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Lebenswege – Die Shoa in Zeitz 1933-1945

Lebenswege – Die Shoa in Zeitz 1933-1945

Das Buch Lebenswege – Die Shoa in Zeitz 1933-1945 erzählt aus dem Leben ehemaliger Zeitzer Juden, Sinti und Romas, Zeugen Jehovas, Homosexuellen und Opfern der Euthanasie sowie deren Familien. Anlässlich zum Erscheinen des Buches am 27.1.2017 findet eine Lesung in der Stadtbibliothek am Michaeliskirchhof statt.

In akribischer Kleinarbeit hat Aaron Guttstein über Jahrzehnte hinweg Informationen aus aller Welt über die Schicksale der NS-Opfer in Zeitz zusammengetragen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte unter dem Repressionsregime der Nationalsozialisten geleistet.

Die Verbrechen und Gräueltaten der Nazis fingen bekanntlich nicht erst mit Massenexekutionen und den Gaskammern an. Sie begannen mit einer Politik der Hetze, mit dem Wegschauen der Bevölkerung als Stimmung gegen Minderheiten gemacht wurde. Dass ihre Propaganda nur Angst schüren sollte um den Weg zu ebnen für einen Vernichtungskrieg, wurde den Geblendeten erst klar, als die Todesmaschine bereits auf Hochtouren lief und das perfide System dem Untergang geweiht war. Macht korrumpiert. Und absolute Macht korrumpiert absolut. So wurden nicht nur Millionen Menschen ihrer Leben verlustig sondern auch die Kriegstreiber und viele tausend Mittäter und Mitwisser ihrer Menschlichkeit. Sich seiner Moral gänzlich entledigt degradierte dieser Apparat den Menschen zum Objekt und betrieb Massenmord am Fließband.

Heute erleben wir erneut eine populistische Wende, in der Hassreden und Diffamierungen geräuschvoll wieder salonfähig werden. Vor allem lässt sich diese Entwicklung als den Versuch beschreiben, vor der Zukunft in die Vergangenheit zu fliehen. Umso mehr ist die Arbeit von Aaron Guttstein anzuerkennen, nicht nur als wissenschaftlich-biographische Auseinandersetzung mit dieser nunmehr 80 Jahre alten Vergangenheit, sondern vor allem als Apell unserer Gegenwart gegen das Vergessen und für eine verantwortungsvolle Zukunft im Wissen um die Fragilität unserer menschlichen Werte.

Das Gedenkbuch entstand in enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen der betreffenden Familien sowie den verschiedensten Opfergruppen. Damit ist ein Werk entstanden, das als konfessionsübergreifend verstanden werden soll. Besonders wichtig ist es Herrn Guttstein die gute Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde zu Halle/ Saale, sowie Frau Ladig von der Ernst-Ortlepp- Bibliothek in Zeitz zu erwähnen, aber auch die Unterstützung der privaten Sponsoren und öffentlichen Förderer. Der Umfang des Buches beträgt 722 Seiten, enthält 669 Photos, Zeitdokumente und Familienstammbäume.

Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr in der Bibliothek „Martin Luther“ im Michaeliskirchhof in Zeitz. Die Lesung findet in Zusammenarbeit mit Schülern vom Christophorus- Gymnasium Droyßig statt und der Musikschule Anna Magdalena Bach, die den Abend musikalisch untermalen wird. Der Eintritt ist kostenlos.

Lebenswege – Die Shoa in Zeitz 1933-1945
von Aaron Guttstein
ISBN: 978-3-940744-70-8
Preis: 35,00 Euro

Anmerkung: Das Titelphoto zeigt Frau Ladig und Herrn Guttstein zur Übergabe der Belegexemplare im Museum Zeitz

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Medienkunst, Verlagswesen, Kloster Posa, Kreativwirtschaft, Denkmalkultur, Stilblüten aus Mitteldeutschland

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