Traf die Bundeswehr ins Schwarze mit einem Schuss im Zeitzer Frost?
„Betretungsvereinbarung“, „zur Verfügung stellen“, „Regeln befolgen“ – das ist ein Gesprächsduktus, der so überhaupt nicht nach gemütlicher Naherholung klingt. Es ist schließlich der Gesprächsduktus der Bundeswehr. Die macht einen auf Kompromissbereitschaft im Streit um die friedliche Nutzung des Zeitzer Forstes und macht doch keinen Hehl daraus, wer der Bestimmer bleibt.
Fünf Kilometer auf zwei Wanderwegen will die Bundeswehr im Zeitzer Forst frei geben. Unter Auflagen, mit Schlagbäumen. Das will sie nun in eine „Betretungsvereinbarung“ gießen. Manche begrüßen das als einen großen Schritt für die Bürger. Dabei geht es doch der Bürgerinitiative um „Kein Schuss im Zeitzer Forst“. Gerne wird die Bundeswehr sehen, das die Botschaft einer möglichen Naherholung selbst mit Auflagen und Regeln und Schlagbäumen teils mit freudiger Überraschung aufgenommen wird. Und sie wird sich sputen, die Vereinbarung der geregelten Betretung unter Dach und Fach zu bringen. Schließlich will sie nichts anderes für sich regeln als das grüne licht für ihren Schießplatz. Nichts, dass darauf hindeutet,, sie würde auch nur einen Millimeter von ihren Planungen abrücken.
Was denn ist das nun, dieser Kompromiss? Ein kleiner Schritt für die Bundeswehr? Ein Großer Schritt für die Bürgerinnen und Bürger? Ich fürchte keins von beidem, sondern ein guter Schuss im Zeitzer Frost. Mitten ins Schwarze. Für die Bundeswehr und niemanden sonst.
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