Kampf ums Klinikum! – KUNDGEBUNG II
Gegen das Ausbluten des Zeitzer Klinikums
Rückblick auf die erste Kundgebung am 8. März
SRH plant die Schließung der Kinderklinik und Geburtenstation in Zeitz. Vorgegeben wird Personalmangel. Natürlich muss eine sichere Begleitung der Neugeborenen unter der Geburt gewährleistet werden. Wird sie wohl künftig auch – in Naumburg. „Die Abteilung für Gynäkologie wächst und das schließt die Geburtshilfe ein“, verlautbarte kürzlich SRH für die Naumburger Klinik. Wachsen auf der einen, Niedergang auf der anderen Seite. Das ist gewollt und Teil der Strategie, denn Naumburg hat nicht den Bevölkerungszuwachs, der dieses genannte Wachstum begründen würde.
Der Landkreis hat bislang mehr als 4 Millionen Euro Defizitausgleich an SHR gegeben dafür, dass Pädiatrie und Geburtenstationen an beiden Standorten bleiben. SRH hat für das Wachstum in Naumburg alles getan und für den Erhalt von Zeitz alles unterlassen. Warum? Weil SRH Platz für den Ausbau der einnahmeträchtigerin Geriatrie braucht, den es in Naumburg nicht gibt.
Das dürfen wir nicht hinnehmen! Am 27.3. werden die SRH-Aufsichtgremien darüber entscheiden. Bis dahin wird sich SRH nirgendwo dazu äußern – nicht im Kreistag, nicht im Stadtrat. Was bleibt, ist der Druck der Straße. Denn das hier ist nur der Anfang. Die Notfallstation wird folgen und kein Assistenzarzt wird sich hier noch für eine Fachausbildung blicken lassen, weil eben die Fachkliniken geschrumpft sind. Überbleiben wird am Ende eine ausgebaute Geriatrie, mit der sich gut Geld verdienen lässt, mit medizinischer Grundversorgung aber nur noch wenig zu tun hat.
Die Politik muss sich nun bekennen, was sie meint, wenn sie ankündigt, sie wolle Zeitz als „Modellstadt für erfolgreiche Transformation“ machen. Durch Abbau von Lebensqualität und medizinischer Versorgung? Sicher, ganz sicher nicht!
Kommt alle! Lasst uns deutlich machen, was wir davon halten!
Parallel dazu laufen verschiedene Aktionen zur Unterstützung des Protestes. Katja und Wolfram Wendland initiierten eine Petition, die bereits fast 9.000 Menschen unterzeichneten und in der Zeitzer TouristInformation zur Unterschrift ausliegt (zur Online-Petition). Die Zeitzer Unternehmerinnen starteten eine Postkartenaktion, adressierst an die Landesregierung, namentlich Ministerpräsident Reiner Haseloff.