Weiße Elster soll 2020 Flusslandschaft des Jahres werden
Wenn sich Verbände und Politik über Landesgrenzen hinaus versammeln, um Interessen zu bündeln muss etwas wichtig sein. In diesem Fall ist es die Weiße Elster, die durch Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt fließt. 230 Kilometer nimmt der reizvolle Fluss seinen Lauf durch einen besonderen und einzigartigen Kulturraum.
Nun soll die Weiße Elster im Jahr 2020/2021 zur „Flusslandschaft des Jahres“ gekürt werden. Über das Prozedere, an dessen Ende eine gemeinsame Erklärung und Antragstellung stehen soll, beriet heute eine Flusskonferenz in Gera.
Jede Menge Wasser floss die Elster herunter bis zu diesem Tag. Jede Menge Arbeit haben Tilo Wetzel aus Gera und seine Naturfreunde über Jahre in das Projekt Weiße Elster gesteckt bis heute. Viel Beifall gab es am Ende der Konferenz. Es war ein erfolgreicher Startschuss, einen guten Antrag für die Weiße Elster als „Flusslandschaft des Jahres“ hin zu bekommen.
Gemeinsame Erklärung zur Antragstellung
Die jeweiligen Landesverbände der NaturFreunde der mitteldeutschen Länder und Landesverbände der Angler hatten sich zuvor auf den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung verständigt. Im Mai 2019 soll ein Antrag für die Ausrufung als „Flusslandschaft des Jahres“ gestellt werden. Bis dahin soll es in den beteiligten Regionen Flusskonferenzen geben. Regionale Planungen und Bedürfnisse wollen die Akteure weitestgehend berücksichtigen. Nicht zuletzt sollen damit weitere Protagonisten am Elsterlauf für die Idee begeistert werden.
Wolfgang Tiefensee ist Thüringens Minister für Tourismus:
„Ich bin sehr froh und begeistert über die Initiative, der Weißen Elster mehr Bedeutung beizumessen. Radwege an Flüssen werden im Tourismus deutschlandweit immer bedeutsamer. Wir sollten gemeinsam konzertierte Aktionen starten, die länderübergreifend Konzepte entwickeln, Akzente setzen und die Regionen voran bringen.“
Rüdiger Erben, MdL aus dem Burgenlandkreis, sieht gute Möglichkeiten, dem touristischen Verbund der Weißen Elster mit der Region Saale-Unstrut Impulse zu geben.
„Wir wollen als Landkreis den Fokus darauf setzen, die touristische Infrastruktur gerade an den Flüssen nachhaltig zu verbessern. Am Beispiel der Entwicklung des Kanutourismus an Unstrut und Saale zeigt sich, welche Chancen sich mit langfristigem Blick bieten können.“
Aus dem Plenum waren beherzte Stimmen zu hören. Die von Frank Thiel kennt man bestens. Der engagierte Chef des Fördervereins Elsterfloßgraben nutzte auch hier die Gelegenheit optimistisch nach vorn zu gehen. Er sähe in den sogenannten weichen Standortfaktoren gerade entlang der Weißen Elster enormes Entwicklungspotenzial. Das solle man gemeinsam nutzen und hinter visionären Ansätzen konkrete Ziele verfolgen.
Aus der weiteren Diskussion wird deutlich worum es auch geht, um eine „durchlässige Elster“. Soll heißen: die Kanuten würden gerne größere Strecken ohne unüberwindbare Hindernisse haben, die Angler gönnen ihren Fischen nichts mehr, als sie ihrem natürlichen Wanderdrang folgen könnten. Es geht aber auch und vor allem darum, diese Flusslandschaft als wichtigen Naturraum und Kulturraum gleichermaßen zu begreifen.
Die öffentliche Ausrufung als „Flusslandschaft des Jahres“ jedenfalls würde der Weißen Elster deutschlandweit und darüber hinaus viel Aufmerksamkeit bescheren. Dafür lohne sich zu arbeiten, so am Ende das Fazit der Konferenz im Geraer Ratssaal.
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