November 22, 2024

aktuell oben
aktuell oben
aktuell oben
aktuell oben
Wie Schmied’s Katze. Die Zweite

Wie Schmied’s Katze. Die Zweite

Lukas Nelkenbrecher „Burgenlandschmiede“, Zeitzer Michael Bewerber

Hinweis in eigener Sache

2021 musste der Zeitzer Michael wegen der Pandemie nahezu ausfallen. Nur der Hauptpreis wurde vergeben. Das war im Zeitpunkt der Porträts noch unklar. Die damaligen BewerberInnen blieben, so sie wollten, im Verfahren für das Jahr 2022. Wir ergänzen also die damaligen Porträts nur um Neuigkeiten, die seitdem erwähnensert sind. Diese Textteile sind kursiv gesetzt und den bereits erstellten Porträts voran gestellt.

„Kraftvoller Typ mit Humor, so wurde ich mal genannt…“

Das mit dem „kraftvollen Typ“ hat sich bestätigt in dem Jahr nach der Bewerbung. Einen Lehrling hat er eingestellt, in diesem Jahr folgt ein zweiter und im kommenden Jahr ein Geselle. Inzwischen bietet Nelkenbrecher regelmäßig Schmiedekurse an und modernisiert Stück für Stück die Werkstatt. Das Wohnhaus hat sich zur gut gebuchten Monteurspension gemausert. „Alles in allem bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden“, schreibt der Schmied. Und Schmied’s Katze? Hat noch ihren Platz.
Im letzten Jahr schrieben wir:

…so lesen wir auf seiner Webseite. Das stimmt. Lukas Nelkenbrecher wuchtet gerade mittels handgeführtem E-Stapler schwere Stahlplatten durch die Werkstatt und meinen Blick zur stählernen Katze mit Schraubenschnurrbart kommentiert er lächelnd trocken „Schmitz Katze“. Heute weiß wohl kaum noch jemand, dass der „Schmitz“ aus dem Spruch „Geht ab wie Schmitz Katze“ auf eben jenen Berufsstand zurück geht, den Nelkenbrecher gerade zu seinem Leben macht – dem Schmied. Schmied’s Katze ging immer ab, wenn sie eine Maus sah.

Er selbst ging auch ab. 2013 zog er in die Welt, das Schmieden zu lernen. Vier Jahre war er auf drei Kontinenten unterwegs, lernte viel über das Handwerk und das Schmieden als Kunst, wie man harten Stahl für feine Klingen herstellt, wie Form und Zweck beim Schmieden Vollendung finden können. Bis heute hinterließ dabei die Erfahrung in einer Firma für Metalldesign in Kanada Spuren für seine Arbeit.

„Schmieden ist einfach, zweimal das Gleiche schmieden, das ist die Kunst“

Schon früh interessierte sich Nelkenbrecher für das Schmieden, lernte zunächst etwas anderes und schwenkte dann um zum Metallbauer mit Gestaltung. Mittelaltermärkte waren eine Zeit lang ein Hobby, das seine Lust auf Schmieden weckte. Feuer habe er auch schon gespuckt, erzählt er. Nicht ganz so warm wie ein Schmiedefeuer mutmaße ich.

In Pretzsch dann winkt die große Chance für ihn, ein Haus mit Werkstatt. Da musste der 33-Jährige zupacken und sich den Traum von der eigenen Schmiede erfüllen. 2018 macht er in Baden-Württemberg seinen Meister Metallbau mit Schwerpunt Schmieden. Im Sommer 2019 folgte die Selbständigkeit und seitdem hat er den Kopf voller Ideen. 

Schauschmieden und Workshops für Interessierte, die selbst einmal am Schmiedefeuer stehen und sich am Schmieden versuchen wollen, das hat er als Angebot fest im Blick. Dafür wird gerade mit Freunden im Haus gewerkelt. Eine Pension mit 10 Betten soll es werden. Für Workshops mit Übernachtung oder als günstige Herberge für Reisende auf der nahen Autobahn will er sie anbieten. Manchmal hat der Burgenlandschmied auch viele Gäste. Wie vor einem Jahr im Herbst als sich die Gemeinschaft der wandernden Schmiedefreunde aus aller Herren Länder bei ihm trafen. „Freundschaften, die musst du pflegen“, sagt Lukas Nelkenbrecher. Ganz so, wie er die Kunst des Schmiedens pflegt.
Viel Glück und Freude dabei.

Burgenlandschmiede
Lukas Nelkenbrecher
Dorfstraße 9
06721 Meineweh
OT Pretzsch
Telefon:
+49 152 541 629 44
E-Mail:
lukasnelkenbrecher
@burgenlandschmiede.de

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

Related posts

Skip to content