Dezember 03, 2024

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Idealerweise bis 2030?

Idealerweise bis 2030?

Ich ahne Schlimmes fürs Revier

Nun ist es heraus und lässt Schlimmes ahnen. Im Sondierungspapier zwischen Rot-Grün-Gelb stehen zwei für das Revier bedeutsame Sätze unter dem Kapitel Klimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Wenn die Ampel in Sachen vorzeitigem Ausstieg aus der Kohleverstromung von aktuell Gelb in der Sondierung auf Grün im Koalitionsvertrag schalten sollte, droht Ungemach. Was in dem Papier auf Gelb gestellt zu lesen ist:

„…Zur Einhaltung der Klimaschutzziele ist auch ein beschleunigter Ausstieg aus der Kohleverstromung nötig. Idealerweise gelingt das schon bis 2030.
Das verlangt den von uns angestrebten massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Errichtung moderner Gaskraftwerke, um den im Laufe der nächsten Jahre steigenden Strom- und Energiebedarf zu wettbewerbsfähigen Preisen zu decken. Dafür werden wir den ersten der im Kohleausstiegsgesetz vorgesehenen Überprüfungsschritte bereits in der 20. Legislaturperiode vornehmen.“
(Seite 3, 6. Absatz)

„Idealerweise…bis 2030.“!? Dunkle Wolken ziehen auf am Horizont. Denn 2030, das ist schon in acht Jahren. Hatte unsereins 2038 für einen derartigen Strukturwandel als schon ziemlich nah empfunden, fühlt sich diese Idee beinahe wie übermorgen an.

„Idealerweise“ steht dort. Was ist daran ideal? Ist denn im stillen Kämmerlein doch schon sicher, wie wir im Industrieland Sachsen-Anhalt jenen Bedarf an Grundlast sichern wollen, der bereits jetzt absehbar noch eminent steigen wird? Haben wir denn schon in absehbarer Zeit eine Lösung, wie wir die soeben ausufernden Energiepreise im Griff behalten? Wissen wir schon, wie sicher die Wege für grünen Strom von Nord nach Süd in die industriellen Zentren ist? Idealerweise wüssten wir das schon. Dummerweise wissen wir das nicht. Gaskraftwerke sollen nun die Alternative sein? Eine aberwitzige Vorstellung.

Wir hier um Zeitz herum knaupeln noch immer an den Folgen der missratenen Transformation zu Beginn der Neunziger. Idealerweise bräuchten wir Zeit, wenigstens die nächste einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Wird das eben beschlossene Strukturstärkungsgesetzt als Abraum auf die Halde gekippt? Sprachen wir bisher vom Strukturwandel als „Mehr Chance als Risiko“ sehe ich bei einem noch früheren Ausstieg mehr Risiko als denn Chance.

Das Sondierungspapier lesen

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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