01.03.17 / 18:30 / Stadtbibliothek Martin Luther
Präsentiert von Gutenberg Buchhandlung Zeitz
Claudia und Nadja Beinert lesen aus ihrem Roman
Die Romanhandlung: Vom Leben der Frau, die Martin Luther erst zur Reformation befähigte.
Mütter und Vater prägen ihre Kinder. Sie sind Vorbilder, Wegbereiter, Begrenzer und Erbgutüberträger. Mit dem Roman „Die Mutter des Satans“ gehen wir der Prägung Martin Luthers durch seine Eltern, insbesondere durch seine Mutter Margarethe (geb. Lindemann) nach. Wir zeigen erzählerisch auf, welchen Einfluss sie auf den Sohn hatte, welche Fähigkeiten und Denkwege sie ihm durch ihre Erziehung ermöglichte und letztendlich damit einen wesentlichen Anteil an der Reformation der Kirche hatte, die zu einer weitreichenden Veränderung einer jahrhundertealten, religiösen Lebensordnung führte.
Hinter jedem starken Mann steht eine starke Mutter: Weniges und häufig Widersprüchliches liegt über Margarethe Luder vor (Martin wurde als Martin Luder geboren und änderte seinen Nachnamen erst später in Luther um). Das einzig überlieferte Portrait von ihr (Bild auf dem Roman-Cover) zeigt sie als alte Frau und wurde vier Jahre vor ihrem Tod von Lukas Cranach d. Ä. im Jahr 1527 gemalt. Die Begegnungen zwischen Maler und Gemalter, in den dafür notwendigen Atelier-Sitzungen, stellen die Rahmenhandlung des Romans dar. Während dieser Sitzungen versucht der Maler in Gesprächen, das Wesen der Portraitierten zu erkunden, um ihre Geschichte und ihren Charakter malerisch wiederzugeben. Margarethe ihrerseits reflektiert das Gespräch und blickt in jeder Sitzung auf eine Phase ihres Lebens und auf ihre Beziehung zu ihrem Sohn zurück, beginnend mit Martins Geburt in Eisleben.
Der Leser lernt den Reformator neu und privat kennen – durch die Augen seiner Mutter. Margarethe stand ihrem Sohn bei, als er als Satan beschimpft wurde. Sie war die Mutter des Satans und gleichzeitig auch die Mutter der Reformation.
Foto: Ritchy Stock, Text: Beinertschwestern