten heutigen Fotografien, Zeitzeugen und Dokumenten, die sie mit heutigen Mitteln der Medientechnik geschickt verwoben. So ist der Rundgang durch die Ausstellung informativ, anregend und nachdenklich machend zugleich. Zwei Jahre haben sie daran gearbeitet, konzipiert, verworfen, neu gedacht. Es ist ihnen gelungen.

Öffnungszeiten

Bis 31. Oktober 2020, Samstag und Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr.
In den Ausstellungsräumen besteht Maskenpflicht!

Burgfräuleins, Ritter, Gundermann & Co.

Als ich, aus gutem Grund, eine Stunde früher ankomme, proben sie gerade. Die Saitlinge und Gundermann Singers um den, seiner Heimat eng verbundenen, Schauspieler und Musiker Peter Schneider. Später nach der Ausstellungseröffnung werden sie einen Abend lang aufspielen.
Dann kommen sie, die erwartungsvollen Gäste und dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Burgfräuleins tauchen auf, Seifenblasen machend zeigen sie sich in historischen Gewändern rings an den umliegenden Fenstern und kleinen Balkons. Die Herrschaften des Schlosses indes unter frenetischem Beifall auf den Wiesen aufmarschieren. Der heimische Verein Historische Kostüme macht’s möglich.

Wie auf Bestellung geht über dem Schloss der Himmel auf. Ein Bild wie ein Zeichen: Schloss Droyßig ein LOST PLACE? Heute glaubt das hier niemand.
Sehen Sie die Bilder:

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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