von Christoph Biermeier nach William Shakespeare
Landesbühne Sachsen-Anhalt, Lutherstadt Eisleben
Seit Generationen hassen sich die Veroneser Familien Capulet und Montague. Die Ursache spielt keine Rolle mehr, so wenig wie des Herzogs Verbot von Gewalttätigkeiten in der Stadt. Wo Mitglieder dieser Clans aufeinander treffen, gibt es Wortgefechte, wenn nicht gewaltsame Auseinandersetzungen bis hin zum Totschlag. Diese Feindschaft ist keine gute Voraussetzung für die junge Liebe, die sich unerwartet zwischen Romeo, einem Montague, und Julia, einer Capulet, entspinnt, dem berühmtesten Liebespaar der Weltliteratur.
Sich der Shakespeare-Tragödie ausliefern, suchen, entdecken, variieren, als hätte man sie nie zuvor gelesen. Dann ist da Frische, Jugend, Übermut, Ergreifen und Ergriffensein, und niemals Loslassen. Und immer ist die Liebe mit dabei, wild und fordernd. Romeo und Julia kennen keine Grenzen mehr, sie springen über alle Gräben, welche die verkorkste Gesellschaft in diesem verrückten Verona bestimmen. Sie schaffen sich ihre eigenen Regeln. Und erst der Tod setzt der Liebe ein Ende. Denn der Tod segelt immer schon im Windschatten der Liebe.
Diese Bearbeitung konzentriert sich auf die jungen Helden in der Shakespeareschen Tragödie und zeigt eine Generation zwischen Aufbruch und Ziellosigkeit. Allein gelassen in einer kriegerisch gewordenen Welt suchen sie ihren Weg – auch wenn er sie in den Abgrund führt.
Fotos/Text: Landesbühne Eisleben