Uta Sparschuh „Suppentraum“, Zeitzer Michael Bewerberin
2021 musste der Zeitzer Michael wegen der Pandemie nahezu ausfallen. Nur der Hauptpreis wurde vergeben. Das war im Zeitpunkt der Porträts noch unklar. Die damaligen BewerberInnen blieben, so sie wollten, im Verfahren für das Jahr 2022. Wir ergänzen also die damaligen Porträts nur um Neuigkeiten, die seitdem erwähnensert sind. Diese Textteile sind kursiv gesetzt und den bereits erstellten Porträts voran gestellt.
„Der Rückenhalt, den wir uns in der Stadt gegenseitig geben ist wichtig.“
Ja, es gibt Veränderungen seit der Zeit vor einem Jahr. Vor allem positive. Eine Bereicherung sei die eingestellte Teilzeitkraft, eine junge Mutti mit 2 Kindern, schreibt uns Uta Sparschuh. Und: „Die Leute genießen gerade das Leben und ihre neue „Freiheit“ und fühlen sich einfach nur wohl in unserem kleinen Suppenbistro“. Nach denen der Pandemie gibt es nun neue Herausforderungen: die steigenden Preise, die Jagd nach Nudeln, Reis und Rapsöl. „Aber auch das werden wir meistern“. Das ist doch ein gutes Statement.
Wir schrieben vor einem Jahr:
Stadtzentrum Zeitz, Judenstraße, beste Lage. Eben holt sich die Inhaberin des Geschäftes nebenan ihre Mahlzeit. Es ist für heute die letzte. Die Uhr schlägt drei Uhr nachmittags. Freitags heißt das Feierabend im „Suppentraum“. Feierabend? Nicht ganz, das Geschäft abschließen heißt bei Uta Sparschuh noch lange nicht Feierabend. Ihr Mann weiß das auch. Gerade kommt er zur Tür herein, zum Abwaschen. Dann ist da noch die Kasse und diese Corona-Hygienevorschriften für den nächsten Öffnungstag.
Uta Sparschuh brennt für ihren Suppentraum. Der ging am 2. Mai 2019 in Erfüllung, der Eröffnungstag. Eine Zeit davor die böse Überraschung, als kurz vor ihrem 50. Geburtstag die Kündigung im Postkasten liegt. Einen Postkasten gibt’s in ihrem Bistro auch, für die Suppenwünsche ihrer KundInnen. Lange davor hatte sie zum Glück, wohl auch mit dem heimlichen Blick auf eine Selbständigkeit, Rezepte gesammelt. Dann wurde aus der Heimlichkeit Realität und sie wagte den Schritt. Unterstützt von Familie und Freunden eröffnete Uta Sparschuh ihren „Suppentraum“.
Der beschränkt sich allerdings nicht auf Suppen und Getränke. Kartoffelsuppe ginge zwar immer, erzählt sie uns, aber es gibt schon jede Woche einen anderen Plan. Das heißt, 15 verschiedene Angebote, jeden Tag drei. Abwechslungsreich und wohlschmeckend, das ist ihr Anspruch. Die Kundschaft weiß es zu danken.
„Zum Jahresende hin habe ich Erweiterungen im Kopf.“
Damit meint die Suppentraumerfüllerin zum Beispiel ein erweitertes Angebot bei den Salaten. Den Blick hat sie auch auf eine Angestellte gerichtet. Es wird von der Entwicklung abhängen, vor allem wegen der Corona-Pandemie. Natürlich merkt sie am Umsatz, wenn im Stadtzentrum die Laufkundschaft fehlt, weil alles dicht ist. Da mache sich die Stammkundschaft viel aus. Besonders wichtig dabei sei ihr der Austausch und Zusammenhalt unter den städtischen Selbständigen.
In Hoch-Zeiten helfen ihr schon mal die Töchter und auf ihren Mann könne sie sich auch immer verlassen, sagt eine sichtlich frohe Uta Sparschuh. Froh wäre sie auch einmal wieder, wenn sie Yoga-Sitzungen mitmachen könnte, was derzeit wegen Corona nicht möglich ist. Derweil findet sie Ausgleich beim Wandern, Basteln und Nähen. Und ihre Bewerbung um den Zeitzer Michael? Kontakte teilen, andere Menschen treffen und Eigenwerbung machen ist wichtig.