Zum Tod von Christel Bodenstein
Sie war eine Ikone des DDR-Films und wird als solche vielen in Erinnerung bleiben – die Schauspielerin Christel Bodenstein. Und sie war eine Ikone, die sich nicht zu schade war, anderen Beifall zu klatschen. Auch dann, wenn sie doch selbst gerade im Mittelpunkt steht. Wie an jenem 28. September 2029 in Zeitz (wir berichteten). Sie steht gerührt vor dem riesigen Wandbild an der Jacobistraße, das sie als Suse im Film „Silvesterpunsch“ zeigt – und spendet, umringt von Menschen, den Schöpferinnen des Wandbildes Applaus.
Am 5. Dezember ist Christel Bodenstein 86-jährig in Berlin gestorben. 1938 in München geboren wurde sie als 17-Jährige vom Regisseur Kurt Maetzig entdeckt. Vor allem bekannt wurde sie als trotzige Prinzessin Tausendschön in dem Defa-Märchenfilm „Das singende klingende Bäumchen“, spielte aber auch zahlreiche andere Rollen. Für viele Menschen indes blieb sie „die Prinzessin“. Neben dem Fernsehen spielte sie am Maxim Gorki Theater unter anderem mit Mario Adorf und Gudrun Landgrebe. Ihre letzte Rolle führte Christel Bodenstein 2016 wieder in die Märchenwelt. In der Neuverfilmung eben jenes Märchens, das sie bekannt machte, war sie dann aber die Kräuterfee statt Prinzessin.
Während der langen Autofahrten von und nach Berlin in jenem September erzählte sie viel aus ihrem Leben. Deshalb weiß ich, so sehr sie sich nicht allein auf die Prinzessin festgelegt wissen wollte, sie nähme uns nicht übel, wenn wir uns an sie als Prinzessin erinnern. Und bei einem Silvesterpunsch an sie denken. Ruhe in Frieden, Christel Bodenstein. Wir denken an dich.