Puccinis „Messa di Gloria“ in der Michaeliskirche
„Eine Messe, diese Messe“, entfuhr es einem der vielen Konzertbesucher. Gerade hatte er minutenlang mit vielen anderen stehend applaudiert. In der gut besuchten Michaeliskirche gaben heute (25.8.) die Zeitzer Kantorei und das Reußische Kammerorchester Ciacomo Puccinis „Messa di Gloria“. Die Solostimmen boten Stephan Scherpe (Tenor) und Daniel Blumenschein (Bass) dar. Kantorin Johanna Schulze, die den Abend an der Orgel mit J. S. Bach eröffnete, hatte die Leitung inne. Ihr war nebst mitwirkender ProtagonistInnen erneut eine Aufführung gelungen, die das zahlreiche Publikum bewegte und für viel Beifall sorgen sollte. Nicht wenige, denen während des Konzertes die Rührung anzumerken war. Das begann schon mit der wunderbaren Interpretation des Concerto op. 1 Nr. 2 für Holzbläserquartett von Benedetto Marcello vor der Messe von Puccini.
Messen, klassisch aufgeführt, sind meist in großer Besetzung eher tragende schwere Werke üppiger Dramatik. Die Messe von Ciacomo Puccini ist auch groß besetzt und von üppiger Dramatik, doch fühlt sie sich leichter an, zugänglicher.
Wikipedia: „Puccini kam aus einer Kirchenmusikerfamilie und komponierte die Messa als Abschlussprojekt seines Studiums am Istituto Musicale Pacini. Die Uraufführung fand in Lucca am 12. Juli 1880 statt. Das Credo wurde 1878 geschrieben und war von Puccini ursprünglich als eigenständiges Werk konzipiert worden. Das vollständige Manuskript der Messa wurde von Puccini nie veröffentlicht, und obwohl das Werk bei der Uraufführung erfolgreich war, war es bis 1952 nicht wieder zu hören. Eine erste Darbietung gab es dann wieder in Chicago und dann in Neapel. Allerdings verwendete Puccini Material der Messa in anderen Zusammenhängen. Die Musik des Agnus Dei wurde in seiner Oper Manon Lescaut und das Kyrie in Edgar verwendet.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs erwarb Dante Del Fiorentino eine alte Kopie der Handschrift bei der Familie Vandini in Lucca, die er für das Original hielt. Die Originalhandschrift selbst gehört der Familie Puccini, und sie wurde von seiner Tochter an Ricordi, Puccinis Verleger, verschenkt. Es kam zu einem Streit über die Rechte, der schließlich durch die Aufteilung der Rechte zwischen Ricordi und Mills Musik, dem Verlag des Fiorentino-Skripts, gelöst wurde.“
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