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Mutige auf Augenhöhe

Mutige auf Augenhöhe

Zahlreiche Botschaften für Kandidierende

Die Werkstatt der Mutigen bringt in einer bundesweiten Allianz der Gestalter:innen Menschen zusammen für einen neuen Politikstil – parteiübergreifend. Jetzt ist sie auch in Zeitz aktiv. Die Werkstatt wird unterstützt von ProjectTogether

Werkstatt der Mutigen

Eine Woche vor der Wahl treffen dreißig engagierte Stadtmenschen auf fünf Kandidierende für den Bundestag und keine der üblichen politischen Botschaften aus Parteiprogrammen? Wo gibt’s denn sowas? Bei uns in Zeitz, gestern im WOW in der „Werkstatt der Mutigen“. Das Team des Stadtlabors hatte im Rahmen der Aktionswoche „Hand in Hand“ dieses spannende Format vorbereitet und Engagierte der Stadtgesellschaft mit Kandidierenden für den Bundestag zusammengebracht. Letztere mussten dieses Mal allerdings zuhören, was die mutigen engagierten Stadtmenschen tun, was ihnen dabei unter den Nägeln brennt und was sie von der Politik erwarten. Dabei ging es nicht allein um Wünsche, es ging auch um Chancen und um Lösungen.

In Gruppen bekamen die Kandidierenden zunächst Input über die einzelnen Projekte, welche regionalen Probleme dabei ganz praktisch in der Umsetzung bestehen und wo die Engagierten selbst dafür Lösungen sehen. Dann wurden in den Gruppen die dafür benötigten Ressourcen ebenso diskutiert, wie über bestehende oder zu erwartende Hürden. Damit bei den PolitikerInnen genug zum Mitnehmen „hängen bleibt“, durften die am Ende die Ergebnisse aus ihren Gruppen präsentieren und einschätzen, was dort zusammengetragen wurde. Und das war eine ganze Menge. „Regionale Lösungen für bundesweite Veränderung!“ ist dabei die große Überschrift. Eine Initiative wird als Eigentümerin einer riesigen Immobilie viel Geld mobilisieren müssen, andere haben vermeintlich kleinere Probleme. So erschwert etwa ein mies organisierter ÖPNV schlicht die Erreichbarkeit ihrer Angebote oder überbordende Bürokratie das Mobilisieren von Fördermitteln. Was den Kandidierenden schnell klar wird: die mutigen Engagierten sind zwar geübt darin, für das Erreichen ihrer Ziele selbst Lösungen finden, allerdings scheitern sie auch oft schlicht an Dritten – der fehlenden Infrastruktur, behäbig arbeitenden Ämtermühlen, undurchdringliche Förderdschungel, die fehlende Prioritätensetzung der Politik – um nur einige zu nennen. Eine üppige Zahl an Denkzetteln für die Politik sehen wir da angepinnt.

Apropos Politik. Wenn uns der eigene Eindruck nicht täuscht, tat es den Kandidierenden gut, nicht von der Bühne herunter Fragen beantworten zu müssen, sondern sowohl den engagierten Stadtmenschen als auch den Problemen ganz praktisch, direkt vor Ort und auf Augenhöhe zu begegnen. Die kleinen Gruppen ermöglichten die Erörterung von Problemlagen ebenso, wie das Finden von Lösungsansätzen – gemeinsam, das ist wichtig in Zeiten zunehmender Polarisierung. In die Werkstatt der Mutigen waren nachfolgende Kandidierende in das WOW gekommen:

Was am Ende zu konstatieren bleibt. Erstens: in Zeitz gibt es eine Menge Menschen, die mit Mut und Tatkraft daran arbeiten, die Lebensqualität ihrer Stadt zu verbessern. Zweitens: der offene Dialog über Probleme, Chancen und Lösungen ist allemal zielführender als das Übereinanderherfallen in einer polarisierten Welt. Schließlich Drittens: die Stadtlabormenschen fanden genau das richtige Format, in dem sich Politik und Stadtgesellschaft auf Augenhöhe zu gesellschaftlichen Fragen konstruktiv auseinandersetzen können. Mutige, die Mut machen.
Sie haben Interesse an mehr Informationen? Kommen Sie gerne im Stadtlabor vorbei (Wendische Straße 29) oder schreiben Sie ein E-Mail an stadtlaborzeitz@gmail.com.

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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