Verwaltung ändert erneut Öffnungszeiten des Museums.
Wenigstens hat die Verwaltung die Kraft, Fehler zu korrigieren. Das hätte sie sich auch sparen können, denn die Öffnungszeiten auf 12:00 Uhr zu ändern war beleg- und spürbarer Unsinn (wir berichteten). So wird also ab 1. Juli ganzjährig von 10 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Die Erklärung der Stadt klingt so:
Seit der letzten Änderung der Öffnungszeiten zum 1. April hat das Museum die Besucherströme genau beobachtet und für die verschiedenen Tageszeiten erfasst – mit dem Ergebnis: Ab 16.00 Uhr gehen die Besucherzahlen merklich zurück. Hingegen reißen die Nachfragen nach Museumsbesuchen vor 12.00 Uhr nicht ab. Es gibt nach wie vor eine Vielzahl an Gruppenanmeldungen ab 10.00 Uhr, so dass auch am Vormittag das entsprechende Personal vorgehalten werden muss…. Die neuerliche Änderung der Öffnungszeiten im Museum ist bereits die zweite Anpassung der Öffnungszeiten in diesem Jahr. Die Erfahrungen seit der Änderung zum Saisonbeginn und die Statistiken zu den Besucherströmen sind jedoch eindeutig.
Das war doch aber alles schon vor April klar. So vernünftig die Entscheidung am Ende ist, so bedenklich ist, dass sie überhaupt zustande kommen musste. Denn eine Argumentation, der man vor Wochen nicht folgen wollte wird nun als Begründung angebracht. Das scheint ein neuer Mode-Trend im Verwaltungsdesign – eine Rolle rückwärts wird zur Rolle vorwärts erklärt. Was sie sich dabei dachten? – keine Ahnung.
Nun haben alle möglichen Menschen nach nur wenigen Wochen jede Menge Arbeit für die nötigen Korrekturen.
Wetten, dass
die Strategen auf der Suche nach Einsparungen folgende Betrachtungen nicht anstellten (geschweige denn, so etwas in Geld umzurechnen)?
Wir haben soeben die Öffnungszeiten aktualisiert, auf allen relevanten Seiten. Dauer: 1 Stunde. Den Überlegungen, diese Öffnungszeiten erneut zu ändern gingen sicher einige Beratungen voraus. Mehrere wichtige Menschen saßen da beisammen. Wie vorher bei den Änderungen im April übrigens auch schon. Nebst ihrer Arbeitgeberbruttolöhne. Danach machten sich einige davon auf, ihrerseits an allen möglichen Orten die Öffnungszeiten zu ändern. Einschließlich ihrer Arbeitgeberbruttolöhne. Eine Pressemitteilung wurde verfasst und versendet, ein Eintrag im Internet vorgenommen. Einschließlich zugehöriger Arbeitgeberbruttolöhne.
Wetten, dass niemand auf die Idee käme nachzurechnen, wie viele BesucherInnen kommen müssten, um allein diesen Aufwand zu decken? Interessant wäre das allemal.
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