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Zeitz auf dem Schirm

Zeitz auf dem Schirm

Preview zur MDR-TV-Serie über Zeitz

Irgendwie war das ein seltsamer Abend. An fünf Tagen bringt ab heute 19:00 Uhr der MDR eine Serie über Zeitz. An fünf Tagen waren die Woche zuvor MDR-Reporter in Zeitz unterwegs. Heute nun war Gelegenheit, sich alle fünf Folgen anzusehen und zu diskutieren. Seltsam, allzu viele Zeitzer hat das offensichtlich nicht interessiert, denn etliche Stühle in den Klinkerhallen blieben leer.
Seltsam auch, dass von manchen wohl von den Beiträgen erwartet wurde, was nicht zu erwarten war – eine Art Imagefilm. Das allerdings war schon beim Titel „Zeitz – Eine Stadt sucht ihre Zukunft“ und den zugehörigen Themensetzungen nicht zu erwarten. Eher die Zustandsbeschreibung, bestenfalls mit dem Blick nach vorn. Und den machen die Reporter in den Beiträgen auch, wenn man genau hin sieht und hin hört.

Leerstand benennen, nicht beklagen

Das interessierte Publikum sah insgesamt etwa 20 Minuten Zeitz. Dazwischen wurde zu dem Gesehenen im Podium und mit dem Plenum diskutiert. Mit dem Arbeitskreis Altstadt über Stadtentwicklung etwa, den Leerstand betreffend und was dagegen zu tun sei. So zeige sich am Beispiel der August-Bebel-Straße, wie bedeutsam für eine Quartiersentwicklung sein kann, ob sie von einer viel befahrenen Bundesstraße gequert wird oder eben nicht. Stück für Stück sähe man dort eine positive Entwicklung. Davon ist die viel beobachtete und in Bildern viel zitierte Rahnestraße noch weit entfernt. Doch auch hier gab es mit dem Besuch der Druckerei Blochwitz den Blick nach vorn. Denn hier wird im einzigen vollsanierten Haus der Straße gestaltet und produziert. Gegenüber gehen aus der Subkultur im Kunsthaus Zeitz Impulse in die Stadt, die vor allem junge Menschen erreichen und Kreative nach Zeitz locken sollen.

Straßenbau, die liebe Zeit und das liebe Geld

Straße war auch Thema eines Beitrages, der sich am Beispiel der Weißenfelser Straße mit Ausbaubeiträgen und damit befasste, wie belastend langwierige Straßenbaustellen für gewerbetreibende Anlieger sein kann. Bei der Debatte um Straßenausbaubeiträge zeigte sich wie ideologisch bisweilen diskutiert wird. Jedenfalls nicht ehrlich, denn die Abschaffung bedeutet eben nicht, dass für Kommunen die Finanzierungsquelle ausfällt. Was übrigens in anderen Bundesländern längst Realität ist.

Und die Menschen für morgen?

Tina Schindler treibt das Thema Jugend um. Die Zeitzerin macht sich für ein klareres Bewusstsein  für die Belange Jugendlicher in Politik und Verwaltung stark. Einige ihrer Argumente riefen zwar den Widerspruch der Verwaltung auf den Plan, was aber nicht schaden kann. Es war schon immer der wache Wiederstreit von Auffassungen, der weiter führte als einmütige Schläfrigkeit. Im gezeigten gezeigten Beitrag zogen die Reporter mit der Band MEILENLÄUFER im Bus durch Zeitzer Ecken wie den Goethepark. Als Mutmacher. Als solche sind auch jene Szenen unmissverständlich zu sehen, die zeigen wie aus einer Garagenidee eine Zeitzer Marke wurde – Zeitzer Whisky aus der gleichnamigen Manufaktur.

Nein, ein Imagefilm für Zeitz wird diese Serie ganz sicher nicht. Doch wenn sie bei diesem und jenem zum Nachdenken darüber anregt, ob wir denn schon alles tun für ein besseres Image, ob wir denn energisch genug an den Aufgaben arbeiten, die der kommende Strukturwandel verlangt, ob wir bereits alle Möglichkeiten nutzen, Jugendlichen beim Wurzelschlagen in Zeitz zu helfen…dann hat sie viel erreicht. Und das kann sie, wie ich finde.

 

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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