„Das ist mir zu privat“

„Das ist mir zu privat“

OPEN SPACE. Überraschendes aus einem Workshop

OPEN SPACE - Projekte, Bilder, Kommentare

Vom 27. Juni bis 1. Juli absolvierten Student*innen der FH Dortmund einen Workshop bei uns in Zeitz. Die 10 Student*innen der Fachrichtungen Kommunikations-, Raum- und Objektdesign arbeiteten in „OPEN SPACE“ an Ideen in einer Stadt als öffentlichen Raum.

Als Werkstatt nutzte die Gruppe das Neue Theater Zeitz, das Frau Rossner-Sauerbier bereit stellte. Die Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa gab aktive logistische Unterstützung und stellte die Beherbergung sicher.

Dafür ein herzliches Dankeschön.

ZeitzOnline hat den Workshop ein wenig mit der Kamera begleitet und mit Beiträgen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit versucht herzustellen.

Die Ergebnisse wurden am Abend des 1. Juli in der alten Bibliothek Rahnestraße präsentiert und teilweise auf Litfaßsäulen im Stadtgebiet „ausgestellt“. Unser Beitrag ist der Versuch eines Überblicks über Werkstattarbeit und die Ergebnisse für unsere Leserinnen und Leser.

Leider hat unser Redakteur seine Aufzeichnungen versemmelt. Bitte um Nachsicht, dass wir nicht alle Namen nennen.

Wer Raum schaffen will..

Wer Raum schaffen will braucht Zeitz

Leonie Sauerland ist fasziniert von den prachtvollen Bauten, die leer stehen. In diesen Räumen sieht sie vor allem eine Chance. Sie hat Details fotografiert und zu einer Collage montiert.

Zu sehen am Kalktor.

Prick

Prick

Am Ende waren es Etiketten aus der ehemaligen Brauerei Zeitz. Jan Kotkowski interessieren dokumentarische Details. Er war selbst überrascht, wie durch geschickte Anordnung einfache Etiketten eine Litfaßsäule wie altes Mauerwerk aussehen lassen.

Zu sehen am Brühl

Biersuppe

Biersuppe

Simon Salzig sammelte Gegenstände und Wörter/Begriffe, die Zeitzern etwas sagen sollten. Daraus baute er Installationen aus Gegenständen und Wörtern, die Betrachtern zu eigenen Vorstellungen und Kontextbildungen anregen sollen

Zu sehen Rötgenstraße/Virchowstraße

Das Freundschaftsbuch

Das Freundschaftsbuch

„Das ist mir zu privat,“ diese Form der Abwehrhaltung von Zeitzer*innen ließ die Studentin nicht los. Für ihr schönes „Freundschaftsbuch“ sammelte sie Antworten zum Verhältnis von Menschen zu der Stadt, in der sie leben. Im Buch sind die Antwortseiten, kombiniert mit einem Porträt von hinten und interessanten Ansichten von Zeitz gebunden.

Nächstenliebe

Nächstenliebe

 

Jasmin hatte fremde Menschen dazu bewegt, sich in einem abgeschlossenen Raum im Abstand von 40 cm zu begegnen. Was würden Sie Ihrem Gegenüber sagen? Was würden Sie ihn fragen oder, fragt er sie, was würden sie wohl antworten? Unvorhergesehene Begegnungen mit Überraschungseffekt, die in einem kleinen Buch dokumentiert sind.

Mein Platz

Mein Platz

Warum nicht einmal über sich und die Welt nachdenken? Gehen Sie beim Bummeln zur Sitzbank und nachdem Sie das dortige Zitat lasen denken Sie darüber nach. Oder sprechen Sie mit der Sitznachbarin, was sie davon hält. Eine Einladung.

Zu sehen am Roßmarkt

Zeitzer Thesen

Zeitzer Thesen

Bei den „95 Thesen für Zeitz“ sollten einmal Zeitzer*nnen ihre These für ihre Stadt kurz zu formulieren. Was ihnen offensichtlich schwer fiel, denn viele winkten nur ab, hatte im Ergebnis doch Erfreuliches. Die meisten Thesen waren im Grundtenor auffordernd, nach vorn gewandt und lassen die Vermutung zu – richtig angesprochen sind die Zeitzer bereit „Botschafter für ihre Stadt“ zu sein und aktiv mit zu wirken.

Fremdkörper

Fremdkörper

Aufschriften an Schaufestern, brüchiger Putz vom Unbewohnten, irgendwie übrig gebliebene Schilder – wie Fremdkörper im Stadtbild. Leoni Kleinebekel hat sie mit der Kamera aufgelesen. Als sinnbildlichen Fremdkörper steht die gestaltete Litfaßsäule zur Spurensuche inmitten der Stadt.

Zu sehen in der Weberstraße

Wo fängt es an, wo hört es auf?

Wo fängt es an, wo hört es auf?

Haben Sie schon einmal gesehen, wie sich die Pflanzenwelt an verlassenen Orten ihren Raum zurück holt? Mira hat genau diese Welt mit der Kamera beobachtet und grafisch mit der Fragestellung aufgearbeitet „wo fängt es an, wo hört es auf?“. Wissen Sie es?

Zu sehen am Wendischen Berg

Zeitzer Türen

Zeitzer Türen

Eine ganze Reihe toller Fotos von Türen in der Stadt sind in diesem kleinen Buch. Nun hat die Studentin bei den Menschen die Geschichten hinter den Türen gesucht. Dabei machte sie zwar ähnliche Erfahrungen nach dem Motto „das ist mir zu privat“, doch die Idee ist faszinierend und das Layout des Buches sehr ansprechend.

Ein persönliches Fazit

Das Überwinden von Denkschranken macht erstaunlich viel Platz für neue Ideen.

Es gibt für dein positives Denken jede Menge Gleichgesinnte. Versuche es.

Unsere Stadt schläft nur. Lasst sie uns gemeinsam wecken. Jeden Tag auf Neue.

Lasst uns aufhören an den Wunden der Vergangenheit zu lecken. Diese Stadt hat eine Zukunft. Mit uns.

Wir sagen Danke:
Der FH Dortmund für die spannenden Impulse,
Frau Rossner-Sauerbier, die das Theater bereit stellte,
Kloster Posa für die Beherbergung und Unterstützung,
der Stadt Zeitz für die Genehmigungen.

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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