„Ohne Kerosin nach Berlin“ macht Zwischenstopp in Zeitz
Sie waren schon zu hören bevor sie aus Kleinosida kommend auf meine Kamera zufuhren. Mit Megaphon, Musik im Gepäck und immer wo Häuser und Menschen sind mit Schlachtrufen machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Etwa 50 KlimaaktvistInnen aus Süddeutschland demonstrieren mit einer mehrwöchigen Radtour für bessere Klimapolitik. In Karlsruhe sind sie gestartet, das Ziel ist das Bundekanzleramt Berlin. „Ohne Kerosin nach Berlin“ ist ihr Motto.
Heute gings erstmal in Zeitz rauf und runter. Ich fahre mit zum Tagesziel, wenn sie auf dem Posaberg die Zelte aufschlagen. Bis zur Trinkpause auf dem Altmarkt pausenlose Schlachtrufe. Selbst mitten auf der steilen Rahnestraße geht ihnen nicht die Puste aus. Mir schon. Und auf dem Altmarkt ist dann sogar noch ein gemeinsames Tänzchen drin.
Letzter Anstieg Posaberg. Hier werden Sie in ihren Zelten übernachten und morgens nach Leipzig radeln. Am 20. August sind sie in Karlsruhe vor dem Bundesverfassungsgericht gestartet. Kein Zufall, wie mir Vera Sons und Rachel Meier erzählen, beide Pressesprecherinnen in Klimainitiativen. Aus Karlsruhe gab es kürzlich die Ohrfeige für die Bundesregierung, bei ihrer Umweltpolitik nicht mit der nötigen Stringens mit Blick auf nachfolgende Generationen zu handeln.
An der Aktion „Ohne Kerosin nach Berlin“ sind 6 Gruppen beteiligt. Die heute in Zeitz halt macht nennt sich Südwest. Die TeilnehmerInnen kommen aus den Bundesländern im Südwesten Deutschlands. Zwischen dem 6. und 10. September treffen alle Gruppen in der Hauptstadt ein und schließen sich dort mit andern Initiativen am 10. September zu einer großen Fahrrademo mit anschließender Kundgebung an.
Also wünschen wir stets einen fingerdick Luft unter den Felgen. Übrigens ist kein Zufall, dass ich sie radelnd ein Stück begleite. Die Stadt schloss eine Klimawette ab. Mein Beitrag: Pressetermine mit dem Fahrrad absolvieren.