Vor 15 Jahren startete das Neue Theater Zeitz
Ob es ein Mords-Sonntag war ist nicht überliefert, es war jedenfalls ein Mordserlebnis damals, erzählt Henriette Rossner-Sauerbier. Im November 2004 brachte sie mit „Ein Mords-Sonntag“ das erste Stück auf die Bühne des Neuen Theaters Zeitz. Das hieß damals noch Theater Kürbiskern. Ziemlich genau vor 15 Jahren war das. Ein Anlass, heute (30.11.) Gäste einzuladen und mit einem kleinen aber feinen Programm zurück zu blicken.
2003 hatte sich der Burgenlandkreis aus der Finanzierungszusage der dreiseitigen Theaterverträge – Land-Landkreis-Stadt Zeitz – verabschiedet. Das Aus für das Zeitzer Theater, das im Dezember gleichen Jahres seine letzte Vorstellung spielte. Das könne ja wohl nicht wahr sein, dass diese Stadt kein Theater mehr haben soll, dachte sich damals empört Henriette Rossner-Sauerbier. Sie gründete einen Verein mit dem Ziel, in kleinem Format auch künftig Schauspiel anzubieten. Zu Hause ist das Theater in der ehemaligen Turnhalle des Franziskanerklosters, in dem 120 Zuschauer Platz finden. Gegen alle Wiederstände hat sie sich als Theatermensch mit Leib und Seele durchgesetzt und durchgehalten. Jedes Jahr bringt das Theater ein Weihnachtsmärchen auf die Bühne, nicht nur in Zeitz. Mit Stücken in eigener Fassung sorgte das Neue Theater Zeitz inzwischen für einiges Aufsehen. Etwa 2015 mit Kafkas „Der Prozess“. Ein beachtliches Pensum für einen kleinen Verein, dessen Theater keine institutionelle Förderung erhält.
Apropos Förderung. Die gab es heute zum 15. von der Sparkasse Burgenlandkreis. Regionalbereichsleiter Henning Partsch übergab einen Scheck mit 500 Euro (Foto rechts). „Vielen lieben Dank, das Geld können wir sehr gut gebrauchen,“ so eine strahlende Henriette Rossner-Sauerbier während der Scheckübergabe. Man muss dazu wissen, das Neue Theater Zeitz ist kein Amateurtheater sondern engagiert für seine Stücke professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler.
Zum Jubiläumsprogramm spielte Professor Ulrich Urban eine zauberhafte, mit viel Beifall bedachte Klaviersonate von Mozart. Thilo Viehreg begleitete Henriette Rossner-Sauerbier zu „Unerhörte Worte von unerhörten Frauen“. Bei Wein und Gesprächen gab es jede Menge Anekdoten, viele Erinnerungen rund um das Theater. Es gab aber auch viele Blicke nach vorn und noch mehr gute Wünsche für die Unermüdliche und ihr Team, dessen Verdienste Rossner-Sauerbier zu würdigen wusste.
Diesen Wünschen schließen wir uns gerne an.