Primaner-Gang tanzt Bepop an Zeitzer Hausgiebel
Es ist vollbracht. Die kleine Gang ausgelassen tanzender Primaner am Zeitzer Milchhof hatte heute (29. Mai) ihren großen Bahnhof. Es ist das dritte Bild der Zeitzer Stadtraumgalerie, das heute offiziell der Öffentlichkeit übergeben wurde. Ja, auch signiert ist es und ein Schildchen mit Hinweise auf Akteure und Förderer ist auch dabei. Bei denen bedankte sich aus diesem Anlass Initiator Philipp Baumgarten von Kloster Posa ausdrücklich.
Es sei keine einfache Aufgabe gewesen, das Bild vom schwarz-weiß-Foto aus den Fünfzigern in Farbe auf die Wand zu bringen, erzählt Theresa Schulz. Es ist bereits das dritte Wandbild der Studentin der Theatermalerei, das sie in Zeitz federführend realisiert. Lara Mück, Anne Heidfeld und Martin Ivicevic unterstützten sie dabei, die anrührende Szene auf die Wand zu bringen.
Ausgelassen mit Wein anstoßend tanzen darauf drei Jungen mit den Spitznamen Spatz, Ghandi und Kalle Bepop. Bepop, ein Tanz, der sich aus dem gleichnamigen afroamerikanischen Jazzstil Anfang der Fünfziger in den USA entwickelte.
Das vierte Mitglied der Gang, Spitzname Lurch, stand hinter der Kamera und machte das Foto nach bestandener Prüfung 1952 auf dem elterlichen Bauernhof in Fürstenwalde – der Fotograf Jürgen Wagner.
Neben diesem standen drei weitere Fotos zur Auswahl, die sämtlich Momentaufnahmen aus dem Alltag in der DDR zeigen. Mit einer Onlineabstimmung hatte sich eine Mehrheit für die feiernden Primaner entschieden. Es ist die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der tanzenden Jungen, die dich in die Szene ziehen und an die eigene Jugend erinnern. Wer von uns hat sie nicht erlebt, diese Momente der Freude, die Schulzeit zu beenden und auf Bevorstehendes zu blicken. „Die Protagonisten tanzen in der Freude des Moments der Zukunft entgegen, auch wenn es noch kein ausformuliertes Bild von morgen gab,“ wie es Ina Tuscher von Kloster Posa formulierte. Deshalb sei auch nicht wesentlich, ob ein Wandbild in Zeitz zwingend auch ein Zeitzer Motiv zeigen muss. Diese Szene damaliger Lebensrealität dürfte sich kaum von der in Zeitz oder einer anderen Stadt unterscheiden.
Dennoch forderte Philipp Baumgarten am Schluss auf, für das nächste Projekt Vorschläge zu machen oder auch Fotos einzureichen. Denn, so die Ankündigung, dieses soll nicht das letzte Bild für die Zeitzer Stadtraumgalerie sein.