Uniklinikum Halle zieht Angebot zurück. Alle Türen offen für Private?
Heute (9. Januar 2020) meldet MZ, das Uniklinikum Halle habe das Angebot zur Übernahme der angeschlagenen Kliniken in Zeitz und Naumburg zurückgezogen.
Dem Vernehmen nach sei das Risiko nicht kalkulierbar, habe Vorstandschef des Uniklinikums Thomas Moesta gegenüber MZ geäußert.
Kreditzinsen, Investitionskosten und andere Kostenpositionen hätten dazu geführt, dass das Ziel einer Übernahme des Burgenlandklinikums nicht mehr verfolgt werde.
Das Uniklinikum Halle und der Burgenlandkreis wollte mit einer Kaufsumme von 75 Millionen Euro den Hut in den Ring werfen. Das steht nun wohl nicht mehr in Aussicht und dürfte zugleich die Hoffnungen schmälern, das Burgenlandklinikum in kommunaler Hand zu belassen.
Im Oktober gingen zur Rettung des Klinikums Tausende in Zeitz auf die Straße, nachdem dies Insolvenz in Eigenverantwortung beantragen musste. Als erste Maßnahme sollten Geburten-, Frauen- und Kinderstation nach Naumburg verlegt werden. Danach sprang zunächst der Kreistag in die Presche, Verluste sollte der Kreishaushalt tragen.
Erst die Tage machte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne ihr Interesse klar, das Klinikum nicht in private Hand zu geben. Noch im Januar sollte der Haushaltsausschuss des Landtages entscheiden und dem Uniklinikum Halle die Kreditaufnahme für das Kaufangebot genehmigen. Nun steht in den Sternen, ob sich ein Käufer finden lässt für das Modell eines Klinikums in kommunaler Trägerschaft, wenn schon ein landeseigenes Universitätsklinikum für die Risiken nicht einstehen kann.