9. Oktober / drei Highlights an einem Tag!
Zu Lebzeiten wurde Heinrich Schütz als „Vater unserer modernen Musik“ bezeichnet, seine Zeitgenossen zählten ihn zu „den fürnembsten Musicis in Europa“. Er ist mit seinem Schaffen und Wirken Ausgangspunkt, von dem aus das Heinrich Schütz Musikfest die europäische Musikgeschichte seines Jahrhunderts an den originalen Schütz-Stätten Mitteldeutschlands beleuchtet.
Das Heinrich Schütz Musikfest ist einzigartig in seiner Struktur und ein die drei mitteldeutschen Länder überspannendes Festival: Die drei wichtigsten Lebensstationen des Komponisten, mit seinem Geburtsort Bad Köstritz, seiner Hauptwirkungsstätte Dresden und dem Ort seiner Jugend wie vor allem seinem Alterssitz in Weißenfels, sind mit ihren historischen und modernen Konzertstätten ideale Orte für die vielfältigen Veranstaltungen des Musikfests.
Unter einem jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkt gastieren hier alljährlich im Oktober international renommierte Künstler wie junge Nachwuchsinterpreten und präsentieren ein genussreiches, anspruchsvolles und vielfältiges Programm.
9.10./15:00/Lebekzentrum: Ein Buch für Heinrich Schütz
Schüler der Grundschule Elstervorstadt Zeitz in Zusammenarbeit mit dem kunst- und museumspädagogischen Zentrum „Johannes Lebek“ im Museum Schloss Moritzburg Zeitz
Projektleitung: Ulrike Trummer
Heinrich Schütz, der eigentlich Henrich hieß, hatte ein so ungewöhnliches und langes Leben, dass es für jeden, ob groß oder klein, interessant sein dürfte, mehr über diesen Mann und seine Zeit zu erfahren. Daher entstand eine Geschichte, die mit Blick auf jugendliche Leser dieses Leben in wesentlichen Stationen nacherzählt: Der junge Henrich in Weißenfels, seine Ausbildung in Kassel und der faszinierende Aufenthalt in Italien bei Giovanni Gabrieli werden dabei ebenso lebendig mit dem Zeitgeschehen verwoben wie die arbeitsreichen Jahre als Hofkapellmeister in Dresden.
Eintritt frei
Wir präsentieren ein Buch über den Komponisten und seine Zeit, das durch die während des mehrmonatigen Workshops entstehenden Holzschnitte illustriert wird. Exkursionen nach Weißenfels und Bad Köstritz sowie die Besichtigung von Dom und Schloss Moritzburg Zeitz lassen die Kinder der Grundschule Elstervorstadt originale Schütz-Orte kennenlernen und Inspirationen sammeln für ihre Zeichnungen und Holzschnitte. Durch das gemeinsame Lesen der Geschichte und eine Musikstunde lernen sie Leben und Werk von Schütz näher kennen.9.10./16:30/Moritzburg/Ensemble Noema Leipzig: Familienkonzert – Auf nach Italien!
Familien- und Kinderkonzert für Kinder ab 5 Jahren
Wollten wir eine Zeitreise machen, vielleicht 400 Jahren zurück, begegneten wir manch seltsamen Dingen: Die Menschen trugen Perücken und Pluderhosen, und auch die Musik klang ganz anders. Da gab es keine Keyboards und E-Gitarren, sondern Zinken und Gamben. Wer in dieser Zeit ein guter Komponist werden wollte, wer lernen wollte, wie man besonders schöne Musik macht, der musste nach Italien reisen. – Das machte auch der junge Komponist Melodius und besuchte Florenz, Venedig und Rom. Dort war er tief beeindruckt von den Farben, Gerüchen, Klängen, dem herrlichen Essen, dem köstlichen Wein ... All diese Bilder hielt er in seinem Gedächtnis fest und eines Tages wurden daraus ganz wunderbare Klänge in seiner Musik – klingende Bilder eben.
Karten: 8,00 I Junior: 5,00 €9.10./19:30/Dom St. Peter & Paul/Dufay Ensemble: Zeitlose Schönheit
Orlando di Lassos "Bußpsalmen" und das Prachtbuch Herzog Albrechts
Es war ein Glücksfall für die Musikgeschichte – gleichwohl es sich um „Schuld-Bekenntnisse“ handelt: Bei Herzog Albrecht V. kamen tiefer Glaube, Kunstsinn und finanzieller Reichtum auf ideale Weise zusammen, als er um 1559 seinen jungen Kapellmeister Orlando di Lasso mit der Vertonung von Septem Psalmi Davidis Poenitentiales für den Privatgebrauch beauftragte. Der Münchner Herrscher muss geahnt haben, welchen Schatz er da schließlich in Händen hielt, denn er beauftragte unzählige Künstler und Gelehrte, die 412 Pergamentseiten mit kostbaren Miniaturmalereien zu verzieren. Acht Jahre und unzählige Goldstücke wurden für diese multimediale Kostbarkeit aufgewendet. – Im Konzert mit dem Dufay Ensemble werden die Miniaturen mittels Projektion im Raum sichtbar gemacht. Den Hörer erwartet so ein beeindruckendes sakrales Gesamtkunstwerk.
Karten: 19,00 I Junior: 5,00 €