Spielerische Entdeckungen in Zeitz

Spiel.Stadt! – und sie spielten ihre Stadt

Was so ein Theaterprojekt doch alles vermag. Die schönen Seiten von Zeitz spielerisch entdecken etwa, aber auch ihre schwachen Seiten aufzeigen. Manch unfreundlicher Mitmensch beim EDEKA, das heimliche Anbringen von Grafittis oder ominöse Erlebnisse im Nahverkehr begegnen uns im szenischen Spiel.

SPIEL.STADT! heißt das Theaterprojekt, das die Friedrich-Ebert-Stiftung initiierte. Immer Donnerstags trafen sich Zeitzerinnen und Zeitzer für zwei Stunden, um „von Zeitzern für Zeitzer“ in ein Theaterformat zu packen, was sie in der Stadt entdeckten, was sie mögen, was sie stört. „Sie haben den Leuten aufs Maul geschaut“, kommentierte der Zeitzer Jens Freyer, wie er die Werkschau gestern (25.8.) in der Kulturvilla Kolorit erlebte … und manchem Zeitzer wurde der Spiegel vorgehalten, möchte man ergänzen.

Die Werkschau vor vollem Haus bildete den krönenden Abschluss des Theaterprojektes. Anni Hagedorn von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterpädagogin Swantje Nölke und Rotraud Denecke von der Kulturvilla Kolorit haben das Projekt über die ganze Zeit betreut. Sie zeigen sich zufrieden mit dem, was ihre Schützlinge hier auf die Bühne zauberten. Denn nicht nur, was die Laiendarsteller als ihre Entdeckungen in Szene setzen wollten, auch das Wie und die Übergänge zwischen den Szenen haben sie sich weitestgehend selbst erarbeitet.

: Anni Hagedorn, links

: Swantje Nölke

: Rotraud Denecke

Einige im Publikum mögen sich womöglich ein bisschen selbst erkannt haben, mindestens aber die Orte und manche der gespielten Situationen fanden sie wieder. Das war an den Reaktionen zu spüren, die manchmal ein Kopfnicken waren, ziemlich häufig auch die pure Heiterkeit. Ziel erreicht in der SPIEL.STADT! mit der SPIEL.STADT!. Eine heitere, engagiert vorgetragene Szenerie, die am Ende mit schallendem Applaus bedacht wurde.