Alles Gute kommt für oben

Ein Dach für die Zeitzer Drahtseilbahn

Die kleine Abwandlung des Sprichwortes „Alles Gute kommt von oben“ wird die Zeitzer Drahtseileisenbahner nicht stören. Im Gegenteil. Am Freitag luden sie in ihren Stadtgarten, den sie einst von 13 Kubikmeter Müll befreiten, um ihn zu einem Begegnungsort zu machen. Dort versammelten sich die Wackeren, Unterstützer und Interessierte am Abend. Rückblicke, Ausblicke und gute Botschaften gab es.

„Gespräche um die Drahtseilbahn“ war die Überschrift. Ralph W. Dietrich ließ nochmal Revue passieren, was der Verein bisher von seinen gesteckten Zielen umgesetzt hat. Die Errichtung des Talportals zum Beispiel, das nun in absehbarer Zeit ergänzt werden wird um einen Eisenbahnwagen als sichtbares Zeichen von Geschichte. Ein Meilenstein ganz sicher war der Erwerb des Industriedenkmals am Wendischen Berg. Ob es denn hier gebrannt habe, werde er oft gefragt angesichts des verfaulten Daches. Nein, das Wetter und die Schwerkraft verrichten ihr Tagwerk wird Dietrich dann antworten. Es ist das Sorgenkind des Gebäudes, sehen wir in der Präsentation auf dem großen Bildschirm. Mit über 900.000 Euro wird die Dachsicherung beziffert, weiß später Stadtrat Andreas Exler zu berichten. Vorher aber gab es eine gute Nachricht.

Geld für das Sorgenkind

Stolz präsentiert Dietrich den Zuwendungsbescheid über 837.000 Euro für das Sorgenkind. Die Differenz zu den Gesamtkosten wird aus der Denkmalpflege des Landes kommen. Geht alles gut werde noch in diesem Jahr das Gerüst gestellt, schätzt Andreas Exler. Er hatte die Planung und Antragstellung vorangetrieben, die nun zum Erfolg führte. Ein geschlossenes Dach verhindert weiteren Verfall und ist Voraussetzung für alles, was man innen vor hat. Und die Drahtseilbahner haben hier noch viel vor. Direkt unter dem Dach, schwärmt Ralph W. Dietrich, gibt es einen Saal und große Räume. Und dann macht er einen Ausflug in die Zukunft. Das Haus erstens erhalten und zweitens für die Nutzung durch die Stadtgesellschaft fit machen. Zukunftsmusik, ja. Die aber möglicherweise näher liegt als der von vielen gewünschte Wiederaufbau der Drahtseilbahn. Die Entwicklung des Hauses jedenfalls ist mit Erwerb des Gebäudes vorrangiges Ziel des Vereins.

Viele wirken daran mit. Manche bekommen dafür das kleine Goldene Portal als Anerkennung, wie heute Max Knöchel. Er sorgt regelmäßig für die Absicherung technischer Logistik, etwa Transporte. Udo Mugge, DJ und Eventmanager, wurde für seine Geldsammelaktionen und den Support der Akustiktechnik bereits geehrt. Heute übergab einen satten Obulus, den er anteilig aus seinen Veranstaltungen an den Verein gibt. Unternehmen- und Führungskräftechoacherin Mandy Henze sorgt derweil für die strategische Kommunikation des Vereins. Auch den hier nicht genannten UnterstützerInnen sei an dieser Stelle gedankt. Es gibt übrigens noch keinen wirklichen Namen für das Haus. „Haus der Vereine“ sei zwar jetzt als Arbeitstitel im Übergang geeignet, aber zukünftig? Wer also eine gute Idee hat, bitte melden.

drahtseilbahn-zeitz.de