Ines Pieser bewirbt sich um Zeitzer Michael
Nähwerkstatt Seidenpuppe
Wir sind gespannt, ob Ines Pieser zur diesjährigen Michaelverleihung wieder im Selbstgeschneiderten kommt. Im letzten Jahr war das ein Dirndl. In ihrer Nähwerkstatt in Rehmsdorf macht sie das am liebsten: allein und ganz in Ruhe neue Modelle überlegen, Stoffe zuschneiden und daraus wahre Schmuckstücke machen. Gerade zeigt sie uns stolz ihre kostbaren Stoffe aus Kork. Daraus zaubert Ines Pieser Handtaschen, aber auch Kleidungsstücke. Die Geschmeidigkeit der verschiedenen Korkstoffarten überrascht uns ebenso, wie die Formen, welche sie erfindet – ästhetisch mit hohem Gebrauchswert.
Wir begegnen einer Schneiderin aus Leidenschaft. Das sehen wir an ihren Modellen und auf einer kleinen Schiefertafel an Wand dokumentiert. Nach der Wende versuchte sie ihr Glück im Westen, kehrte jedoch bald zurück, um später in Rehmsdorf die Selbständigkeit zu wagen. Im Juni 2017 hat sie sich selbständig gemacht und gründete ihre „Nähwerkstatt Seidenpuppe“.
Am liebsten näht sie Taschen und Rücksäcke, gerne aus Leder. Deshalb steht in ihrer kleinen Werkstatt eine neue TEXTIMA, für Leder speziell geeignet. Taschen und Rucksäcke gehen gut im Verkauf. Noch immer kooperiert sie mit vier Rehakliniken.
In dem Jahr seit ihrer ersten Bewerbung spürt Ines Pieser mehr Nachfrage. Dafür tut sie auch einiges. Sie zeigt ihre Modelle auf Weihnachtmärkten und Stadtfesten in Weißenfels, Hohenmölsen, Zeitz und Lützen zum Beispiel oder beim Schwarnhorstfest in Großgörschen. Neben dem direkten Kontakt dort, wo sich viele Menschen tummeln sei für ihr Geschäft auch die Flüsterpropaganda sehr wichtig, weiß sie. Deshalb habe sie auch zugesagt, sich erneut beim Zeitzer Michael zu beteiligen. Denn allein die Bewerbung würde ihr jede Menge neu Kontakte und ein gutes Maß an öffentlicher Wahrnehmung bescheren. Trotzdem bleibt sie bei dem, das ihr am liebsten ist: allein und ganz in Ruhe neue Modelle überlegen, Stoffe zuschneiden und Schmuckstücke zaubern.