Julius Pflugs und seine Brüder kauften einst Posterstein
Bei Ronneburg, sozusagen um die Ecke, liegt ein ziemlich lebendiges und geschichtsträchtiges Kleinod – Burg Posterstein. Was diese Burg mit Julius Pflug zu tun hat? Jede Menge.
Spurensuche – Die Geschichte der Burgkirche im Museum
Die Postersteiner Kirche wurde vor rund 450 Jahren im ehemaligen Burggraben der Burg Posterstein gebaut. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist sie Filialkirche der evangelischen Kirchgemeinde Nöbdenitz. Das sagenumwobene barocke Schnitzwerk, das aus Altar, Kanzel und Empore besteht, dokumentiert die Verbindung des wohl bedeutendsten Postersteiner Burgherrn Georg Dietrich von Pflugk mit der wohlhabenden Familie Römer aus dem sächsischen Vogtland. Davon zeugen die Familienwappen an der mit pflanzlichen Motiven reich verzierten Empore.
Ausführliche Informationen zur Geschichte der Kirche und des Schnitzwerks gibt es in der Dauerausstellung des Museums. Basierend auf langjähriger Forschung in einschlägigen Archiven verfolgt die Ausstellung die Spur des geheimnisvollen Schnitzwerks des Johannis Hopf und die Einflüsse der verschiedenen Burgherren.
Die bedeutende Familie Pflugk: Fünf Brüdern gehörte die Burg Posterstein
1528 kauften die fünf Brüder Julius, Hubold, Tham, Andreas und Christoph von Pflugk auf Eythra (Eithra) Posterstein von ihrem Vetter Nickel von Ende. Dem ältesten Bruder Julius (1499–1564), der Dompropst in Zeitz und später Bischof in Naumburg wurde, widmet sich derzeit eine große Reformationsausstellung im Schloss Moritzburg in Zeitz. Sein Bruder Tham ließ die Postersteiner Kirche bauen, in der er auch heute noch begraben liegt.
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„Das Geheimnis von Burg Posterstein“, ein Film von Steffi Peltzer-Büssow, lief gerade deutschlandweit auf 3sat und zuvor bereits im MDR. Im Zentrum des unterhaltsamen Dokumentarfilms steht das sagenumwobene Schnitzwerk in der Burgkirche, auf dessen Herkunft einzig die Inschrift „Johannis Hopf 1689“ verweist. Im Film begibt sich Steffi Peltzer-Büssow zusammen mit Restauratoren und den Mitarbeitern des Museum Burg Postersteins auf die Spurensuche.
Text, Foto: Museum Burg Posterstein
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