Der Prinz und zwei Elfen im Franziskanerkloster
Ein Prinz mit klarer Haltung. Bis ans Lebensende will Sebastian Krumbiegel auf den „Barrikaden der Demokratie“ eben diese verteidigen, taucht in einem seiner Songs auf. Ein Mann mit Haltung, dieser Prinz. Authentisch seine Mission anbringend ohne dabei missionarisch zu sein, das kam gut an gestern Abend (20.5.) im voll besetzten Franziskanerkloster.
Die Demokratie ist weiblich, sein Demokratielied brachte er gleich zweimal. „Weil ich die zweite Strophe vorhin versemmelt habe“, bekennt Krumbiegel augenzwinkernd. Aber wohl auch, weil eben das seine zentrale Botschaft ist, die Demokratie leben, sie verteidigen. Weiblich an diesem Abend seine Begleiterinnen Sophia Günst (Cello, Vocals) und Leonie Sowa (Harfe, Gesang).
In seinen Soloparts brachte der Prinzenfrontmann neben seinen jüngsten Songs auch Klassiker, gepaart mit Ausflügen in die Welt deutscher Popgrößen. Rio Reisers „Junimond“ schön interpretiert. Krumbiegels heitere Plaudereien über Begegnungen etwa mit Udo Lindenberg, die „alten“ Prinzenzeiten und seine Erlebnisse bei den Thomanern belebten den Abend. „Führe uns nicht in Versuchung. Suche uns in der Unterführung“ … Kleine Wortspiele des Prinzen, die für Heiterkeit sorgten.
Es war einmal mehr eine gute Idee des Künstlers und Kulturvermittlers Beat Toniolo, für die Eröffnung der Ausstellung „HR Giger – Alien goes to Zeitz“* diesen Kontrast zu wählen: ein durch und durch irdischer Prinz führt mit seiner weiblichen Begleitung in die Welt der Außerirdischen. Ein schöner Abend.
Hier sind ein paar Impressionen
*) „HR Giger – Alien goes to Zeitz“ Sammlung Jörg Czwikla / 21. Mai bis 30. Oktober 2022 / Museum Schloss Moritzburg
