Dezember 04, 2024

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29.11.14/19:00/Moritzburg: Benefiz – Klavierkonzert

Ein Benefizkonzert mit dem Pianisten Peter Sauermann am Blüthner-Flügel

Peter Sauermann  (Foto: privat)
Peter Sauermann
(Foto: privat)

Musikfreunde sollten sich den 29. November 2014 vormerken. Der Pianist Peter Sauermann gastiert an diesem Samstagabend wiederholt in Zeitz. Seine jährlichen Benefizkonzerte zugunsten des Museums Schloss Moritzburg Zeitz sind schon zu einer schönen, gut angenommenen Tradition geworden.

Peter Sauermann war Abiturient an der „Geschwister Scholl- Oberschule“ in Zeitz.
Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er bei dem Zeitzer Pianisten und Klavierpädagogen Herbert Carl.
Peter Sauermann absolvierte sein Studium an der Staatlichen Akademie der Künste in Berlin. Seine Lehrer waren Hans-Erich Riebensahm (Berlin), Rosl Schmidt (München) und Margeuérite Long sowie Ventsislaw Yankoff (Paris).
Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes studierte er auch in Paris.
Peter Sauermann ist Gewinner einer Medaille beim internationalen Wettbewerb in Barcelona, er konzertierte im In- und Ausland und ist mit Solo- und Kammermusikaufnahmen bei den deutschen Rundfunkanstalten vertreten. Die Hochschulen Nürnberg und Würzburg sind Stationen seiner Lehrtätigkeit.

Programm

Cesar Franck  (1822-1890)
Präludium, Choral und Fuge

[accordion title=“Mehr über Musiker und Musik“]

1822 wurde César Franck, ein französischer Komponist mit deutsch-belgischer Abstammung, in Lüttich geboren.

Die frühe Laufbahn als Klaviervirtuose hat er bald gegen den Willen seines Vaters aufgegeben und widmete sich danach gänzlich der Kirchenmusik. In Paris angekommen, kam er im Verlauf seines Lebens zu höchsten Ehren. César Franck wirkte als Organist an verschiedenen Kirchen, ehe er Titularorganist an der Pariser Kirche St. Clotilde wurde, wo er die berühmte Orgel des Aristide Cavaillé -Coll bis an sein Lebensende spielte.

César Franck war 1871 Mitgründer der Nationalen Musikgesellschaft, deren Präsident er wurde. 1872 erhielt er eine Professur für Orgel, Komposition und Kontrapunkt am Pariser Nationalkonservatorium. Zu seinen Schülern zählen u.a. d´Indy, Chausson und Duparc. 1885 wurde er Ritter der Ehrenlegion. 1884 komponierte Franck das Spätwerk Präludium, Choral und Fuge.

Die Idee zu einem Triptychon geht auf die Präludien und Fugen für Orgel  von Bach zurück. In den Mittelpunkt dieses Werkes stellt Franck einen weitgriffigen Choral, der aus dem Zentrum des ganzen Stückes in zwei Richtungen wirkt und zwar einmal hin zum Beginn des toccatenartigen Präludiums sowie auch dann in den Lauf der Fuge am Schluss, wobei Themen-und Kontrapunktelemente miteinander meisterhaft verknüpft werden. Ein Paradebeispiel für die überragende Satzkunst des Komponisten! Das ganze Werk durchweht ein melancholisch-wehmütiger Zug und die Trauer des Komponisten um seine 1870 im deutsch-französischen Krieg gefallenen Schüler wird hörbar.  Erst eine triumphale Schlusskadenz setzt dem ernsten Werk ein hoffnungsvolles Ende.

1890 starb César Franck an den Folgen von Verletzungen nach einem Verkehrsunfall. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Montparnasse in Paris

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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate B-Dur op. 22

[accordion title=“Mehr über Musiker und Musik“]

„Diese Sonate hat sich gewaschen,“ schreibt Beethoven und bekundet mit dem vielzitierten Satz seine Hochschätzung für das Opus 22, denn in der Tat hat Beethoven seit op. 2 Nr.3 nun erst wieder das virtuose Kapitel aufgeschlagen.

Die letzte unter den frühen Sonaten, das männliche Meisterstück, welches sich weder pathetisch noch elegisch profiliert, setzt ganz auf Spielfreude, die mit  Allegro con brio bedingungslos den 1. Satz durcheilt – wäre da nicht am Ende von Exposition und Reprise jene Abdunkelung auf tiefem Tremolo, die Nachdenklichkeit hervorbringt. Das Adagio con molta espressione, ganz italienisch anmutend, dann ein archaisches Menuetto im Stilkleid des Rokoko und schließlich das Rondo, welches durch die Ähnlichkeit mit dem Finale der „Frühlingssonate“ verblüfft, ergeben eine der freudigsten Sonaten von Beethoven.

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Frederic Chopin (1810-1849)
Polonaise fis-moll op. 44
Scherzo E-Dur op. 54

[accordion title=“Mehr über diese Musik“]

Bereits in Zeiten vor Chopin gab es schon die Polonaise. Sie war à la polacca ein beliebter Schreittanz im Dreiviertel- Takt, sowohl bei höfischen Festen praktiziert als auch im Konzert von Virtuosen vorgespielt.

1831, im Jahr der Katastrophe für Polen, kam auch für die Polonaise die Wende: Nachdem zahlreiche Künstler, Dichter und Musiker aus ihrem Land flohen, erwuchs der Polonaise eine neue Rolle: sie hatte jetzt patriotische Identität. Chopin komponierte 1841 die fis-moll Polonaise op.44, die zeitweise die „Tragische“ oder auch dir „Heroische“ genannt wurde. Wie auch immer, es mag dem Hörer unbenommen bleiben, seinen programmatischen Gehalt, den man dem Stück wohl nicht absprechen kann, für sich zu deuten: Nach einleitenden Oktavgängen bis zum hohen „Cis“, beginnt das Thema der Polonaise. Bald lässt das Vorrücken des Stückes eine vorbeiziehende Reiterparade vermuten, die durch Trommelgerassel und Kanonenschläge marschmäßig gestützt wird, ehe aus dem Rauchnebel eine Mazurka ertönt. Ein Souvenir aus heimatlichen Zeiten?  Zwei Fortissimo- Läufe zerreißen jäh die Mazurka-Seligkeit und alles beginnt von Neuem. Nur diesmal nicht chevaleresk und elegant, sondern im Sturmschritt auf das Ziel gerichtet und auf die Lösung des Konfliktes drängend.  Indes – die Waffen sind gestreckt. Ohne Hoffnung  verlöscht das Stück.

Vier Scherzi komponierte Chopin. Es sind große Rondos, dem Muster klassischer Mittelsätze aus Sonate und Symphonie nachgearbeitet. Hier handelt es sich um großangelegte Virtuosenstücke, welche, auf gleicher Höhe wie die Balladen Chopins stehend, sich großer konzertanter Wirkung erfreuen. Das Scherzo Nr. 4 E-dur op. 54 zählt bereits zu Chopins Spätwerken und setzt sich von den vorangehenden deutlich ab. Keine dramatisch und bedrohliche Stimmung, die von den drei anderen in Moll-Tonarten geschriebenen Scherzi ausgeht, sondern das im hellen E-dur geschriebene glanzvolle Stück ,vom Licht durchflutet, ist ein wahrer Sommernachtstraum voller Koboldspuk und Elfenzauber. Sein ausgedehnter Mittelteil zählt mit Recht zu den schönsten Eingebungen aus Chopins Feder.

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Der Klavierabend im Großen Festsaal von Schloss Moritzburg beginnt um 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Eine Spende für das Museum Schloss Moritzburg Zeitz wäre willkommen.

Artikelbild: Detail Blüther – Flügel, museum-digital.de

About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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