Über eine Schenkung von Jutta und Joachim Dorfner aus Gera
Gartenträume verbinden. Heute verknüpfen wir „Gartenträume“ mit einer touristischen Marke und der Idee, sie möge die Menschen verbinden. Als Ernst-Albert Naether vor etlichen Jahrzehnten seine Gartenträume ganz anderer Art schuf, konnte er davon noch nichts ahnen. Auch nicht, dass diese Gartenträume bis heute die Menschen verbinden würden. Eben solche „Gartenträume“ der Firma Naether kehrten jüngst nach Zeitz zurück – eine Garnitur Gartenmöbel, bestehend aus einem Klapptisch und drei Klappstühlen.
Vor wenigen Tagen übergab Frau Elinor Weise, Grafik-Designerin aus Hohen Neuendorf, diese außerordentlich gut erhaltene Garnitur Gartenmöbel aus der Zeitzer Fabrik der Fa. Naether an die Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.V.. Die Fördergesellschaft arbeitet seit vielen Jahren mit der Grafikerin Elinor Weise und ihrem Ehemann, dem in Zeitz geborenen Arzt und Maler Prof. Manfred Zoller, zusammen. Als Ursula und Roland Rittig gemeinsam mit dem Grafik-Designer Lutz Grumbach aus Halle vor nunmehr 16 Jahren das Zeitzer Kinderfest initiierten, war es Frau Weise, die den fantasievollen Entwurf des Plakates zum Zeitzer Kinderfest schuf. Bis heute aktualisiert sie dieses Plakat alljährlich nach dem jeweiligen Thema des Kinderfestes. Seitdem organisieren die Stadt Zeitz, Fördergesellschaft und UNICEF dieses zur schönen Tradition gewordene Fest, das in Sachsen-Anhalt wohl einmalig ist.
Ende Mai übergab sie nun auf Wunsch ihrer Eltern Jutta und Joachim Dorfner aus Gera zu unserer großen Freude die Gartenmöbel-Garnitur als Schenkung an die Fördergesellschaft des Zeitzer Museums. Der Zustand dieser Möbel zeigt, dass sie über Jahrzehnte liebevoll gepflegt und in einem bemerkenswert guten Zustand sind. Die Qualität, Form und Funktion dieser Holzmöbel versetzen in Erstaunen – zeitlose Schönheit, die Zweck und Form verbindet.
Naethers Gartenmöbel-Garnitur. Fotos: Reiner Eckel
Wie Naethers Gartenträume nach Zeitz fanden
Der Weg dieser Gartenmöbel nach Zeitz ist bemerkenswert.
Zunächst stellt man fest, dass sich die Möbel immer in Familienbesitz befanden: Seit den 1930iger Jahren waren sie im Besitz der Familie Katharina und Rudolf Pfannkuchen aus Gera, in den 1970iger Jahren wurden Tisch und Stühle an die Kinder weiter gegeben, an Jutta und Joachim Dorfner, ebenfalls Wohnsitz in Gera. Von dort gingen sie nach Hohen Neuendorf zur Tochter, in den Garten von Elinor Weise und Manfred Zoller. Diese trennten sich davon und Frau Elinor Weise fuhr auf Wunsch ihrer Mutter nach Zeitz, um diese Möbel persönlich der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg zu schenken. Sie bat darum, Tisch und Stühle in Obhut zu nehmen. So schließt sich ein Kreis. Gartenträume, die verbinden.
Fotos: „Warme Ostern 1952“
Käthe Pfannkuchen (links im Liegestuhl) mit Freundin auf Naether-Gartenstuhl, Naether-Tisch mit weißer Tischdecke und Blumenvase.