Im Schlosshof bietet sich ein bizarres Bild.
Über Verhunzung öffentlichen Raums
Wenn ab morgen (27.6.) Dortmunder Objekt- und Raumdesignstudenten ihr Projekt OPEN SPACE angehen, sollten sie sich einmal im Zeitzer Schlosshof umsehen.
Dort hat schon lange vor ihnen jemand im öffentlichen Raum herum experimentiert. Die dort stehende ohnehin wenig ansehnliche Bühne ist nunmehr offenbar zur weitergehenden Verhunzung frei gegeben. Von Gestaltung gar oder wenigstens Dekoration ist nicht zu reden angesichts dessen, was sich Besuchern des ehrwürdigen Schlosses bietet.
Hatte sich der Sinn zweier dort platzierter Figuren aus Holz weder zu Schlossweihnachten in den Vorjahren noch zum Sommerfestival vor einer Woche dem geneigten Betrachter erschlossen, dürfte der heute vollends mit einer Interpretation überfordert sein.
Nachdem ein als Unterbau offensichtlich überfordertes Holzkreuz unter der sinnentleerten Last zu Bruch ging ergänzt nun eine der Figuren als stabilisierend-gestalterisches Element schlichter Kabelbinder. Der umfängt die ohnehin bedauernswert Ausdruckslose an Hals und Hüfte. Fest verzurrt mit dem Zeltgestänge die eine, ihr zwar zugewandt aber ohne erkennbare Funktion oder Aussage die andere stehen sie nun dort – zwei bizarre Strünke mitten im Elend einer nackten Bühne.
Immerhin, ein Gutes hat diese Strunkinstallation. Wenigstens für ZeitzOnline. Sie ist uns Anlass für eine neue Rubrik. Unter der Kategorie „Oh nein!“ werden wir künftig hin und wieder über Possen und Peinlichkeiten berichten.
Fotos: privat, ZeitzOnline