Stehende Ovationen in der Zeitzer Michaeliskirche
Bei manchen sehen wir Tränen in den Augen. Am Ende wird es keinen der zahlreichen Zuschauer auf den Sitzen halten. Donnernder Applaus und stehende Ovationen für ein fabelhaftes Konzert in der Michaeliskirche. Wir sehen Musiker in schwarzem Anzug und rotem Hemd mit schwarzer Fliege, manche tragen rote Socken. Wir entdecken im Chor rote Blumen in schwarzem Haar, schwarze Kostüme mit roten Schals. Das Kirchenschiff, hier in rot getaucht, dort hängen rote Schals herab. Es ist Tangozeit.
Wir hören „Misa Tango“, eine auch als Misa a Buenos Aires bekannte Messvertonung des 1965 geborenen Argentiniers Martin Palmeri. Mit dieser in Deutschland 2004 erstmals aufgeführten Messe hat Kantorin Johanna Schulze einen echten Coup gelandet. Du kannst den Tango Nuevo förmlich durchhören, dem diese Musik entlehnt ist und mit dem Bandoneon dazu erinnert es unweigerlich an den großen Astor Piazzolla. Dennoch steht diese Komposition in der kirchenmusikalischen Tradition. Das kam beim Publikum gut an und vielen war die Rührung anzusehen, die mit einem lang und still ausklingenden „Dona nobis pacem“ noch einmal so richtig unter die Haut ging.
Es musizierten: Projektchor, Zeitzer Kantorei, Jugendkantorei I Lena Carina Bendzulla – Mezzosopran I Prof. Michael Schütz – Piano I Toni Leuschner – Bandoneon I Javier Carbajal Ferro – Kontrabss I Streichquartett der Reußischen Kammerorchesters Gera. Die Leitung hatte Kantorin Johanna Schulze.
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