Stadt ehrt Naether Geschwister für jahrzehntelanges Engagement
Quelle: Pressemitteilung Stadt Zeitz / Fotos: Lisa Hauschild, Stadt Zeitz
Die Zeit, die Ernst-Albert Naether seit der Wiedervereinigung in Zeitz oder für Zeitz verbringt, nennt er selbst seine „zweiten Zeitz Jahre“. Seine ersten Zeitz Jahre endeten mit dem Weggang seiner Familie nachdem sie 1946 enteignet und ihm als 12-Jährigen der Zugang zum Gymnasium verwehrt wurde. Der Familie gehörte die einst größte Kinderwagenfabrik Deutschlands – Firma E.A.NAETHER. Nach der Wiedervereinigung suchten Ernst-Albert Naether und seine Familie die Versöhnung mit der Stadt Zeitz. Dafür, was er seither in seinen „zweiten Zeitzer Jahren“ für Zeitz leistete, wurde ihm nun heute (30.10.2025) das Ehrenbürgerrecht verliehen. Das hatte der Zeitzer Stadtrat in seiner Sitzung am 9. Oktober 2025 beschlossen, „für seinen großzügigen, unermüdlichen und vielseitigen Einsatz zur Förderung des Gemeinwesens sowie der Geschichte und Kulturlandschaft von Zeitz“, wie es in dem Beschluss heißt.
Zum Ritual der Verleihung gehört der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Zeitz, in dem sich heute auch die Schwester Ernst-Albert Naethers eintrug. Denn neben ihm hat seine Schwester Gloria-Maria Holzhey (Bild rechts) mit ihrem meist stillen Engagement zahlreiche Projekte in Zeitz ermöglicht. Eine schöne Geste der Stadt Zeitz.
Nach der Ehrung einfach zur Tagesordnung übergehen und zum Glas Sekt greifen, das wollte der Geehrte auch an diesem Tag nicht und wartete mit einer Überraschung auf. Nachdem er 2016 im Erzgebirge ein einzigartiges Depot mit Kinderfahrzeugen von der Firma E.A. Naether entdeckte, hier ausstellen ließ und später den Ankauf von Exponaten unterstützte, heute nun der zweite Akt. Er übergab den zweiten Teil der Sammlung „Naether´sche Kinderfahrzeuge“ als Dauerleihgabe an das Deutsche Kinderwagenmuseum: 14 Exponate, die nun die wertvolle Sammlung komplettieren.
In der Pressemitteilung der Stadt Zeitz heißt es: „Der am 19. Juni 1936 in Zeitz geborene Diplom-Psychologe und Zeitzer Ehrendomherr Ernst-Albert Naether hat sich in den vergangenen 35 Jahren für seine Geburtsstadt Zeitz eingesetzt und sie mit großartigem Engagement unterstützt“. Etwa „die Aufarbeitung der Industriegeschichte in Bezug auf die Kinderwagenherstellung in Zeitz, deren Anfänge eng mit der Familie Naether verbunden sind und die letztendlich dazu führte, dass die ZEKIWA-Produkte aus Zeitz später weltweit Anklang fanden.“
Zu Ernst-Albert Naethers Selbstverständnis gehöre ebenso, dass er dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz zahlreiche Exponate und Kunstgegenstände aus dem enteigneten Privateigentum seiner Familie nach der Rückgabe in den 1990er-Jahren als Dauerleihgabe überlassen habe. Darunter befinden sich wertvolle Dokumente wie ein Festalbum zum 50-jährigen Jubiläum der Firma E. A. Naether von 1896 und die Porträts von Ernst Albert, Richard, Albin und Walter Naether, den Direktoren der Naether-Werke in 100 Jahren Firmengeschichte.
Das ist aber längst nicht alles an erwähnenswerten Verdiensten des Geehrten:
Dem Vernehmen nach zeigte sich Ernst-Albert Naether während der Laudatio gerührt und rang bei der Urkundenübergabe wie beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Zeitz um Fassung. Was er selbst dazu sagte:
„Es bedeutet mir unglaublich viel, dass mein Tun in und für Zeitz mit der Ehrenbürgerschaft gewürdigt wird. Ich stünde jetzt nicht hier, hätte es meine wunderbaren Vorfahren nicht gegeben, deren Wirken in und für Zeitz den Stoff für mein Engagement geliefert hat“.
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