26. September 2017 / 20:00 / „Oettler Brauerei“ Geraerstr. 1
Wie Stadtentwicklung zum Thema im Site-specific theatre wird, kann man bei der Präsentation der Diplomarbeit (Theatermalerei) von Katharina Gießler sehen.
Im ortsspezifisches Theater wird eine Transformation vom öffentlichen Raum in einen imaginären Raum geschaffen. Inspiriert von dem „Vorhandensein des Nicht-Vorhandenen“, stellt sie die Frage nach dem was war, was ist und was in den Lücken und hinter den Fassaden sein könnte. Das inzwischen abgerissene Gebäude der ehemaligen Alten Brauerei existiert in Form von fragmentarischen Überresten an den Nachbargebäuden weiter und bildet so die Kulisse für ihre Arbeit. Die Motiventwicklung bezieht sich auf das Theaterstück „Wodka-Käfer“ von Anne Jelena Schulte, wo durch den Blick hinter die Fassade eines Berliner Mietshauses im Jahr 2015 eine Sozialgeschichte unserer Zeit erzählt wird. „Wodka-Käfer“ ist ein roadmovie durch ein Haus im Bezirk Prenzlauer Berg mit Rückblicken auf Irina Liebmanns Erzählband „Berliner Mietshaus“, das im Jahr 1982 in der DDR erschien. Auf der ersten Buchseite heisst es: „Vergangene und bestehende, öffentliche und private, erlebte und erzählte Wirklichkeit übersetzen sich ständig ineinander“