Von der wilden Grasinsel zur Bürgerwiese
Bjarne rennt durch die Gräser und beklettert eine Sitzbank nach der anderen. Mutter Anne Kazcmareck hat es sich indes mit Patrick Jaritz auf der Liegebank gemütlich gemacht (Bild unten links). Sie wusste vom Frühjahrspicknick und dem Obst- und Saftfest hier. Jetzt sind sie extra hergekommen, um zu sehen, was von den damaligen Ankündigungen geblieben ist. Geblieben? Geworden!
„Ist hübsch geworden, ein schöner Ort zum Ruhen“, sagt Anne Kazcmareck und lächelt in die Sonne. Gegenüber lädt eine große halbrunde Sitzbank zum Relaxen oder zum Gespräch. Die Bänke stehen auf Regenwasser durchlässigem Grund, der Unkraut zurück hält. Nicht zu befürchten also, dass wie andernorts das Unkraut durch die Sitzflächen schießt. Kaum eine Bank entlang der Wege, die an diesem Tag nicht besetzt ist. Eine junge Frau mit angezogenen Beinen, unter Kopfhörern ein Buch lesend. Ein Pärchen ließt auf den Infotafeln, was denn so wächst auf einer Streuobstwiese. Hier im Carré zwischen Semmelweis- und Röntgenstraße hat sich binnen kurzer Zeit ein einladender Wiesenwandel vollzogen – von der verwildert anmutenden Grasinsel zur Bürgerwiese. Ganz so, wie sich Zeitzerinnen und Zeitz das gewünscht haben.
Man hörte zuvor, neben Insektengesumm, so einiges über diesen grünen Flecken inmitten der Stadt. Manche glauben noch heute, was nicht kurz gemäht ist zeuge von Unordnung. Andere mokierten, man könne doch im Hundekot nicht picknicken. Recht behielten jene, die eine Idee hatten, BürgerInnen befragten und einfach Hand anlegten. Heute sehen wir, diese Arbeit trägt Früchte. Nicht nur auf den Bäumen der Streuobstwiese. Gedankt sei dem Projekt ZeNaTra und dem Zeitzer Grünflächenamt.
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