Die Ausstellung „Heimat vs. Fremde“ von Open Space Zeitz
Viel Licht schien am Freitagabend (30.06.2017) in das sonst so triste Dunkel der Rahnestraße: junge Künstler der FH Dortmund beleuchteten hinter den verstaubten Fenstern der Alten Stadtbibliothek offene Fragen, die uns alle etwas angehen: Heimat, was ist das? Was ist fremd? Woran glaubst Du? Soll sich etwas ändern? Wäschst Du Dich?
Open Space für offene Fragen
Raum für Antworten gab einmal mehr das Projekt „Open Space Zeitz“ des Kloster Posa e.V.. Auf dessen Initiative hin erhielten die Studierenden aus Dortmund die Möglichkeit, in Zeitz selbst zu Fremden zu werden. Eine Woche lang näherten sie sich hier dem Thema „Heimat vs. Fremde“ auf ganz verschiedene Weisen und präsentierten ihre Ergebnisse in den altehrwürdigen Bibliotheksgemäuern.
Heimatperspektiven
„Heimat ist ein Gefühl, ein Geruch, eine Farbe, ein Geräusch. Heimat ist sinnlich. Heimat ist, wo unsere Wurzeln sind“, schreibt Lisa Hinzmann über ihr Masterprogramm „Heimatgrund“, bei dem sie in Zeitz verschiedene Untergründe in einem Raum begehbar macht. Stein, Erde, Rindenmulch, Sand: Wurzeln schlägt jeder. Irgendwo. Irgendwann. Und oft auch mehrfach im Leben.
Was Heimat ist, wollte unter anderem auch Sebastian Knipp wissen. Er fragte Zeitzer Bürger, welche drei Wörter ihnen einfallen würden, wenn sie an Heimat dachten. Die mannigfaltigen Antworten machte er in einem kleinen Raum über von der Decke hängende Kopfhörer erlebbar.
Mit ihrer Arbeit „Zeitzeugen“ unternahm Sofia Brandes einen, wie sie selbst schreibt, „seichten Versuch der Annäherung an die Zeitzer Bürger“. Ihr gelang dabei in wenigen Bildern ein eindrucksvolles Portrait einer Stadt, die sich seit einiger Zeit selbst mit der zentralen Frage der Ausstellung zu beschäftigen scheint: Heimat, Zeitz, was ist das?
Wir sind Zeitz
Vielleicht getrieben von dieser Frage, vielleicht froh darüber, dass in Zeitz solche besonderen kulturellen Angebote gar nicht mehr so selten sind oder vielleicht auch einfach aus Interesse hatten zahlreiche Zeitzverwurzelte den Weg in die alte Stadtbibliothek gefunden. Jeder der Ausstellungsbeiträge wurde mit großem Applaus bedacht und auch nach Abschluß des offiziellen Teils wurde allerorten gewandelt und diskutiert, gestaunt und erlebt, genossen, gefühlt, gerochen und gesehen. Open Space Zeitz? Heimatstiftend!