Posa Calling - ein grandioses Fest › Zeitz Online

Und wieder tanzt der Posaberg

Irgendwie lag es schon morgens vor Zehn auf dem Posaberg in der Luft, dies würde einer grandioser Tag werden. Die Sonner illert, es ist warm, dort hinten unbeschwerte Kinder. Bänke werden hin und her getragen. Ein knatternder Golfwagen schippert übers Gelände. Vorm Seminarhaus gönnen sich Studentinnen ein Frühstück. Das haben die Crew vom Posaberg schon hinter sich. Jetzt treffen sie sich am Barwagen. Zeit für die letzten Abstimmungen. Restarbeiten nachdem sie gestern den ganzen Tag schon Leinen spannten, Zelte aufbauten, Licht verlegten. Nun also Checklisten abarbeiten, Schichtdienst einteilen, Preise besprechen und die Bändchenverteilung für Teams und die Crew ordnen. Dann schwärmen sie aus. 13 Uhr soll losgehen mit den ersten Gäste. Vorher gibt aber noch das Teamfoto, einmal von vorne, einmal von hinten.

Hier ist noch eine Müllecke zu beseitigen, dort ein Schild nachzumalen, der Leuchtkasten POSA CALLING muss noch auf Dach. Hat jemand die Leiter gesehen? Die Leiter kommt. Das Schild leuchtet. Nach und nach treffen alle Akteure ein. und werden eingewiesen. Drüben neben der Scheune wird die eben aufgebaute Kletterwand von den Kids getestet. Kartoffelsäcke für die frischen Pommes werden herangekarrt, Studierende der Burg Giebichenstein legen im Kulturstall letzte Hand an ihrer Ausstellung an. Es geht um Kunst und Kultur in ländlichen Räumen. Später werden wir mit den ProtagonistInnen Interviews machen. Das Theater RumpePumpel rollt zur Stellprobe heran.

Nach und nach trudeln die Gäste ein. Ruckzuck sind die schattigen Plätze weg, die Wiesen füllen sich. Decken werden ausgebreitet, Baby gewindelt. Circus Upsala trifft sich im Motivationskreis und stellt sich auf. Sie werden unter viel Beifall den Programmreigen eröffnen. Der ist üppig und geht bis in den Abend. Mit originellen Ideen. Auf dem kleinen Teich haben sie ein kleine Bühne gebaut und mit einem Steg zum Ufer verbunden. Eine schöne und romantische Atmosphäre, der auch der aufkommende Regen nichts anhaben kann. Flugs bekommt Phil Holstein einen Schirm hingehalten. Wie zum Lohn beginnt schon bald die Sonne durch das Laub zu blinzeln.

Wenn es fast eine Stunde regnet und, als die Sonne wieder blinzelt, alle noch dabei sind, dann weißt du es ist ein schönes Fest. Die Brass Banditen laden zum Mittanzen und es wird mitgetanzt. Kinder tummeln sich im Zelt der Zeitzer Kunstkoffer oder beim Kinderschminken und nebenan ist das Puppentheater Märchenfänger angereist. Aus der Scheune kommen die ersten Menschen mit den selbst Siebdruck-verschönten T-Shirts verkleidet. Wie es sich für eine ländliche Region gehört werden abends die beiden Kuhjungen Jimmy Blu und Willsson González das Publikum in die steifledrige, nach Rohöl duftende Welt des Wilden Westens entführen und die Lachmuskeln strapazieren. Und das Schönste: überall wohin du schaust trifft du auf entspannte und gut gelaunte Menschen. Ein famoses Fest der Lebensfreude.