Attraktives neues Angebot im Deutschen Kinderwagenmuseum
Das museumspädagogische Programm „Von Zeitz in die Welt“ macht das Deutsche Kinderwagenmuseum Zeitz zum außerschulischen Lernort. Heute wurde es offiziell übergeben und der Öffentlichkeit präsentiert.
Wenn anfängliche Skepsis in Begeisterung umschlägt, können richtig gute Sachen entstehen. So war das auch hier, als das LISA (Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt) im Sommer 2023 mit der Idee ins Museum kam. Schließlich gibt es hier im Museum Schloss Moritzburg bewährte Angebote in der Museumspädagogik. Und nun ein museumspädagogisches Programm für SchülerInnen ab Klasse 8? Heike Hinke (Bild rechts) erinnert sich noch genau an den etwas holprigen Start. Kristin Otto und Ulrike Trummer nicken. Das Museum als außerschulischer kultureller Lernort für ausgerechnet diese schwierige Altersgruppe? Doch, was andernorts klappt, weshalb sollte das nicht auch hier funktionieren? Zumal das Deutsche Kinderwagenmuseum ganz in der Nähe der Produktionsstätten des einst bedeutenden Industriezweiges? Und es funktionierte! Heute präsentierten LISA und Deutsches Kinderwagenmuseum Ergebnisse Erfahrungen und Ziele der Kooperation – „Von Zeitz in die Welt“.
Das Museum als außerschulischer kultureller Lernort
Sie habe begeistert beobachtet, wie Achtklässler beinahe etwas weltentrückt und mit Hingabe in traditioneller Art Körbe flochten, erzählt Museumsleiterin Kristin Otto. SchülerInnen der Sekundarschule III hatten das neue Angebot getestet und für gut befunden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Museum entwickelte das LISA ein unterrichtsbegleitendes museumspädagogisches Programm mit dem Titel „Von Zeitz in die Welt“.
Die zugehörigen Medien und Materialien, sowie die didaktische Programmstruktur ermöglichen SchülerInnen einen thematischen Museumsbesuch in der Dauerausstellung. Im Mittelpunkt: die Geschichte des Kinderwagens, die Entwicklung der Kinderwagenproduktion und zugleich deren Auswirkungen auf die Stadt Zeitz als Zentrum der Kinderwagenindustrie in Deutschland und Europa. Das fächerübergreifend, kompetenz- und handlungsorientiert angelegte Programm kann kongeniale Verknüpfungen mit Inhalten der Lehrplänen in Geschichte, Kunst, Physik und Chemie herstellen.
In der Schule gut auf den Besuch vor- und nach dem Besuch gut nachbereitet, werden SchülerInnen in der europaweit einzigartigen Ausstellung auf andere Art viel lernen können. Dafür wurden eigens Materialien entwickelt, die den Lehrkräften auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt zur Verfügung stehen.
Die Bausteine des Programms
Das komplette Programm zu absolvieren dauert so etwa drei bis vier Stunden, wurde nach den Probeläufen festgestellt. Deshalb bietet sich für Schulen am besten der Montag an. Montags sind Museen geschlossen, sodass die SchülerInnen von anderen BesucherInnen ungestört das interessante Programm nutzen können. Das besteht aus folgenden Teilen:
Der eigens produzierte Einführungsfilm „Von Zeitz in die Welt“ gibt den Jugendlichen einen Überblick der historischen Ereignisse und Entwicklungen vom Beginn des Kinderwagenbaus, der beginnenden Industrialisierung, zur wachsenden Bedeutung für die „Stadt der Kinderwagen“ bis zum Ende der DDR. Der Überblick unterstützt dabei, die Exponate im historischen Kontext zu betrachten und zu verstehen.
Danach setzen sich die SchülerInnen beim thematischen Rundgang durch die Dauerausstellung in kleinen Teams selbstständig mit den Exponaten auseinander. Anleitung und Unterstützung erhalten die Jugendlichen wahlweise vom mitgeführten Erkundungsheft oder der App Actionbound mit dem Smartphone. Das Spannende daran, neben historisch-kulturellen Wissen vermitteln die Rundgänge auch MINT-Inhalte und. am können sie in einem zusammenführenden Spiel ihre Erkenntnisse aus dem Gelernten anwenden.
Rund wird der Besuch dann mit der praktischen Vertiefung im Kunst- und Museumspädagogischen Zentrum Johannes Lebek. Hier können sich die Jugendlichen in einem Handwerk üben und selbst einen Korb aus Peddigrohr flechten. Weil die Korbflechte im Kinderwagenbau bis heute nie wirklich aus der Mode kam, findet sie sich in allen Ausstellungsabschnitten wieder – eine gute Möglichkeit also, bei der praktischen Übung das Erlebte und Gesehene noch einmal Revue passieren zu lassen. Ein Mitbringsel für daheim inklusive.
Wir finden das ist ein schönes neues Angebot. Um es bekanntzumachen stellte LISA diesen Werbeclip zur Verfügung (alle Rechte bei LISA):
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