Feierlicher Dreiklang zum Jubiläum

Zeitzer Stiftsbibliothek wird 20 Jahre

Ernst-Albert Naether wird mit dem Heinrich-von-Veldeke-Preis geehrt. Mit der Jubiläumsfeier zu 20 Jahren Stiftsbibliothek ist das lange Wochenende der Zeitzer Bibliotheken eröffnet.

Ein Festvortrag, eine Preisverleihung und eine Eröffnung – mit diesem Dreiklang wurde gestern im Festsaal Museum Moritzburg das 20-jährige Bestehen der Stiftsbibliothek am jetzigen Standort begangen. Die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz und die Zeitzer Bibliotheksinitiative hatten eingeladen, eine der bedeutendsten historischen Büchersammlungen im mitteldeutschen Raum zu würdigen. Bei der Begrüßung zeigt sich Museumsleiterin Kristin Otto erfreut. Eine so renommierte historische Sammlung in den Räumen auf Schloss Moritzburg zu haben, bedeute eine erhebliche Auswertung für das Museum und das gesamte Ensemble.

Sichtlich gerührt war Ernst-Albert Naether an diesem Abend. Als Wertschätzung seines ehrenamtlichen Engagements erhielt der Domherr der Vereinigten Domstifter den Heinrich-von-Veldeke-Preis des Saale-Unstrut-Elster-Verein für Kulturgeschichte und Naturkunde e.V.. „Und was ist mit Zeitz?“ zitierte Matthias Ludwig, Leiter der Domstiftsbibliothek, in seiner Laudatio auf den Geehrten. Der habe in seiner Zeit als Domherr nichts unversucht gelassen, die Schätze der Stadt Zeitz in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Zum Preis gehörte eine von Roland Lindner gefertigte Plastik.

„Der Heilige Leopold von Österreich und die Zeitzer Inkunabel seiner Heiligsprechung“ war der Festvortrag von Stiftungsdirektor Dr. Holger Kunde überschrieben. Dieses Zeitzer Inkunabel ist nur eines von etlichen seltenen und wertvollen Stücken, welche die bedeutende Stiftsbibliothek in Zeitz beherbergt. Kein Wunder, dass nach Dr. Kundes aufschlussreichen Ausführungen zu Herkunft und Geschichte die Gäste das Original des wertvollen Stückes umringten.

Zuvor hatte Matthias Ludwig noch einmal die Geschichte der Stiftsbibliothek und das Engagement der Vereinigten Domstifter in Zeitz Revue passieren lassen. Im Mai 20005 wurde die akut bedrohte Sammlung nach umfangreichen Bauarbeiten hierher in das Torhaus des Museums Schloss Moritzburg umgesetzt. Seitdem stehen wichtige Restaurierungsarbeiten auf der Tagesordnung ständig und wurden dabei manche wertvolle Entdeckungen gemacht. „Man vermutet es nicht in einer historischen Bibliothek, aber unsere Sammlung wächst“, merkte Ludwig erfreut an.
Spürbar verstärkt haben die Vereinigten Domstifter ihre Aktivitäten, die wertvollen Sammlungen über den Mitteldeutschen Raum hinaus bekannter zu machen. Erinnert sei hier an die überregional beachtete Sonderausstellung rund um Julius Pflug „Dialog der Konfessionen“ (zeitzonline berichtete mehrfach). 2019 kam mit Gründung der Zeitzer Bibliotheksinitiative ein Baustein hinzu, das in Zeitzer Bibliotheken ruhende reiche kulturelle Erbe aktiv ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen.

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