Eisenbahntheater macht Halt im Revier
Das Eisenbahntheater schickt einen KOHLEZUG auf die Reise. In Schüttgutwaggons wird ein dokumentarisches Theater zum Thema Braunkohle inszeniert. In den offenen Wagen wird vom Bergbau, der Transformation der Industriebrachen und dem Klimawandel durch die Kohleverbrennung erzählt. Station macht er in Zeitz und Merseburg.
Eisenbahnwaggons als Bühne? Ja. Und das mit hautnahen Bezügen zum Mitteldeutschen Revier und dem, was ihm mit dem Strukturwandel bevor steht.
Der KOHLEZUG sichert Geschichte, er setzt sich mit der Lebenssituation in der Region auseinander, fragt nach den Perspektiven von jungen Leuten und schafft Kommunikation. Gespielt wird in originalen Schüttgutwaggons, die Theatergäste sind dabei mittendrin im Geschehen. Das Projekt wird am Rande des ehemaligen Braunkohletagebaus Treue im Helmstedter Revier geprobt und geht anschließend auf dem Schienenweg auf Tournee zu Gleisanschlüssen in den traditionellen Braunkohletagebaugebieten in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen.
Seit Herbst 2019 wurden Interviews geführt mit Menschen, die in den Braunkohletagebau auf unterschiedliche Art und Weise involviert waren. Aus den Interviews entstanden szenische Texte, die mit lokalen und professionellen Darsteller:innen in Szene gesetzt werden. Bergbaubetriebe und Traditionsvereine stellen Relikte zur Verfügung, die in der Theatervorstellung genutzt werden.
Der mitteldeutsche Naturraum barg seit jeher hohe Braunkohlenvorkommen und die Förderung der Kohle hat die Landschaft auch im Burgenlandkreis und im Saalekreis nachhaltig verändert, ebenso im Zeitz-Weißenfelser Braunkohlerevier. Nachdem der Kohle-Ausstieg zwar beschlossen wurde, der aktive Tagebau Profen aber bis vorrausichtlich 2035 ein wichtiger Arbeitgeber der Region bleiben wird, werden im Burgenlandkreis dennoch bereits erste Strukturprojekte zum Kohleausstieg auf den Weg gebracht. Ein Ziel wird auch sein, nutzungsfähige Bergbaufolgelandschaften zu schaffen, wie dies rund um Merseburg bereits geschehen ist. Interessen- und Fördervereine wie z.B. der „Geiseltalsee e.V.“ tragen und trugen dazu bei, keine Endzeitstimmung aufkommen zu lassen, sondern stattdessen immer wieder auf die großen Entwicklungschancen der Regionen hinzuweisen.
Der Kohlezug erzählt die Geschichte und die Geschichten dazu.
Fotos: Simon Haulleville, Copyright Das Letzte Kleinod
Quelle: Presseinfo Das letzte Kleinod
Zeitz
31.08. – 01.09.2021 – Nähe „Am Güterbahnhof 6“, bei Mobau-Bauzentrum, 06712 Zeitz
Merseburg
28.08. – 29.08.2021 – Gleisende bei der Nulandtstraße, 06217 Merseburg
Tickets
Info-Telefon werktags 10 – 13 Uhr: 04749-10 300 60
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