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Städtebauförderung in Zeitz
Bewilliung weiterer Mittel
Förderbescheid für Evangelischen Grundschule
Schlappe 466 Jahre liegen zwischen zwei wichtigen Ratsbeschlüssen in der Stadt Zeitz. 1541 beschloss der Rat, einen Teil des Franziskanerklosters als Schule zu nutzen. 2007 machte der Stadtrat den Weg frei, an diesem historischen Ort eine Evangelische Grundschule anzusiedeln. Lange Wege bis heute, da der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye den lang ersehnten Fördermittelbescheid übergeben konnte. Endlich können nun die ersten Ausschreibungen starten. Ein Meilenstein für die Bildungslandschaft in Zeitz. 120 bis 130 Grundschüler:innen werden hier inmitten der Stadt beschult werden. Wann der mehrjährige Umbau genau starten wird, ist indes vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Bausektor noch unklar.
Im Rahmen der Städtebauförderung fließen mit dem heutigen Bescheid 5.544.320 Euro aus dem Programm „Lebendige Zentren“ in die Elsterstadt. Oben drauf kommt ein Eigenanteil in Höhe von 1.386.080 Euro. Unter Anwendung der sog. Experimentierklausel wird die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands (EKM) zusammen mit dem Förderverein der evangelischen Grundschule, 1.262.000,00 Euro des vorgenannten Eigenanteils durch eine zweckgebundene Spende übernehmen. Die restlichen 124.080,- Euro für den Eigenanteil bringt die Stadt Zeitz ein.
Pfarrer Michael Bartsch träumt schon mal voraus, wie Kinder das Areal beleben werden, das für die Kids neben dem Unterricht einiges bieten wird. Etwa das beabsichtigte Grüne Klassenzimmer und Räume für Begegnungen sowie gemeinsames musizieren.
Bartsch dazu wörtlich: „Als ich den Komplex das erste Mal besichtigt habe, war ich begeistert von dem Juwel in der Stadt. Mir war klar, dass hier Leben einziehen muss und dies mit den Menschen die hier Leben und der Verwaltung gelingen wird. Was vor 14 Jahren als Idee begann, kann nur Realität werden: Eine Evangelische Grundschule bringt Leben in die historischen Mauern des ehemaligen Franziskanerklosters und belebt somit auch die herausragende Reformationsgeschichte der Stadt Zeitz ganz neu“.
Für Oberbürgermeister Christian Thieme ist „Das Projekt der Evangelischen Grundschule im ehemaligen Franziskanerkloster ein echtes Prestigeprojekt für die Stadt Zeitz und bereichert unsere Schullandschaft und damit unser Bildungsangebot“. Eine gute Bildungslandschaft sei ein wichtiger Standortfaktor, zudem würde hier in ein das Stadtbild prägendes Gebäude neues Leben einziehen.
„Nicht nur dieses Gebäude zeigt, welches Potenzial in der Stadt steckt“, so Thomas Pleye bei der Bescheidübergabe. Und weiter: „Wir als Landesverwaltungsamt unterstützen das Engagement eines jeden einzelnen und freuen uns Projekte wie die Grundschule im ehemaligen Franziskanerkloster finanziell unterstützen können und somit zu realisieren. Seit 30 Jahren gibt es das Städtebauförderprogramm und der Stadt Zeitz wurden in dieser Zeit 91.022.088 Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt um Investitionen in einer Gesamthöhe von 140.744.288 Euro zu realisieren. Man sieht also, dass sich in Zeitz etwas bewegt und mit der Grundschule ein weiterer Meilenstein gesetzt wird“.
In 6 Klassenräumen und Fachkabinetten wird die Evangelische Grundschule in Teilen des Klausurgebäudes (14./15.Jahrhundert) und in einem im Jahre 1904 errichteten Gebäudeflügel, ergänzt mit einem neuen Anbau, untergebracht. Darin eben, unter denkmalmalrechtlichen Gesichtspunkten eine historisch gewachsene Substanz mit verschiedenen heutigen Nutzungseinheiten zu verbinden, bestand die große planerische Herausforderung. Das brauchte viel Zeit. Nun fließt das Geld und die aktuellen Herausforderungen sind andere. Die Fachkräfte, das Material, exorbitant gestiegene Preise prägen derzeit die Bauwirtschaft.
Foto links: Pfarrer Michael Bartsch, Thomas Pley, OB Christian Thieme; Abb. rechts: Architekten Gildehaus.Partner, Weimar
Ein Teil der heute bewilligten Mittel aus der Städtebauförderung kommt bei der Instandsetzung von Fassaden und Dach im Innenhof des Rathauses sowie für Maßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung in der Kramerstraße 19/20 und für das noch leerstehende Denkmal in der Kalkstraße 37 zum Einsatz.
„Ein zweiter Fördermittelbescheid aus der Städtebauförderung in Höhe von 66.666,- Euro wurde im Rahmen des Programmes „Förderung des Wachstums und der nachhaltigen Erneuerung“ bewilligt. Mit einem Eigenanteil der Stadt Zeitz in Höhe von 33.334,- Euro, stehen hierfür nun 100.000,- Euro zur Verfügung. Die Mittel fließen in das lang ersehnte Verkehrsentwicklungskonzept der Stadt Zeit und werden hier unter Berücksichtigung des Radverkehrs für nachhaltige Maßnahmen genutzt. Im gleichen Förderprogramm hat die Stadt Zeitz weitere Fördermittel für den Rückbau im Platanenweg 17 – 24, welcher durch die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) erfolgt, beantragt. Auch hier gab es einen positiven Bescheid in Höhe von 151.140,- Euro„, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.