10.3.16/17:00/Museum Schloss Moritzburg
Frauenarbeitskreis Zeitz, Museum Schloss Moritzburg und Fördergesellschaft Schloss Moritzburg laden ein.
„Das ganze Leben ist ein Suchen“
Zum Internationalen Frauentag
Elisabeth von Heyking war eine beeindruckende Frauenpersönlichkeit. In ihrem Leben und ihren Werken spiegeln sich eine konfliktreiche Epoche, die schließlich in den Ersten Weltkrieg mündete. Als Schriftstellerin wurde Anfang des 20. Jahrhunderts berühmt mit ihrem Roman „Briefe, die ihn nicht erreichten“. Mit diesem Buch, einem Weltbestseller, öffnete sie einem breiten Publikum den Blick für Zusammenhänge der internationalen Politik.
Seit 1908 lebte sie in Thüringen als Herrin von Schloss Crossen, das ihr während einer Lebenskrise unvermutet zugefallen war. Im Schloss Crossen verbrachte die Poetin schöne, wie auch leidvolle Jahre. Ihr Mann starb 1915, sie verlor ihre beiden Söhne in den blutigen Schlachten des Ersten Weltkrieges – An der Seite ihres zweiten Mannes Edmund von Heyking lebte sie fast zwanzig Jahre in Peking, Valparaíso, Kairo, New York, Kalkutta und Mexiko.
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Elisabeth von Heyking auf Schloss Crossen. Von ihren Reisen brachte sie viele Abenteuer und Eindrücke mit. Auf dem Schloss – mit weitem Blick ins Elstertal und auf den ihr lieb gewordenen Mühlenberg – brachte sie ihre Eindrücke auf Papier und Leinwand. Leben und Arbeit zusammenfassend schrieb sie: „Das ganze Leben ist doch ein Suchen“ und „in keinem Roman kann man das schreiben, was das Leben schreibt“.
Elisabeth von Heyking war eine Enkelin des Romantikerehepaars Achim und Bettine von Arnim. Im Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo die Veranstaltung stattfinden wird, findet man wichtige Dokumente zu Leben und Werk Elisabeth von Heykings, darunter das vermutlich schönste Porträt der Schriftstellerin, das an unserem Tag zu sehen sein wird (Abb. rechts).
„Ich fühle mich wie ein Blatt im Wind!“ schrieb sie einmal. Dieses Blatt soll aufgenommen werden.
Mit dieser Veranstaltung laden die Veranstalter bereits zum dritten Mal unter dem Mott „Frauen unserer Region“.
Text: Roland Rittig