Dezember 25, 2024

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Whiskyfrühstück am schönsten Arbeitsplatz der Welt.

Whiskyfrühstück am schönsten Arbeitsplatz der Welt.

„Ladenhüter“ Nr 1: Andreas Weitze. Der Laden: „Green Island Pub Zeitz“, 2011 beliebteste Whiskybar Deutschlands.

Intro: ZeitzOnline stellt in loser Folge Ladenhüter vor. Gemeint sind nicht Dinge, deren Verkauf nicht mehr läuft. Im Gegenteil. Wir porträtieren Menschen und den „Laden“, den sie „hüten“ als Besucherempfehlung. ZeitzOnline will dann irgendwann eine Minibroschüre herausgeben. Bis dahin begnügen sich die Seitenbesucher mit einer Karte, in der alle Ladenhüter vermerkt sind. Hoffentlich keine Ladenhüter!

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Whiskyfrühstück am schönsten Arbeitsplatz der Welt

„Ich hab den schönsten Arbeitsplatz der Welt“, sagt Andreas Weitze und meint damit nicht nur sein Zeitzer Büro über seinem Pub. Ich treffe ihn kurz nach Ladenöffnung im Biergarten, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Einfach irgendwann ins Green Island Pub gehen und garantiert Weitze hinterm Tresen antreffen, die Zeiten sind vorbei. Später im Gespräch wird er sagen „15 Jahre hinterm Tresen sind genug. Du bekommst mit der Zeit einen Koller.“

Andreas Weitze und Angst vor einem Koller?

„Nein, ich wusste immer, dass da noch etwas kommen muss. Am Anfang war das Pub ein Renner in der Region. Doch ich ahnte, ewig so weiter kann das nicht gehen,“

erzählt „der mit dem Zöpfchen aus dem Pub“ (O-Ton meiner Schwiegermutter). Das war auch nicht zu erwarten, denn Weitze war schon immer voller Tatendrang. Bei den Jobs vor der Puberöffnung 1993 war das auch nicht anders. Ob als Jugendclubchef in Zeitz-Ost oder DJ im Braunkohlenkombinat „Erich-Weinert“, frische abwechslungsreiche Programme zu machen war für Ihn schon immer so etwas wie eigener Anspruch und Lebenselixier zugleich.

Und wie kam es überhaupt zu der Idee eines Green Island Pub in Zeitz? Weitze:

„Naja, Disko, Folkmusik, Irland und alte Möbel als Hobby, da waren doch Whisky und ein Pub zwangsläufig, oder?“

Weitze lächelt verschmitzt. Folkmusik live gibt es seither jeden Dienstagabend im Pub. Zwischendurch gab es alljährlich das Folk & Family Weekend als buntes Familientreiben, was am Ende jedoch wegen wirtschaftlicher Risiken nicht fortgeführt werden konnte.
Dennoch ist das Pub mit seinem „Ladenhüter“ als Veranstalter in der Region unterwegs. „Street Soccer Sunday“ ist inzwischen alljährlich zum beliebten Volksfest geworden. Hunderte Hobbyfußballer und noch mehr anfeuernde Mitbringsel tummeln sich einen Sommersonntag lang bei guter Laune auf dem Stadion.

Wie ist das, als Ladenhüter des Pub in Zeitz deutschlandweit bekannt zu sein?

„Nicht nur deutschlandweit,“ bemerkt Weitze nicht ohne Stolz, „schließlich haben hier schon Größen von „Slade“ und den „Dire Straites“ ihren Drink genommen.“

foto: andreas munck

Besonders wertvoll sei für ihn die Auszeichnung auf der [icon_external_link][/icon_external_link]Inter Whisky letztes Jahr zur „Germany’s Best Whisky Bar“ ([icon_download][/icon_download]Pressemitteilung InterWhisky).

Das ist für mich und mein Team eine wunderbare Anerkennung. Mich freut auch, wenn irgendwo in Deutschland festgestellt wird „das kleine Zeitz hat die beste Whiskybar“. Das ist doch toll für uns alle,

findet Weitze und bleibt bescheiden. Dabei sieht der Besucher schon in der Weberstraße, was sich in den Stuben der „kleinen irischen Insel“ wiederholt – unzählige Preise und Auszeichnungen. Der Preis der InterWhisky sei vor allem Anerkennung für die Verdienste Weitzes mit seinem Pub rund um den Whisky.

Apropos, buche ich heute eine Whisky-Reise, wann bin ich dran? „Mitte 2015,“ antwortet Weitze, „bei den Reisen sind wir längst bei den Wiederholungstätern angekommen.“ Wir sprechen über die Anfänge der Whisky-Tastings. Damals zu Beginn waren es zwei Tastings pro Jahr, heute sind es 60 bis 70. Und immer sind sie gut besucht, nicht selten kommen Leute von außerhalb, etwa aus Hamburg oder Düsseldorf. Gerne verweist Weitze darauf, dass er dann immer für Besuchergruppen in Zeitz Zimmer buchen und für den zweiten Tag einen Besuch des Unterirdischen Zeitz oder anderer Sehenswürdigkeiten vermitteln kann.

Manchmal kommen Leute nach Jahren wieder und wollen mal sehen, was aus dem Pub geworden ist. Das ist ein gutes Gefühl.

Auch von Anrufen erzählt Weitze. Leute, die mal hier waren und gute Stunden bei gutem Tropfen genossen würden sich ab und an melden und es werde geplaudert als säße man beim Whisky. Das Strahlen in den Augen des Ladenhüters beim Erzählen spricht Bände.

Und wie begann das mit den Reisen? Das habe er seinen Whisky-Tastinganhängern zu verdanken, von denen einer irgendwann vom Bildergucken wohl genug hatte und meinte da könne man doch auch mal hinfahren. Als Weitze anfängt, von den Reisen erzählt beginne ich zu begreifen, was das heißt „den schönsten Arbeitsplatz der Welt“ zu haben. Dabei läge die Betonung aber auf Arbeitsplatz legt der Whiskyreiseführer vorsorglich nach:

Du hast für acht Menschen die ganze Zeit Verantwortung, alles muss spannend und abwechslungsreich und sicher sein. Mit Urlaub hat das nichts zu tun, aber es macht Freude.“

Immerhin geht es bis zu 15 Mal im Jahr für mehr als hundert Teilnehmer ins grüne Inselreich. Für Urlaub bleibt da keine Zeit. Manche, erzählt Weitze, seien inzwischen begeisterte Wiederholungstäter und melden sich schon auf der Insel für die nächste Reise an.
Dabei gibts zu Hause im Pub auch noch genug zu tun, denn der rührige Zeitzer ist auch offizieller Spirituosenhändler. Heißt, er hält für Feinschmecker in seinem Whiskyladen über dem Pub Whiskys aus mehr als 60 Ländern vor. Meistens Raritäten aus limitierten Abfüllungen.
Liebevoll hält Weitze eine Flasche in der Hand mit einem Whisky, den es weltweit nur 216 Mal gibt. Einmal davon im Zeitzer Green Island Pub, einem Stück vom schönsten Arbeitsplatz der Welt.

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Die Ladenhüter in der Ladenhüterkarte
Ladenhüter auf einer größeren Karte anzeigen

Whiskytime im Green Island  zur Ladenhüterkarte

 

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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