Das Programm in Zeitz
Das renommierte Heinrich Schütz Musikfest macht auch in diesem Jahr in Zeitz Station.
„Das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST entspringt der Liebe zur Musik des 17. Jahrhunderts. In diesem Jahr haben meine MitstreiterInnen und ich, nicht zuletzt Dank der Hilfe von Förderern, Sponsoren und Partnern, ein vielgestaltiges Programm entworfen, das diese Liebe zur Musik mit der „Liebe zur Wahrheit“ verknüpft. Opulente Reformationsfeiern von 1617, am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, sind zu hören. Klangprächtige Instrumental- und Vokalkonzerte in einigen der schönsten Kirchen Mitteldeutschlands laden ein, sich ganz der Verbindung von Raum und Musik hinzugeben. Aber daneben gibt es – und das ist ebenso Markenzeichen unseres Musikfestes – ungewöhnliche und exklusive Räume, überraschende neue Formate, sowie Aktionen und Feste mit Kultstatus. Und als verknüpfendes Band durch alle Konzerte und Klänge hindurch sind es die eindringlichen Botschaften dieser Werke und ihrer Epoche, die das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST zu einem wichtigen und gewichtigen Bestandteil unserer mitteldeutschen Kultur machen – hier und jetzt und in diesem Jahr 2017 dringlicher denn je.“ (Christina Siegfried, Intendantin)
- Tickethotline (01806) 700 733*
* 0,20 € pauschal deutsches Festnetz; 0,60 € Mobilfunknetz rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen. - Vor Ort
Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz Tel. (036605) 2405
Gera Information Tel. (0365) 838 1111
Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels Tel. (03443) 30 28 35
Touristinformation Weißenfels Tel. (03443) 30 30 70
Tourist-Information Zeitz Tel. (03441) 83292
Konzertkasse der Kreuzkirche Dresden Tel. (0351) 439 39 39
Dreikönigskirche Dresden Tel. (0351) 8124 102
Frauenkirche Dresden Tel. (0351) 656 06 701
Mitteldeutsche Barockmusik e.V. Tel. (03944) 980 438
Samstag, 07.10.2017 17:00 Dom St. Peter und Paul
Preisträger-Konzert mit Werken von Dietrich Buxtehude, Bohuslav Matěj Černohorský, Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach
Denkt man an barocke Orgeln in Mitteldeutschland, fallen einem sofort Namen wie Gottfried Silbermann, Zacharias Hildebrandt oder Tobias Heinrich Trost ein. Die vielfältigen Klangmöglichkeiten diese „Königinnen der Instrumente“ begeistern stets aufs Neue. Sie sind zugleich die Instrumente einer regen Nachwuchsförderung im mitteldeutschen Raum, bieten exzellente Möglichkeiten für die Präsentation herausragender Talente.
Der Internationale Bach-Wettbewerb Leipzig bietet seit 1950 ein solches Podium: Mehr als 200 Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker haben seither bei den Bach-Wettbewerben einen der ersten drei Plätze belegt und dürfen sich daher Bach-Preisträger nennen. So auch Pavel Svoboda, einer der Gewinner des Vorjahres, der an der Eule-Orgel im Zeitzer Dom sein Musikfest-Debüt geben wird.
Karten: 12- € | Junior!: 5,- €
Dienstag, 10.10.2017 10:30 Festsaal Moritzburg
Die Abenteuer des Simplicissimus
Eine musikalische Geschichte für die ganze Familie nach wahren, erfundenen,
lehrreichen und kurzweiligen Berichten des edlen Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
mit Musik und Improvisation auf „allerley“ alten Instrumenten
„Es hat mir so wollen behagen, mit Lachen die Wahrheit zu sagen.“ In seinem epochemachenden Roman Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch beschreibt Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen „überauß lustig / und männiglich nutzlich zu lesen“ den Weg und die Abenteuer eines einfältigen Jünglings, eines „tumben Toren“, der zum Soldaten, Narren, Bauern, Räuber, Sklaven, Pilger und Einsiedler wird. Gerade diese vermeintlich naive, kindliche Sicht des Schelmen hält der Welt damals – und heute – schonungslos den Spiegel vor. Heute würde man sagen: Kindermund tut Wahrheit kund.
Und für die Ohren und Herzen von Kindern und Jugendlichen ist dieses eigens entwickelte Programm nicht nur eine unterhaltsame Begegnung mit der Welt des aufgewühlten 17. Jahrhunderts, sondern auch die ideale Begegnung mit historischen Instrumenten und Klängen. Und so lassen wir ihn gemeinsam mit uns sprechen und tanzen, den Simplicissimus.
Mareike Greb, Tanz
Thomas Streipert, Erzähler
Martin Erhardt, Blockflöten Einhandflöte und Trommel
Michael Spieker, Barockvioline
Miyoko Erhardt-Ito, Viola da gamba
Christoph Sommer, Laute und Barockgitarre
Karten: 9,- € | Junior! 5 €
Samstag, 14.10.2017 17:00 Dom St. Peter und Paul
Singet dem Herrn ein neues Lied
Protestantische Kirchenmusik im nachreformatorischen Jahrhundert – Klangvolle Werke von Heinrich Schütz, Samuel Scheidt, Michael Praetorius, Johann Hermann Schein und Clemens Thieme
Lange war die Musikgeschichte und Musikpflege auf große Einzelpersönlichkeiten, auf Städte, bedeutende Höfe und Metropolen beschränkt. Es ist das große Verdienst all der unermüdlichen, neugierigen, abenteuerlustigen und akribisch forschenden Musikerinnen und Musiker der Alte-Musik-Szene, so viele reizvolle und lohnenswerte „terrae incognitae“ der kulturellen Landkarte wieder erschlossen zu haben. Und das HEINRICH SCHÜTZ MUSIFKEST ist gewissermaßen ihr Journal und Sprachrohr. So sind es in dem Konzert im Zeitzer Dom eben nicht nur die „drey berühmten S“ – Schütz, Schein und Scheidt –, die erklingen, sondern es gibt eine der seltenen Gelegenheiten, den Schütz-Schüler und Konzertmeister der Zeitzer Hofkapelle Clemens Thieme kennen zu lernen.
Gesine Adler, Sopran
Dorothea Wagner, Sopran
Stefan Kunath, Altus
Albrecht Sack, Tenor
Thomas Fröb, Tenor
Ingolf Seidel, Bariton
Gun-Wook Lee, Bass
Friederike Urban, Sopran
Andrea Pitt, Alt
Thomas Fröb, Tenor
Michael Gransee, Bass
Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen…“ – Mit diesen Worten leitete Martin Luther seine weltberühmten 95 Thesen ein, die er am 31. Oktober 1517 im Ärger über die bestehenden Missstände zahlreichen Briefen an seine Vorgesetzten beilegte. Sie sollten zunächst nur als Grundlage für eine Disputation dienen, doch lösten sie bekanntermaßen eine der gewaltigsten Lawinen der Weltgeschichte aus. 2017 wird es 500 Jahre her sein, dass Martin Luther seine Thesen von Wittenberg aus in die Welt gerufen hat.
Was aber gilt es 2017 zu tun? Welche Fragen sollten wir (uns) stellen und vielleicht sogar beantworten, wenn wir etwas feiern, das die Tore zu neuem Denken ebenso kraftvoll aufgestoßen wie jahrhundertelang unermessliches Leid über Menschen gebracht hat? Wir, als Menschen der Gegenwart, die einer ungewissen Zukunft entgegengehen, müssen uns aus der Geschichte heraus mahnende Fragen stellen und – gefallen lassen: Wo ist unser leidenschaftlicher Mut, aufzustehen, für etwas einzustehen, Haltungen zu entwickeln und anderen Halt zu geben?!
Es muss da auch nicht nur Luther sein. Heinrich Schütz war ein herausragender Komponist, er war aber ebenso ein leidenschaftlicher Streiter für die Lebens- und Arbeitsbedingungen seiner Musiker, er musste inmitten des kriegserhitzten Europas politische Ereignisse mit Tönen ausstaffieren und nutzte dies für eindringliche Friedensbotschaften. Er war dem Neuen, Internationalen aufgeschlossen, verteidigte aber gleichzeitig, mit Haltung und Verve, die „teutsche gravitet“ des Kontrapunkts. Erst heute sind das Gegensätze …
Das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST entspringt der Liebe zur Musik des 17. Jahrhunderts. In diesem Jahr haben meine MitstreiterInnen und ich, nicht zuletzt Dank der Hilfe von Förderern, Sponsoren und Partnern, ein vielgestaltiges Programm entworfen, das diese Liebe zur Musik mit der „Liebe zur Wahrheit“ verknüpft. Opulente Reformationsfeiern von 1617, am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, sind zu hören. Klangprächtige Instrumental- und Vokalkonzerte in einigen der schönsten Kirchen Mitteldeutschlands laden ein, sich ganz der Verbindung von Raum und Musik hinzugeben. Aber daneben gibt es – und das ist ebenso Markenzeichen unseres Musikfestes – ungewöhnliche und exklusive Räume, überraschende neue Formate, sowie Aktionen und Feste mit Kultstatus. Und als verknüpfendes Band durch alle Konzerte und Klänge hindurch sind es die eindringlichen Botschaften dieser Werke und ihrer Epoche, die das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST zu einem wichtigen und gewichtigen Bestandteil unserer mitteldeutschen Kultur machen – hier und jetzt und in diesem Jahr 2017 dringlicher denn je.
Seien Sie herzlich eingeladen zum diesjährigen HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST.
Ihre
Dr. Christina Siegfried
Intendantin
Hier die Downloads zum Programm.