Porträts der Bewerberinnen und Bewerber in der Übersicht
Ab 7. Januar stellen hier nach und nach alle 17 Bewerberinnen und Bewerber um den Existenzgründerpreis vor, der am 6. Februar 2020 verliehen wird.
Am Seitenende klicken Sie im Slider zu den Einzelbeiträgen mit Videoporträt.
Ziemlich entspannte Geistheilerin
Britta Fischer. Gesundheitsberatungsstudio
Weiß und Grün sind die bestimmenden Farben im Studio von Britta Fischer. Das hat etwas Beruhigendes. Wie die 51-Jährige selbst, die uns entspannt in flauschiger weißer Jacke mit dem grünen Logo empfängt. Mit ihrem Service in der Brüderstraße verfolgt sie einen ganzheitlichen Ansatz.
„Ich gebe mein Bestes, mit natürlichen Mitteln und Wegen den Menschen zu helfen, gesünder und glücklicher zu sein.“
Für Britta Fischer heißt das, sie hat nicht das Mittel oder die Lösung, sie findet mit ihren Klient*innen heraus, was für sie ganz individuell das Beste ist. Dabei hätte sie manchem schon allein dadurch geholfen, etwas für sein Selbstbewusstsein zu tun. Durch orientalischen Tanz etwa, der viel mit innerer Balance und Konzentration zu tun hat und den sie in Kursen und Trainings anbietet. Nur ein Element ihrer Beratungsangebote rund um Ernährung, Gesundheit und Leben. Anderen verhilft sie zu wohlfühlender Tiefenentspannung durch gezieltes Hand auflegen, manchmal hilft auch das Beratungsgespräch über gesunde Ernährung.
Über Gesundheit intensiver nachzudenken begann vor 15 Jahren, erzählt Britta Fischer.
Als ihre Mutter schwer erkrankte spürte sie das Ausgeliefertsein, die Hilflosigkeit. Sie wollte heraus finden, wie man dem begegnen könnte und erkannte – die Psyche ist mindestens so wichtig wie eine gesunde Lebensweise. Körper, Geist und Lebensweise – dieser Dreiklang begann sie mehr und mehr zu interessieren. Inzwischen zeugen in ihrem Studio an den Wänden hängende Zertifikate von dem Fleiß, mit dem sie ihre Ziele verfolgt. Dabei hat Britta Fischer immer ihre Klienten im Blick. Deren Wohlergehen macht sie glücklich.
Die gebürtige Zeitzerin lebt zwar inzwischen in Thüringen doch sich in Zeitz niederzulassen hat einen Grund: „Ich liebe diese Stadt,“ sagt Fischer. Das Leuchten in den Augen entgeht uns dabei nicht. Deshalb bewerbe sie sich auch um den Zeitzer Michael. „Der Michael ist ein Teil von Zeitz,“ sagt sie und hoffe, mit mehr Menschen dadurch in Kontakt zu kommen. Denn:
„Wenn mich niemand kennt, kann ich auch niemandem helfen.“
Baderstraße
06712 Zeitz
fitundgesund-bf@arcor.de
www.fug-bf.de
0160 8502427
Urgestein unter Strom
Marcus Becker.
Gresch Elektrotechnik
Als Marcus Becker im Oktober 2018 das Unternehmen kaufte hatte er dort schon ganze 10 Jahre hinter sich. Sogar gelernt hat hier. Das war schon 1997, als der Betrieb noch unter ZETRO firmierte. Becker also ein Urgestein.
Seinen Meister machte er in den Jahren 2005/2006 in Vollzeit. Das hatte also Konsequenzen erfahren wir.
„Ich war hier schon jahrelang 2. Chef, so war am Ende die Übernahme eine fast logische Folge.“
Bei Gresch Elektrotechnik beschäftigt Becker derzeit 9 ArbeitnehmerInnen in Vollzeit. Manuela Bärwinkel ist die gute Seele im Büro und managt von hier aus Buchhaltung und Termine in Teilzeit. Kaffee für den Chef und Gäste inklusive, betont Becker verschmitzt.
Sorgen mache ihm der Nachwuchs. Momentan hätten sie zwar einen Azubi, sieben Jahre zuvor bekamen sie aber keine Bewerbung. Bedenklich und für ihn ein Grund, mit seiner Bewerbung zum Zeitzer Michael für das Unternehmen zu werben.
„Alexa…, Feierabend“ ruft Marcus Becker dem kleinen Zylinder vor sich zu. Das Licht geht aus, die Alarmanlage schaltet scharf. Wenn du willst gehen die Rollos herunter. Eine kleine Demonstration, denn Gresch Elektrotechnik bietet auch Support rund um SmartHome-Technik an. Ein wachsender Markt auch bei Privatkunden erfahren wir. Übers Jahr sei das zwar unterschiedlich, doch etwa zwei Drittel seiner Kunden sind Gewerbliche in und bis etwa 15 Kilometer um Zeitz herum.
Jetzt nach einem Jahr guckt Becker nach vorn. Er sucht nach einem passenderen Standort. Laden, Werkstatt, Garagen, Büro, Aufenthalt – es solle künftig alles besser zusammen passen, blickt der Inhaber schon mal voraus. Bessere Arbeitsbedingungen rundum, das sei auch für die Bindung wichtig.
Wie entspannt man eigentlich zwischen viel Arbeit und Verantwortung? Marcus Becker tut das mit Fitness. Das Studio dafür hat er in seinem Haus. Und dahinter pflegt er die andere Form des Ausgleichs, das Schwimmen. Ob ihm Alexa hilft, nicht zu weit raus zu schwimmen ist nicht überliefert.
Gresch Elektrotechnik
Inh. Marcus Becker
Badstubenvorstadt 3
06712 Zeitz
Telefon: 03441-250175
E-Mail: info@gresch-elektrotechnik.de
Web: www.gresch-elektrotechnik.de
Komm her? Come Hair!
Katja Puschendorf.
Come Hair by Katja
Ursprünglich wollte Katja Puschendorf ja nur in diesem Haus wohnen. Bis der Vermieter hörte, sie sei Friseurin und ihr im Parterre den Laden anbot. Sie hatte zwar ohnehin vor, den Salon zu wechseln, doch gleich einen eigenen? Heute weiß die junge Frau, dass es richtig war, trotz Risiko und Entbehrungen. Erst im August letzten Jahres hat sie eröffnet.
„Ohne das Gründerseminar bei MSV und die Tipps von Volker Dietrich hätte ich das alles nicht geschafft.“
Nach Existenzgründerlehrgang, Businessplänen und Bankgesprächen nun noch parallel zum Laden der Meisterlehrgang. Also, ein Dreivierteljahr vier Mal die Woche auf die Schulbank, daheim das Geschäft und die elfjährige Tochter. Sie hat es gemeistert und steht strahlend in ihrem Salon. Luise Rosenberg strahlt gleich mit. „Luise“ und „Katja“ steht auf den Poloshirts. Wir erleben zwei, die sich und ihr Handwerk verstehen.
Neben Luise in Vollzeit arbeitet noch Katjas Mutter als Teilzeitkraft im Geschäft mit. Ein gutes Team, das spürst du gleich.
Im kleinen Salon weihnachtelt es in den zwei Schaufenstern. Wir sprechen über Zukunft, die nahe und die fernere. Auf den Abend beim Zeitzer Michael im Februar freue sie sich, sagt Katja Puschendorf. Sie sei hungrig darauf, andere ExistenzgründerInnen zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Und blinzelnd: bei einem guten Buffet würde sich auch gut sprechen lassen. Über ihre Zukunftspläne sagt sie, einen zweiten Salon könne sie sich durchaus vorstellen, wenn es gut läuft.
Mehr beschäftigt sei sie momentan jedoch mit der ferneren Zukunft. Sie müsse an das Alter denken und hätte noch kein abschließend passenden Rentenversicherungsmodell für sich gefunden.
Wie wir die junge Unternehmerin heute kennen lernten, bekommt sie auch das hin. Wir wünschen dabei viel Erfolg.
Kontaktdaten
Forstplatz 6
06712 Zeitz
Tel.: 03441 7789603
Mob.: 015201641318Öffnungszeiten
Mo, Di, Mi: 08:00 - 15:00 Uhr mit Bestellung
Mi 10:00 - 17:00 Uhr ohne Bestellung
Fr und Sa nach Bedarf
Der Gänsebiograph
Sebastian Mäder
Naturkostladen Zeitz
Es ist Betrieb einen Tag vor Weihnachten im Laden in der Luthergasse. Sebastian Mäder nimmt sich trotzdem Zeit. Gerade erzählt er einem Kunden etwas über die Besonderheiten des Kaffees. Wenn Mäder eine Gans verkauft, denkst du er kannte sie persönlich. Jedenfalls weiß er woher sie kommt und dass sie gut gelebt hat. Mäder kennt die Herkunft aller Produkte seines Naturkostladens und ein bisschen mehr.
„Mir ist wichtig zu wissen, was passiert mit den Tieren. Und mit den Menschen.“
Deshalb kennt er die Herstellungskette seiner Produkte genau. Ethisch korrektes Essen werde an Bedeutung zunehmen, sagt Mäder, und sei leichter, als viele denken. Und es schmeckt. Sebastian Mäder will seine Kunden über den Geschmack und eben die genaue Aufklärung über seine Produkte kriegen. Offensichtlich kriegt er die Kunden auch. Nach dem Umsatz gefragt hören wir, er und seine Familie könne allein vom Laden noch nicht leben, doch der Trend nach dem zweiten Jahr sei steigend. Am 22. April 2017 hat er seinen Laden eröffnet.
Später werde ich Sebastian Mäder und seine Lebensgefährtin auf das rotplüschige Sofa zum Foto bitten. Es werden wahrscheinlich die einzigen ruhigen Minuten der beiden an diesem Tag vor Weihnachten sein.
Sie erzählen uns von Lützkewitz. In dem kleinen Örtchen bei Profen leben sie mit ihren beiden Töchtern. Aus Leipzig kommend haben sie dort ein 280 Jahre altes Bauernhaus gekauft, das sich die junge Familie nun ausbaut. Ganz schön viel Elan – der Laden im Aufbau, das Bauernhaus.
Weshalb er sich nicht schon eher um den Zeitzer Michael beworben hat? Überlegt hatte er das schon, doch war er sich nicht sicher, wie sich sein Geschäft entwickeln, ob er seine Ziele erreichen würde. So „halbfertige Sachen“, sich erst um einen Preis bewerben und dann vielleicht das Geschäft beenden müssen, so etwas sei sein Ding nicht, bemerkt Sebastian Mäder. Jetzt, nach zwei Jahren mit gutem Trend ist es für ihn okay. Ein Mann mit Haltung, klaren Zielen und festen Prinzipien. Und ein exzellenter Gänsebiograph ist Mäder obendrein.
Kontaktdaten
Luthergasse 7 (am Neumarkt)
06712 Zeitz
Tel.: 03441 / 7 789 840
Mobil: 0162/4785781
info[at]naturkostladen-zeitz.deÖffnungszeiten
Montag: 10:00 – 18:00 Uhr
Dienstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Freitag: 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag: 10:00 – 13:00 Uhr
Die Frau mit dem zweiten ICH
Mareen Warnicke
Spiel Zeit(Z)
Diese Frau brennt für ihren Laden und für Kinder. Daran hat sich auch seit ihrer ersten Bewerbung um den Zeitzer Michael im letzten Jahr nichts geändert. Im Gegenteil. Mareen Warnicke stellt fest, dieses Brennen für eine Idee trägt Früchte. Die Umsätze entwickeln sich, nicht nur in ihrem Eckladen am Zeitzer Roßmarkt. Häufiger als zuvor werden auch ihre Eventangebote genutzt. Ob der Kindergeburtstag direkt im Laden oder beim Geburtstagskind daheim, ob Schulanfang, Richtfest oder Hochzeit – Clown LUZIE unterhält die Kinder und Erwachsenen.
„Der Clown LUZIE, das ist mein zweites Ich.“
Das hat Mareen Warnicke am liebsten, ins Kostüm und die Rolle von LUCIE schlüpfen und von Kindern umringt zu sein. Wer Zeitzer Innenstadtfeste besucht oder Events im Zeitzer Schlosspark, dem ist LUCIE ganz sicher schon begegnet. Bei vielen Gelegenheiten aus dem Zeitzer Stadtbild nicht mehr weg zu denken. Die Frau unter dem Kostüm ist eine umtriebige Zeitgenossin.
Wenn Mareen Warnicke loszieht hat sie nicht etwa nur ein fixes Programm im Köcher. Es kann sein, dass sie auf Kindergruppen mit ganz unterschiedlichen Neigungen trifft, dann muss sie fexibel sein. Kommen etwa Ballonmodelling oder Bastelstraße nicht an, hat sie immer eine Idee.
Wie neulich, als sie an drei Tagen drei verschiedene Buchungen hatte – Richtfest, Hochzeit, Dorffest – und überall traf sie dieselben Kinder vom Vortag. Auch dann ist sie nicht verlegen, um am Ende den Kids einen schönen Tag zu bescheren. Das spricht sich herum.
Warnicke ist eine Netzwerkerin. Seit April 2017 führt die Zeitzerin das Geschäft. Was ihr Zulauf beschert ist nicht allein die exponierte Lage des Geschäfts, sie ist vor allem fleißig. Ungezählt sind die gemeinsamen Aktionen mit anderen Existenzgründern, vor allem denen in der Innenstadt. Sie sehen sich nicht als Konkurrenz, sie schätzen einander als gegenseitige Unterstützer. Das belebt, das eigene und das Geschäft der anderen. Und es belebt die Zeitzer Innenstadt. Immer dabei und mittendrin: die Luzie, Mareen Warnickes zweites Ich.
Kontaktdaten
SpielZeitz
Roßmarkt 1
06712 Zeitz
MAIL: info@spielzeitz.de
TEL: +49 3441 2596211
FAX: +49 3441 2596212Öffnungszeiten
Montag 10:00 - 18:00 Uhr Dienstag 10:00 - 18:00 Uhr Mittwoch 10:00 - 18:00 Uhr Donnerstag 10:00 - 18:00 Uhr Freitag 10:00 - 18:00 Uhr Samstag 10:00 - 12:00 Uhr
Drei doppelmoppeln auf Posa
Posa GbR: Meike Specken,
Dr. Nils Reiche, Heiko Wagner
Im August 2016 berichteten wir von „Brot und Salz auf dem Weinhof Kloster Posa„. Es war der Zeitpunkt als Weinhof nebst Weinberg aus den Händen der Familie Hörig in die Obhut der jungen Leute auf Kloster Posa überging. Heute heißen die Protagonisten Meike Specken, Dr. Nils Reiche und Heiko Wagner. Sie haben sich in einer GbR zusammengeschlossen, um den Weinhof als Straußwirtschaft zu betreiben. Derzeit tun sie das ausschließlich in der Freizeit. Es ist also ein Nebenerwerb, dem das Dreigestirn allerdings mit Leidenschaft nachgeht.
Im „richtigen“ Leben sind die drei Dozentin für Umweltbildung, Laborleiter (Nils Reiche) und Biologe (Heiko Wagner). Schon lange vor der Leidenschaft für den Wein und bis heute verbindet sie seit der Studienzeit eine Freundschaft. Als wir sie besuchen stehen die drei Freunde auf Neuland. Auf gerade frei gerodeten 800 Quadratmetern gleich hinter der Weinklause wollen sie neue Reben setzen und ausschließlich ökologischen Weinbau betreiben. Eines von zwei Zielen, die sich die Weinbergfreunde setzten.
Längerfristig wollen sie die Weinklause als Location ausbauen. Beim Weinausbau und der Produktion der etwa 3.000 Flaschen im Jahr ist das Weingut Schulze Döschwitz ihr Partner. Mit Ausnahme eines Bioladens in Leipzig als Vertriebspartner wird der Posaer Wein direkt vermarktet.
Übers Jahr treffen wir auf Posaweine bei Hoffesten, Herbstmärkten und Frühlingsfesten, auch Weihnachtsmärkte gehen gut. Es kommt auch vor, dass Besucher aus Leipzig schon mal eine ganze Kiste mit nach Hause nehmen. Zunehmend kommen Menschen auch direkt auf den Posaberg, einfach mal so zum Spaziergang oder bei Veranstaltungen und Events, die der Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa e.V. anbietet. Das ist ganz im Sinne des verstorbenen Vorbesitzers Norbert Hörig, für den das Kloster und der Weinbau immer zusammen gedacht wurden.
So ist der Wein vom Kloster Posa zum Botschafter geworden. Praktisch doppelmoppeln die drei Protagonisten – ihr Wein wirbt für Kloster Posa und zugleich macht er Zeitz als Weinregion bekannt.
POSA GbR
KlosterPosa 2
06712 Zeitz
TEL: +49 3441 72 50 99 1
Mixerin des guten Geschmacks
Andrea Hilser, Hof Göbitz
Andrea Hilser hat noch viel vor von hier aus. Zuletzt wurde das Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert 1829 umgebaut. Davon zeugen Einträge in den Türbalken des gemütlichen Zimmers, in dem wir sie treffen. 1992 trieb es sie berufsbedingt aus dem Allgäu zunächst nach Groitsch, bis sie 2005 den Hof in Göbitz ersteigerten. Der war früher eine Gaststätte mit Saal und stand seit 1993 leer. Nebenan werkeln Installateure am neuen Bad. Stück für Stück modernisiert Andrea Hilser ihre Bleibe. Das Alte, das Charakteristische möchte sie aber erhalten. Eine Katze macht es sich im Fenster gemütlich und schaut uns von draußen zu.
Leckereien kreiert Andrea Hilser seit 2016, zunächst Marmeladen, Konfitüren, Liköre und Brotaufstriche. Die macht sie zwar heute noch, doch der Schwerpunkt liegt auf Catering. Damit machte sie sich als Hof Göbitz 2018 selbständig. Die Anfragen werden häufiger. Bei den Mendl Festspielen, bei Konferenzen, auf Weihnachts- und anderen Märkten – was vom Hof Göbitz kommt wird gern genascht. Kürzlich gab es hier am Hof einen gut besuchten „Glühwein unterm Sternenhimmel“.
Inzwischen kann Andrea Hilser auch größere Formate mit ihrem Service bedienen. Dann hilft ihr Sohn, der Koch ist und im Service beschäftigt sie stundenweise Kräfte. Sie deckt auch schon mal den ganzen Tag ab, also Frühstück, Mittagessen. Kaffeetafel und immer schmeckt es, wie wir aus eigener Erfahrung wissen. Dabei bietet sie seit Kurzem als Alternative auch Vegatarisches an. Ein Wettbewerbsvorteil, zumal auch diese Kost außerordentlich wohlschmeckend serviert wird. Rezepturen, Wissen und den richtigen Mix finden, das hat sie sich selbst angeeignet. Aus Spaß an der Freude, wie sie sagt.
Gerade probiert sie an einem Weingelee auf Wunsch eines Roßbacher Winzers, dessen Weine sie auch anbietet. In der Küche erläutert sie die fein säuberlich nummerierten Probegläschen. Die Leidenschaft ist ihr anzumerken.
Andrea Hilser hat aber auch noch eine andere Leidenschaft. Sie besucht gerne Festivals. So kann es passieren, dass man ihr beim Wave Gotic Treffen in Leipzig begegnet. Die Mixerin des guten Geschmacks ganz in Schwarz, vom Buffet in der Fremde naschend, das hat was.
Hof Göbitz
Tornaer Straße 9
06729 Elsteraue / OT Göbitz
TEL: +49 157 92337940
Der Knobi kommt
Torsten Müller, Landwirtschaftsbetrieb
Für Torsten Müller war die berufliche Zukunft schon lange klar, bevor er im Sommer 2017 den Betrieb vom Vater übernahm. Eigentlich seit 500 Jahren. Denn so lange lassen sich die landwirtschaftlichen Aktivitäten in der Familie zurück verfolgen, erzählt er uns. Das Wendekind (Jahrgang 1989) machte sein Abitur in Zeitz und begann nach dem Zivildienst das Studium. Natürlich Landwirtschaft, Bachelor und Master in Bernburg.
Heute beackert er 350 Hektar nahezu ausschließlich mit eigener Technik. Mit dem ansehnlichen Fuhrpark baut er zehn Kulturen in konventioneller Landwirtschaft an, davon Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Hafer, Raps, Erbsen, Luzerne und zur Bodenaufwertung Phacelia – ein bunter Mix also. Auch für den Erhalt der heimischen Insektenwelt tut der agile Landwirt mit Insektenbrachen und Blühwiesen etwas. Und wie schafft er das personell? Ein fester Angestellter ist sein Vater, der ihm mit viel Erfahrung zur Seite steht. Regelmäßig beschäftigt er Saisonkräfte, manche kommen jedes Jahr.
Der Renner 2019 war Knoblauch, den er 2018 auf kleiner Fläche anbaute.
knobionline.de heißt es ab 2020. Bisher vertrieb er den Knoblauch im Hofladen des Hühnerhofes Zimmermann in Nonnewitz (Sonderpreisträger des Zeitzer Michael 2018). Nach der großen Nachfrage wird nun die Fläche vergrößert und Knoblauch zusätzlich zur Direktvermarktung online angeboten.
Torsten Müller hat zwei Kinder und seine Frau ist Lehrerin am Gymnasium. „Wo eine Lehrerin ist, gibts auch eine Tafel,“ witzelt Müller mit Blick auf die große Pinnwand in der Küche mit Spickzetteln und Urlaubsgrüßen. Apropos, wenn Ferien sind ist Erntezeit, wird es da nicht schwierig mit Urlaub, Freizeit und Ausgleich? „Ach nein, wir haben uns damit gut arrangiert“, sagt Müller, der rundum ausgeglichen und zufrieden wirkt. Ausgleich findet der Landwirt bei der Jagd und erzählt von den unzähligen Wildschweinen im Tagebau nahe seiner Flächen zwischen Zeitz und Hohenmölsen. Im nahen Nonnewitz engagiert er sich in der Freiwilligen Feuerwehr.
Draußen erinnert ein Schild, dass Müllers Existenzgründung mit Landes- und Mitteln der EU gefördert wird. Ganz offensichtlich mit gutem Erfolg.
Landwirtschaftsbetrieb Torsten Müller
Pirkau 9
06711 Zeitz
Telefon: 01575-2556920
E-Mail: mueller-pirkau@gmx.net
Energisch mit Blick nach vorn
Victoria Elbrandt,
Häusliche Kranken- und Altenpflege
Hier waren wir schon im Vorjahr um diese Zeit. Denn Victoria Elbrandt bewirbt sich mit ihrer Häuslichen Kranken- und Altenpflege zum zweiten Mal. 2018 gewann sie sogar einen Sonderpreis – den Unternehmerinnenpreis.
Und weshalb diese zweite Bewerbung um den Zeitzer Michael?
„Kontakte knüpfen, unseren Service bekannt machen, das kann nicht schaden“, sagt Victoria Elbrandt
Hier, in diesem Gebäude begann schon manches Unternehmen zu wachsen. Zuvor hatte hier TransMedial sein Domizil. Die Chefin schwärmt wie im Vorjahr von ihrem Team. Zwei Mitarbeiterinnen konnten nicht einmal ablassen als sie das Rentenalter erreichten. Sie arbeiten noch immer mit. Personalentwicklung hat es im Unternehmen auch gegeben im zurückliegenden Jahr. Eine Hilfskraft hat sich zur Fachkraft erfolgreich weitergebildet und sorgt nun in Vollzeit für Qualitätssicherung.
Für eine andere Kollegin kämpft sie gerade um die Anerkennung als Fachkraft.
Elbrandt selbst hat 2014 ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Halleschen Elisabethkrankenhaus abgeschlossen. Ein weiteres Jahr absolvierte sie berufsbegleitend die Ausbildung zur Pflegedienstleiterin und nahm weitere Fortbildungen in Anspruch. Wie momentan wieder, da sie auf den zunehmenden Bedarf im Paliativbereich reagieren muss. Derzeit kooperiert sie hier mit dem Paliativzentrum Saalekreis. Energisch ist sie und hat den Blick stets nach vorn gerichtet.
Auch privat hat sich bei Victoria Elbrandt etwas verändert. In Göbitz erwarb sie mit ihrem Mann ein Haus, das sie nun für sich zurecht machen. Göbitz, ländlich in der Elsteraue gelegen – das passt zu den Neigungen, von denen sie uns erzählt. Denn sie mag Pferde und wenn es ihre Zeit erlaubt dann zeichnet die junge Unternehmerin gerne.
Altenburger Str. 8
06712 Zeitz
T. 03441 7663278
elbrandt@pflege-zeitz.de
Flower Power in Rehmsdorf
Annett Baumann
Dorfkrug Rehmsdorf
Eine Gaststätte, die täglich geöffnet ist, das sieht man selten. Im Rehmsdorfer Dorfkrug ist das so. Auch wegen des Abo-Essens, das hier täglich zu bereitet wird, mehr als 200 Portionen in der Woche. Alles frisch gekocht mit Zutaten ausschließlich von Partnern in der Region, wie wir auf der Homepage lesen können. Nicht das Einzige, das im Dorfkrug bei Annett Baumann anders ist. Sie hat hier kräftig aufgeräumt und einiges geändert. Nicht, weil wir kommen, sondern so grundsätzlich.
Im Januar 2018 übernahm sie den elterlichen Betrieb nachdem sie sich seit 2017 schon stärker einbrachte. Nach dem Tod des Vaters betrieb ihre Mutter den Gasthof nebenberuflich. Das wurde dann irgendwann mit den Umsätzen schwierig und Annette Baumann entschloss sich zur Selbständigkeit. Mit Ideen und jeder Menge Elan begann die Mutter dreier Kinder (4,5, 18 Jahre) die Gaststätte zu einem Landgasthof umzubauen.
Die Gasträume sind hell und freundlich, den großen Saal hat sie gründlich renoviert und dahinter lockt Sommers ein Biergarten. Im Saal macht Annett Baumann was los. „Flower Power“ war das Thema des letzten Silvesterballs und fast alle kamen kostümiert. Wie sicher im Februar, dann kommt die Reudener Karnevalsgesellschaft.
Die Bühne des Saales will sie umbauen. Ein Barriere freier Gastraum soll es werden. Das macht dann auch den Biergarten attraktiver, sagt Annett Baumann. Ihr großer Zukunftsplan ist aber die Zimmervermietung, ein kleines Hotel will sie haben. Das passt dann auch zu ihrer Ausbildung. Denn das Gewerbe hat sie als Hotelfachfrau von der Pieke auf gelernt und im Dorint Hotel Gera einige Jahre Berufserfahrung gesammelt.
Derzeit beschäftigt sie drei feste MitarbeiterInnen im Gasthaus. Wenn ihre Pläne aufgehen und Personalerweiterung ansteht wird sie selbst ausbilden. Die Ausbildungsberechtigung hat sie erworben.
Im Moment schafft sie das enorme Pensum vor allem mit ihrem Team und der Unterstützung ihrer Mutter, die nebenberuflich hilft. Nicht zu vergessen das „Mädchen für alles“, ihr Ehemann und der älteste Sohn. Viel Zeit nehmen sich die beiden für ihre Kinder und wann immer es geht gönnen sie sich gemeinsam aktive Erholung mit viel Wellness. Diesen Ausgleich brauchen sie auch. Neben dem täglichen Gaststättenbetrieb stehen immer die nächsten Veranstaltungen bevor. Bald der große Faschingsball, demnächst eine Ü-26-Party, später den alljährlichen Bockbieranstich. Den 35. stellt Annett Baumann fest. Ihr Dorfkrug, auch ein Haus mit Traditionen.
Rehmsdorfer Hauptstraße 6
06729 Elsteraue
T. 03441 535335
info@gasthausdorfkrug.de
- Montag – Dienstag11-14
- Mittwoch – Donnerstag11-14 & 17-21
- Freitag – Samstag11-14 & 17-22
- Sonntag11-20
- Und nach Vereinbarung
Selbst ist die Frau!
Ines Pieser
Nähwerkstatt Seidenpuppe
Wir sind gespannt, ob Ines Pieser zur diesjährigen Michaelverleihung wieder im Selbstgeschneiderten kommt. Im letzten Jahr war das ein Dirndl. In ihrer Nähwerkstatt in Rehmsdorf macht sie das am liebsten: allein und ganz in Ruhe neue Modelle überlegen, Stoffe zuschneiden und daraus wahre Schmuckstücke machen. Gerade zeigt sie uns stolz ihre kostbaren Stoffe aus Kork. Daraus zaubert Ines Pieser Handtaschen, aber auch Kleidungsstücke. Die Geschmeidigkeit der verschiedenen Korkstoffarten überrascht uns ebenso, wie die Formen, welche sie erfindet – ästhetisch mit hohem Gebrauchswert.
Wir begegnen einer Schneiderin aus Leidenschaft. Das sehen wir an ihren Modellen und auf einer kleinen Schiefertafel an Wand dokumentiert. Nach der Wende versuchte sie ihr Glück im Westen, kehrte jedoch bald zurück, um später in Rehmsdorf die Selbständigkeit zu wagen. Im Juni 2017 hat sie sich selbständig gemacht und gründete ihre „Nähwerkstatt Seidenpuppe“.
Am liebsten näht sie Taschen und Rücksäcke, gerne aus Leder. Deshalb steht in ihrer kleinen Werkstatt eine neue TEXTIMA, für Leder speziell geeignet. Taschen und Rucksäcke gehen gut im Verkauf. Noch immer kooperiert sie mit vier Rehakliniken.
In dem Jahr seit ihrer ersten Bewerbung spürt Ines Pieser mehr Nachfrage. Dafür tut sie auch einiges. Sie zeigt ihre Modelle auf Weihnachtmärkten und Stadtfesten in Weißenfels, Hohenmölsen, Zeitz und Lützen zum Beispiel oder beim Schwarnhorstfest in Großgörschen. Neben dem direkten Kontakt dort, wo sich viele Menschen tummeln sei für ihr Geschäft auch die Flüsterpropaganda sehr wichtig, weiß sie. Deshalb habe sie auch zugesagt, sich erneut beim Zeitzer Michael zu beteiligen. Denn allein die Bewerbung würde ihr jede Menge neu Kontakte und ein gutes Maß an öffentlicher Wahrnehmung bescheren. Trotzdem bleibt sie bei dem, das ihr am liebsten ist: allein und ganz in Ruhe neue Modelle überlegen, Stoffe zuschneiden und Schmuckstücke zaubern.
Ein innovativer Tüftler
Bastian Poser, Rapid-Solution
Noch ein paar Jahre hin und Bastian Poser wäre womöglich mit selbst gedruckter Highspeed-Drohne angereist. So machen wir das Porträt fernmündlich- und schriftlich. Denn der Maschinenbauingenieur arbeitet in Österreich und betreibt seine Firma RAPSOL im Nebengewerbe. Seit er sich mit 3-Druck intensiv beschäftigte wollte er eine eigene additive Fertigungsmaschine, weil ihn die Technologie faszinierte. Nur, am Markt gab es Drucker minderer Qualität oder mit überzogenen Preisen, also ersann er selbst einen, der in industrieller Qualität fertigt. Den hat er selbst in 10 Monaten konstruiert, gefertigt, montiert und in Betrieb genommen.
Posers Leitsatz: „Alles ist möglich, sofern man gewillt ist seine Vorstellung in die Tat umzusetzen.“
Zunächst für private Projekte gedacht kam er im Masterstudium auf die Idee, seine Technologie zu vermarkten. Mit Rapid-Solution, kurz RAPSOL, betreibt Poser Auftragsfertigung für Kunden im additiven Fertigungsbereich und „kann fast alle Wünsche bedienen,“ schreibt er uns. Ersatzteile etwa, für Oldtimer, Mopeds und Motorräder. Ein SIMSON Ersatzteilhandel in Zeitz ist zum Beispiel einer seiner Kunden.
Bastian Poser unterstützt und berät auch Kunden bei der Entwicklung eigener Bauteile. Wenn Kunden diese Fertigungstechnologie sinnvoll und kosteneffizient für sich nutzen wollen, bietet er seinen Service an. Das können Schulungen sein oder die Entwicklung von Konstruktionsrichtlinien für eine möglichst problemlose Fertigung. Poser entwickelt und produziert auch eigene Produkte. Er tüftelt Formen und die unterschiedlichsten Materialien, von biologisch abbaubaren Polylactiden oder industriellen Kunststoffen. Vieles sei möglich.
Er würde sich freuen, „wenn der ein oder andere Firmeninhaber diese Technologie für sein eigenes Unternehmen einsetzen würde und sich dafür mit mir in Kontakt setzt,“ verspricht er sich von den Begegnungen rund um den Zeitzer Michael. Seiner Einschätzung nach seien Zeitz Innovationen abhanden gekommen, das ist seine zweite Motivation zur Bewerbung. Vielleicht brauche ein Bäcker eine individuelle Stechform, der Monteur eine Positionierungshilfe, der Oldtimerclub nicht mehr verfügbare Ersatzteile. Dinge ständig verbessern ist eine Leidenschaft, das Tüfteln an seinen Racing-Drohnen, das Schrauben an Mopeds und Autos in seiner Garage die andere.
Bastian Poser, ein innovativer Tüftler.
Bastian Poser, M.Sc. IWE
Naundorfer Str. 4a
06712 Zeitz OT Kayna
E-Mail: info@rapid-solution.de
Telefon: 03677 / 6039909
Mobil: 0152 / 36628461
Bewegt(e) Bilder
Peter Becker,
Filmproduktion und Verlag
Wer viel herum kommt, der hat viele Begegnungen, auch zufällige. Das sind für einen, der unter anderem Werbefilme macht, gute Gelegenheiten für nachhaltige Kontakte. Peter Becker kommt viel herum. Wir trafen ihn schon in Dresden und zuletzt in Wien. Das allerdings war kein Zufall, allein wie es dazu kam ist jenen zufälligen Begegnungen zu verdanken. Mit seinem Verlag hatte er einen Stand zur Leipziger Buchmesse, wo er auf Rainer Helms traf. Der suchte jemanden für Filmaufnahmen seines Lieblingsprojektes, der Glasarche 3, die von Zeitz aus seit 2016 durch die Lande reist. So treffen wir uns halt ihn Wien, er sorgt für die bewegten Bilder, wir für Text und Fotos.
So kam es zu der Idee, dass er die Porträts der Michaelbewerber mit kurzen Videoclips zu belebt. Das ehrt ihn, denn Peter Becker ist in diesem Jahr selbst Bewerber beim Zeitzer Michael.
Der gelernte Industrieelektroniker hat den Videojournalisten (heute Mediengestalter Bild und Ton) auf dem zweiten Bildungsweg erworben. Anfang Juni 2018 machte er sich als Kleinunternehmer selbständig.
Als wir ihn zu Hause in seinem Studio besuchen, begrüßen uns drei Katzen und ein Zwergspitz. Becker ist ein Tierliebhaber. Das Thema Tierschutz werde künftig mehr Raum in seinen Publikationen einnehmen, erzählt er.
Kürzlich berichtet er von Demonstrationen gegen Tierquälerei aus Hamburg. An den Wänden sehen wir Plakate mit Aufrufen, auf seiner Website geht es in Beiträgen häufig um Tierschutz. Tierquälerei macht Becker zornig.
Für seine Filmerleidenschaft und die nötigen Begegnungen nimmt der 61-jährige einiges auf sich. Kürzlich ließ er sich für den Presseball Berlin akkreditieren. Beim „Jahrmarkt der Eitelkeiten“, wie er ihn nennt, steht er auch mal vor der Kamera – und selbst auf dem roten Teppich . Sonst aber sieht er unterwegs seinen Platz dahinter und daheim bei seiner Aufnahme- und Schnitttechnik. Mit seinem Format „Mitteldeutsche Nachrichten Online“ will Becker regional berichten und gelegentlich „über den Tellerrand“ hinaus gucken – online und in 6-seitigem Printperiodikum. Publizistisch ist er häufig im Auftrag von touristischen Kunden und Reiseveranstaltern für Reisebeschreibungen oder Werbebeiträge unterwegs.
Momentan hat er gut tun mit den Porträts der MichaelbewerberInnen. Zur Eröffnung der Michaelvergabe am 6. Februar werden übrigens kurze Sequenzen aus allen Bewerberclips von Peter Becker gezeigt. Keine zufälligen Begegnungen, doch für einen Werbefilmer gute Empfehlungen.
Steintorvorstadt, 1
Gebäude 44
06712 zeitz
E-Mail: info@md-nachrichten-online.de
Telefon: +49 (0) 3441 5309007
Schiebt keine ruhige Kugel
Andreas Schröder, "Schröders"
Restaurant, Pizza & Bowling
Als wir nach dem Gespräch auf der Bowlingbahn unser Glück versuchten, war längst klar – eine ruhige Kugel kann Andreas Schröder in seinem Lokal nicht schieben. Und das will er auch gar nicht. Ab Februar wird es eine neue Speisekarte in seinem „Schröders“ in Zeitz-Ost geben. Ergebnis von Überlegungen, die Schröder und sein Team ständig anstellen, denn die Qualität sichern und auf Kündenwünsche reagieren ist ständige Aufgabe. Dafür besucht der Inhaber schon einmal Messen und Fortbildungen, um sich auf Trends besser einzustellen.
So war das schon in der Pizzaria, die er zuvor seit 2009 führte, für die steigende Nachfrage aber bald zu klein wurde.
Im Mai 2018 bekam Schröder das Angebot zur Übernahme des heutigen Schröders. 100 Sitzplätze und vier Bowlingbahnen, das war eine andere Hausnummer, als die kleine Pizzaria. Die größten Brocken: es musste ein völlig neues Konzept her und das passende Personal. Ziel war die Eröffnung am 26. September 2018. Das war ein Kraftakt, aber sein Team und er, sie haben es geschafft.
Das Team im Schröders, das sind heute 15 Beschäftigte. Der Nachwuchs macht ihm Sorgen. Deshalb machte er die Ausbildereignung und wird 2020 zwei Auszubildende einstellen.
Das Team übrigens war es, die das Schröders für den Zeitzer Michael anmeldeten. Offenbar stimmt hier die Chemie.
„Wenn mein Team das will, dann ziehe ich das durch,“ so Schröder.
Die gesamte Innengestaltung und die Werbung ist übrigens hausgemacht. Andreas Schröder erzählt, neben der Speisezubereitung gäbe es in der Küche und dem Service manches Talent. Außenwerbung, Inneneinrichtung, Speisekarte, Wegweiser – alles wie aus einem Guss. Das spart nicht nur Geld, es fördert auch den Teamgeist, findet der Inhaber. Selbst der Gang zur Toilette ist eben nicht steril sondern gestaltet, eben nach Art des Hauses.
Künftig wird es im Schröders neben der normalen Tageskarte weitere Angebote geben. Zum Beispiel kulinarische Events. Der „Probelauf“ war schon mal erfolgreich. Im September lud das Schröders zum Reopening zum 1-Jährigen mit einem 5-Gänge Menü der besonderen Art. Das kam bei den zahlreichen Gästen gut an.
Ganz ähnlich wie Schröders Erdbeerlikör. Den entdecken wir an der Bar unter dem Logo der Zeitzer Whiskymanufaktur. Mit lokalen Akteuren kooperieren findet Andreas Schröder gut. Willkommen beim Zeitzer Michael.
Gleinaer Str. 42
06712 Zeitz
Telefon: +49 3441 71 11 26
Öffnungszeiten
Montag und Dienstag Geschlossen
Mittwoch bis Samstag
17:00 bis 23:00 Uhr
Sonntag
11:00 bis 14:00 und 17:00 bis 23:00 Uhr
Der digitale Pixeldirigent
Robert Bogs, Pixeldiebstahl
Von Visitenkarten will Robert Bogs nichts wissen. Die liest er mit dem Smartphone aus, alles andere zu aufwendig. „Ich bin halt durch und durch digital,“ sagt er. Dass wir ihn im „Gründerzeitz“ antreffen ist kein Zufall. Robert Bogs ist hier gerade im Aufbauseminar für Existenzgründer und das „Gründerzeitz“ für ihn ein wichtiger Knotenpunkt für Kontakte. Bogs kommt aus Weinheim mit ein paar Zwischenstationen, Mannheim, Leipzig und hier läuft er sich gerade richtig warm. Letztes Jahr im Sommer hat er in Kayna ein Haus gekauft, dass er gerade umkrempelt. Also doch nicht „durch und durch digital“? Handwerkeln und Gärtnern, das sei ein schöner Ausgleich für den durch-und-durch-digital-Job.
Bogs ist so etwas wie ein digitaler Dirigent. Und so etwas wie die digitale Versicherungspolice für Filmemacher. Das ist eines seiner Geschäfte – beim Filmemachen Daten und Abläufe sichern. Denn Datenverlust oder Verzögerungen beim Film sind teuer. Dafür wird der Digital Imaging Technician mit seiner Technik direkt zum Set beordert. Für den Tatort Ludwigshafen hat Bogs gearbeitet, für Coca Cola und Porsche. Bei Fisherman’s Friend und seinen medialen Auftritten hat er auch schon „dirigiert“.
„Pixeldiebstahl“ hat Robert Bogs im Juni letzten Jahres gegründet. Die digitale Welt und Social Media treiben ihn schon lange um. Mit 16 stand er am ersten Filmset. Hier in der Region bietet er Service rund um Soziale Medien, Online Marketing und Highend Fimskills an – vom Konzept bis zur Realisierung, von der Contenterstellung bis zum Seminar. Bogs ist ein umtriebiger Zeitgenosse und fragt sich, weshalb es eigentlich in Zeitz zwar Platz ohne Ende, aber nicht wirklich eine Infrastruktur für Gründer gerade in diesem Bereich gäbe. Ein Maker Space und Co Working Places in Industriegebäuden oder am Bahnhof, davon träume er und sähe dafür auch gute Entwicklungschancen.
Der durch und durch digitale Robert Bogs ist allerdings auch im analogen Leben wie ein Dirigent. Denn im Gespräch unterstreicht er gestenreich seine Wörter, ist ständig in Bewegung und im Interview „am Set“ weiß er wohin er sehen und wie sich bewegen muss.
Auf seiner Website gibt es Wörter wie Kontaktformular nicht. Dort lesen wir „ARBEITEN MIT MIR FETZT.“ Sehr viel besser kannst du nicht einladen. Wir wünschen viel Erfolg und freuen uns auf die Begegnung beim Zeitzer Michael.
Geschäftsführer Robert Bogs
Ronneburgerstr. 14
06712 Zeitz
Tel.: +49 1573 1762345
info@pixeldiebstahl.de
Fotos:
Reiner Eckel (3), Robert Bogs (3)
Setzt Nadelstiche fürs Wohlbefinden
Nadejda Walther, Heilpraktikerin
Traditionelle Chinesische Medizin
Sie serviert uns in ihrer Praxis Tee in Keramikschalen während wir gelassen plaudern. Über die fünf Elemente, die Bedeutung jener Figuren und fernöstliche Medizin.
Den Blick für alternative Medizin hat Nadejda Walter von ihrer Oma. Die hatte mit Schulmedizin nichts am Hut, ernährte sich in der Hauptsache von Pflanzlichem und hielt sich an der frischen Luft in Bewegung. 94 Jahre sei ihre Oma geworden, erzählt uns die Heilpraktikerin. In Medizin wollte sie schon immer machen, meint aber mit Blick aufs Studium:
„Die Schulmedizin, das ist mir zu trocken.“
An der Traditionellen Chinesischen Medizin fand Nadejda Walther die Betrachtung des Menschen als Ganzes reizvoll. Der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele, das faszinierte die Junge Frau, die 2005 aus Moldawien nach Deutschland kam. Nicht der Medizin, sondern der Liebe wegen.
Nach einer Wellnessausbildung lässt sie sich zur Heilpraktikern ausbilden. 2012 legt sie die staatliche Prüfung ab. Sich einmal selbständig zu machen, hatte sie schon früh für sich entschieden.
Mit der Praxis in Zeitz macht sie sich am 3. Februar 2018 selbständig. Davor lag jedoch noch eine 3-jährige Ausbildung am Europäischen Institut für Orientalische Medizin, die sie 2014 mit Diplom abschloss. Zur Ausbildung gehört auch die Akupunktur, die Nadejda Walther unter anderem anbietet.
In München hatte sie schon einmal 2 Jahre lang mit einer Freundin eine Praxis. Bald kam der nahe liegende Umzug nach Zeitz und die Gründung ihrer Praxis hier, denn Ihr Mann kommt aus Hohenmölsen. Sie ist zufrieden, mit sich und ihrere Entscheidung. Selbst bestimmen, was und wann sie es macht, das gefällt der jungen Frau. In Zeitz trifft sie sich gern mit Freunden, sie gehen aus bei lecker Essen und reden über Gott und die Welt. Wir reden erstmal über das Rauchen. Ob sie mir wohl mit ihrem Wissen beim Abgewöhnen helfen könne? Kann sie. Es gehöre zwar das eigene Wollen unbedingt dazu, doch gut und nachhaltig dabei unterstützen, das könne sie. Die vier Patienten, denen sie bisher half, hätten es geschafft und würden bis heute nicht wieder rauchen. Ein guter Grund, sich am Abend des Zeitzer Michael darüber zu unterhalten. Wir freuen drauf.
Michaeliskirchhof 2
06712 Zeitz
Tel.: +49 151 19079486
nadja-walther@web.de
Termine nur nach Vereinbarung.
Servicefrau durch und durch
Ivonne Lämmchen
Schuh- und Schlüsseldienst
Stellen Sie sich vor, an ihren allerliebsten Lieblingsschuhen sind die Absätze herunter getreten, vorne klafft etwas die Sohle doch sonst sind sie noch okay. Ausgetreten zwar, doch genau deshalb bequem. Nur, zu kaufen gibt es das Modell nicht mehr. Oder nehmen Sie einmal an, der Sohnemann hat den Hausschlüssel versiebt, unauffindbar, einfach weg. Das sind Momente, in denen der Service von Ivonne Lämmchen ins Spiel kommt. Wenn Sie mögen und wenn Sie es überhaupt wissen. Denn nach ihrer Bewerbung um den Zeitzer Michael im letzten Jahr stellt Ivonne Lämmchen fest:
„Viele zeigten sich erstaunt, dass hier noch Schuhe repariert werden. Deshalb bewerbe ich mich noch einmal, damit sich das herum spricht.“
Den klassischen Schuster, den gibt es in Zeitz nicht mehr. Außer im Multi-Express hier in Zeitz-Ost bei Frau Lämmchen. Dafür, dass es den Service gibt kommt sie jeden Tag aus Meuselwitz herüber nach Zeitz. Noch immer ist sie mit derselben Leidenschaft und Freude an der Arbeit hier wie am ersten Tag. Das spürt man.
Ivonne Lämmchen steht für beides, für Multi und für Express. Soll heißen, ihr Service beschränkt sich nicht nur auf Schuhreparatur und Schlüsseldienst und – es geht schnell. Viele bringen alles Mögliche zur Reparatur hierher – Handtaschen, Rucksäcke und, natürlich, Schuhe. Wenn die eine Auffrischung brauchen, Frau Lämmchen besorgt für Sie die passende Schuhcreme, auch ganz spezielle Schnürsenkel sind kein Problem. Multi eben.
Sogar Wäsche können Sie hier abgeben für die Chemische Reinigung. Dafür arbeitet sie mit einer Reinigung am Neumarkt zusammen. Bei Wäsche ist es wie mit vielen Dingen, eine Hand wäscht die andere. So fungiert die Wäscherei am Neumarkt inzwischen auch als Annahmestelle für den Service von Ivonne Lämmchen.
Sollten Sie mit fortgeschrittener Zeit doch in die Verlegenheit kommen, dass Ihnen das Bücken schwer fällt und Sie Winters Mühe haben, das schwere Schuhwerk von den Füßen zu kriegen: bei Ivonne Lämmchen finden Sie selbst den guten alten hölzernen Stiefelknecht.
Multi-Express in Zeitz-Ost, ein Service, den Sie sich merken sollten.
Platz d Deutschen Einheit 5
06712 Zeitz
T. 0162 33169461
Öffnungszeiten
Montag – Freitag
8:30 bis 17:00 Uhr