Wo sich Jugendliche ganz legal in der Grafittikunst übten.
Jugendliche gestalten mit Grafittikunst einen Bauzaun auf dem Schützenplatz. Der Zeitzer Rotary Club hat die Aktion materiell unterstützt.
Seine eigene Idee mit leuchtende Farben aus Spraydosen auf schwarzem Grund für alle sichtbar zu machen, das ist schon ein besonderes Erlebnis. Mit großer Freude und viel Enthusiasmus gingen sie am Samstag Vormittag auf dem Schützenplatz ans Werk – besser gesagt an ihre Werke – Jugendliche beim Schlussakkord des dreitätigen Graffit-Workshops. Den hatten Sandy Wegnershausen (Zeitzer Stadtlabor) und Anni Hagedorn (Friedrich Ebert Stiftung) organisert, untersützt von Moritz Linsel. Alle drei waren natürlich auch am Schlusstag aktiv dabei, die Iddeenskizzen aus dem Workshop an die Bauzäune rund um die Blue Box zu sprühen.
Materiell unterstützt wurden sie dabei vom Rotary Club Zeitz. Dessen vor kurzem gewählter neuer Präsident Andreas Exler kam vorbei und übergab den symbolischen Scheck über 400 Euro an Moritz Linsel. Linsel hat den Workshop angeleitet und weiß, die Farben sind nicht eben billig. Diese Spende kam also wie gerufen. Exler, der das Amt im Juni antrat, findet dieser Workshop sei ein tolles Angebot für Jugendliche, das neben dem Spaß auch eine legale Möglichkeit für Grafitti bot und zugleich über die Folgen illegalen Sprühens aufkläre.
In den ersten zwei Tagen ging es im Stadtlabor (wir berichteten) nämlich nicht nur um Techniken, Werkzeuge und Begriffe rund um die Grafittikunst. Mit den Jugendlichen wurde auch etwa über Stadtentwicklung diskutiert, wie sie funktioniert, was dabei wichtig ist. Es ist schließlich auch für Jugendliche wichtig, Regelularien zu kennen, die sie berühren. Etwa, wenn es darum geht, ihre berechtigten Forderungen nach Freiräumen in die Stadtplanung einzubeziehen.
Am Ende fanden die Teilnehmer, dieser Workshop sei spannend und lehrreich für sie gewesen, weshalb auch schnell die Frage nach einem nächsten aufkam. Eine feste Zusage konnten die Protagonistinnen von Stadtlabor und Friedrich Ebert Stiftung noch nicht geben, im Blick hätten sie diese Möglichkeit aber schon.
Eine Wiederholung scheint neben dem Spaßfaktor auch aus einem noch anderen Grund sinnvoll. Nach Ankündigung dieses Workshops gab es im Vorfeld schon Diskussionen. Ob denn nun die ganze Stadt zugetackert werden solle, weshalb man „denen“ nun auch noch eine Plattform böte zum Beispiel. Nein, es geht erstens darum Jugendlichen zu ermöglichen, sich ganz legal auszutoben und zweitens sollte keine Gelegenheit ausgelassen werden, sie für die teils schwerwiegenden Folgen des illegalen Sprühens an fremdem Eigentum zu sensibilisieren.
Dirk Bindmann hat mit der Kamera zugesehen
Fotos: Dirk Bindmann
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