Ukrainische Literatur in der Zeitzer Stadtbibliothek
„Besonders auffällig ist es, wenn Kinder ukrainische Bücher in die Hand nehmen. Ihre Gesichter sind voller Freude und Überraschung. Ein Buch in ihrer Muttersprache! Es ist wie ein Stück Mutterland, Heimat, Zuhause, das sie nun verlassen haben und von dem sie nicht wissen, wann sie zurückkehren werden“, bemerkt Manuela Freyberg.
Die Chefin der Stadtbibliothek „Martin Luther“ freut sich. Denn ab sofort ist Lesestoff für alle ukrainischen Bücherfreunde im Bestand der Bibliothek. Und das kam so.
Ende März kündigte die öffentliche Bibliothek Lesya Ukrainka in Kiew die Kampagne „Knyzhky_vslid“ (Bücher, die folgen) an, in deren Rahmen ukrainische Bücher gesammelt und in europäische Städte geschickt wurden, in denen Tausende von Ukrainern Zuflucht gefunden haben.
Denn wer denkt schon an Bücher, wenn er von den Habseligkeiten wenigstens das Wichtigste ejnpacken muss, um einem Krieg zu entkommen?
Dank der Initiative der ukrainischen Gemeinde in der Stadt Zeitz und mit Unterstützung der Zimin Foundation stehen in der Stadtbibliothek „Martin Luther“ nun mehr als 100 Kinder- und Sachbücher sowie Romane in ukrainischer Sprache zur Verfügung. Nun ist Zeitz eine der 19 Städte in Europa (darunter Leipzig, Paris, Warschau und Budapest), die sich der Kampagne angeschlossen haben.
Initiatorin ist Liudmyla Kapustina von der ukrainischen Gemeinde:
„Wir haben die Kontakte zur Bibliothek in der Ukraine geknüpft, welche die Bücher vor Ort gesammelt hat. Zudem hat die Zimin Foundation für das Projekt Gelder zur Verfügung gestellt, so dass weitere Bücher angeschafft werden konnten, die nun in den beteiligten Bibliotheken Europas zu finden sind“.
Der Weg der Bücher nach Zeitz erfolgte nicht etwa durch bisher gewohnte Lieferung. Nein, Natalia Kyrychenko, Mitinitiatorin der Aktion, setzte sich ins Auto und fuhr 1500 Kilometer, um die Bücher nach Zeitz abzuholen. Damit aber nicht genug. Die ukrainischen Initiatorinnen haben bei der Transliteration der Buchtitel unterstützt und inzwischen auch das Anmeldeformular ins Ukrainische übersetzt. Eine starke Initiative, die bei manchen ukrainischen BesucherInnen schon Freude ins Gesicht zauberte.
Quelle: Pressestelle Stadt Zeitz
Fotos: (c) Stadt Zeitz, Lars Werner I Foto im Text – Manuela Freyberg, die Leiterin der Stadtbibliothek Zeitz und Natalia Kyrychenko, als Mitinitiatorin, schauen sich die Bücher vor dem einräumen noch einmal genau an und dabei übersetzt die derzeitig in Zeitz lebende Ukrainerin die Buchtitel für die Bibliotheksleiterin I Beitragsfoto: Manuela Freyberg, die Leiterin der Stadtbibliothek Zeitz, Liudmyla Kapustina (Mitte) und Natalia Kyrychenko (rechts) die beiden Initiatoren der Aktion sowie der 8jährige Ivan Kyrychenko freuen sich über das neue Angebot in der Bibliothek und wünschen sich, dass viele UkrainerInnen die Bücher nutzen.
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