„Landwirtschaftsbetrieb Torsten Müller“, Zeitzer Michael Bewerber
Hinweis in eigener Sache
2021 musste der Zeitzer Michael wegen der Pandemie nahezu ausfallen. Nur der Hauptpreis wurde vergeben. Das war im Zeitpunkt der Porträts noch unklar. Die damaligen BewerberInnen blieben, so sie wollten, im Verfahren für das Jahr 2022. Wir ergänzen also die damaligen Porträts nur um Neuigkeiten, die seitdem erwähnensert sind. Diese Textteile sind kursiv gesetzt und den bereits erstellten Porträts voran gestellt.
„Knoblauch geht in Mitteldeutschland weg, wie warme Semmeln.“
Er macht sich Sorgen wegen der geopolitischen Weltlage. Menschlich sowieso, doch er sieht auch „die Preise und die Verfügbarkeit für fast alle Inputfaktoren erheblich verändert“. Dennoch sei er motiviert in der Zeit in der man „es sprichwörtlich wachsen hört“. Mit frischem Knobi rechnet er Ende Juni, Anfang Juli. Dann wünschen wir ihm also guten Absatz.
Im letzten Jahr schrieben wir:
Torsten Müller sitzt morgens entspannt am Schreibtisch. Nachmittags kann er aufs Feld, kein Regen, nur Wind wurde angesagt. Müller hat schon so viele Vorbestellungen für seinen Knoblauch, dass er froh über den Schnee war, der sich schützend vor den Frost legte. Es verspricht wieder ein gutes Jahr zu werden. Die nächste Flächenerweiterung ist geplant und in Technik hat er auch investiert. Putzmaschine, Erntemaschine, Brechmaschine – so viel Knoblauch kann er händig nicht mehr bewältigen.
Als er 2018 beim Bierchen mit dem Hühnerhof Zimmermann in Nonnewitz über dessen Hofladen versuchsweise den Knoblauchverkauf besprach ahnte er nicht, dass er heute von Initialzündung reden würde. 80 % seines Knoblauchs nehmen ihm allein die Hofläden in Mitteldeutschland ab. Von Jena bis in den Harz liefert er. Für dieses Jahr kommen Anfragen sogar aus Brandenburg. Verstärkt nachgefragt wird auch sein geräucherter Knoblauch. Soll er gut sein, bleibt er um die 50 Stunden in der Kammer.
Es ist Torsten Müllers zweite Bewerbung. Im letzten Jahr bekam er den Sonderpreis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge. 2017 hatte er den väterlichen Betrieb übernommen. Zu der Zeit hatte Müller bereits eine Flächenerweiterung im Blick, nachdem sich eine gute Nachfrage abzeichnete. Jetzt wird der rührige Landwirt noch einen oben drauf setzen. „Knobi geht in Mitteldeutschland weg wie warme Semmeln“.
„Wir sind ausverkauft seit November.“
So verstehen wir also den entspannten Blick des jungen Landwirts in die Bücher am Schreibtisch. Dennoch, von alleine geht dabei nichts. Schon denkt Torsten Müller über andere Vermarktungsstrategien und Netzwerke nach. Die Veröffentlichungen rund um den Zeitzer Michael hätten dabei schon diese und jene hilfreichen Nachfragen wie Kontakte ergeben.
Den Vater zweier Kinder treibt aber noch etwas anderes um. Seine Frau ist Lehrerin und sie hätten am Hof viel Platz und die Kinder alle Unterstützung. Er nähme aber mit Besorgnis war, wie viele Kinder wegen der Corona-Pandemie Schwierigkeiten bekommen würden, Versäumtes wieder aufzuarbeiten. Das mache ihm, bei aller Freude um den gut laufenden Betrieb, schon Sorgen. Ein Knoblauchversteher, der sich auch um gesellschaftliche Fragen kümmert.
Landwirtschaftsbetrieb
Torsten Müller
Pirkau 9
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