Dezember 27, 2024

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Schatzgräber der Zeitzer Theaterwelt

Schatzgräber der Zeitzer Theaterwelt

Was sie an Schätzen bargen und wo wir heute stehen

Am Ende dürfte sich bei manchem Besucher nach dem Erstaunen und der Bewunderung auch Nachdenklichkeit eingestellt haben. Gestern eröffnete in der Alten Mälzerei die Ausstellung „75 Jahre Theater Zeitz – Davor und Danach“. Obwohl Ausstellung zu kurz greift. Denn was die Jugendtheatergruppe Karambolage des Theaterpädagogischen Zentrums TPZ Triton Zeitz e.V. hier vollbrachte ist mehr als eine Ausstellung über Geschichte. Es ist selbst ein Stück Geschichte. Möglich dies wird, wie so oft gerade im Bereich Kultur, von vielen erst später bemerkt. Dieses Stück Geschichte zu schreiben begann schon 2021. Mit dem Projekt „Theater durch Zeit(z) Raum“ wurden die einstigen Theaterstandorte der Elsterstadt bespielt. Ging es damals noch um das Davor, was die Zeit vor der Schließung des Zeitzer Theaters meint, geht es in der Ausstellung um beides, das DAVOR und das DANACH.
Es ist verblüffend und beeindruckend, was hier an Dokumenten, Sachzeugen und auch Zeitzeugen zusammengetragen wurde. Letztere nämlich, Zeitzeugen, kommen in Auszügen aus Interviews zu Wort. Aufmerksamen Beobachtern und Menschen, deren Herz für die Kultur schlägt, wissen schon jetzt, welchen Schatz die jungen Schatzgräber hier gehoben und ins Licht der Öffentlichkeit gebracht haben – die bewegte und bewegende Geschichte des Theaterlebens in Zeitz.

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Die Theatergruppe wäre keine solche, hätte sie nicht diese Ausstellung und die Präsentation der 32-seitigen Dokumentation mit einem kleinen Potpourri eröffnet. Mitautorin Julia Rothe war es dann auch, die mit einem kleinen Textauszug jene anfangs erwähnte Nachdenklichkeit anregte. Sie spricht beim Theaterschaffen in Zeitz von einer Berg- und Talfahrt. Was Insider wussten hätten nun auch die Recherchen belegt – die wesentlichen Impulse für Theaterkultur kamen hier meistens von außen oder von einzelnen Bürgern und wurden alsdann entscheidend von wenigen Persönlichkeiten getragen. Höhere Instanzen hätten solche Impulse kaum bewusst gesetzt. Die jungen Schatzgräber hätten in ihren Sichtungen von Unterlagen, Veröffentlichungen und Dokumenten eine über die Jahrzehnte abnehmende Euphorie insbesondere für die Theaterkultur wahrgenommen.
Theaterkultur in Zeitz also eine Berg- und Talfahrt. Am Ende fragt die Broschüre: An welchem Punkt befinden wir uns gerade?

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Zumindest eine Antwort darauf, an welchem Punkt wir uns befinden, gibt diese Ausstellung gut. Denn auch heute wird die Theaterkultur in der Kulturstadt an der Weißen Elster von einigen wenigen Zeitzerinen und Zeitzern getragen. Man kennt sie. Rotraud Deneke und Thomas Volk mit der Kulturviall Kolorit, dem TPZ Triton e.V. und allen zugehörigen Gruppen, Gisela und Hubert Reimann mit dem Theater 304, Henriette Rossner-Sauerbier mit dem Neues Theater Zeitz e.V.. Und ob hierfür aus eigenem Antrieb Impulse von höheren Instanzen gesetzt werden? Diese Frage kann man sich selbst beantworten.
Umsomehr ist mit Hochachtung und Dankbarkeit zu versehen, was diese wenigen umtriebigen Kulturmenschen für diese Stadt und die Menschen darin täglich leisten.

Die Ausstellung ist bis zum 13. Juni, täglich in der Zeit von 15:30 bis 18:30 Uhr zu besichtigen.

Am 10. und 11. Juni gibt es im Rahmen des Projektes „75 Jahre Theater Zeitz – Davor und Danach“ noch das Theaterfest.

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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