Welterbe an Saale und Unstrut. HOP oder TOP
Morgen wissen wir mehr. Wetten dass?
Wenn auch meine Mittel bescheiden sind, so gehöre ich doch zu den Befürwortern und Unterstützern dieses Welterbeantrages. Der steht nun kurz vor der Entscheidung. Wahrscheinlich am Sonntag (5. Juli) werden wir es genau wissen.
Indes gehen die Meinungen der optimistischen Befürworter und der skeptischen Hinterfrager teils weit auseinander, rauf und runter, hin und her. Mir persönlich sind ja beide Seiten grundsätzlich sympatisch. Jedenfalls dann, wenn sie argumentieren und nicht mit Polemik zu polarisieren versuchen. Oft genug und nach meinem Geschmack zu viel war von Letzteren zu lesen. Insbesondere in den Sozialen Netzwerken lese ich barsche Urteile, wirre Zitate aus jener doch umstrittenen ICOMOS-Empfehlung und das Ganze bisweilen in einem Deutsch, das mir gelegentlich Angstschweiß auf die Stirn treibt.
Wetten, dass sich die allerwenigsten davon wirklich die Mühe machten, die ICOMOS-Empfehlung zur Ablehnung des Welterbeantrages durchzuarbeiten, geschweige denn jene kritisierten Orte, Landschaften und Objekte wirklich zu kennen, sie doch wenigstens so in Augenschein zu nehmen oder sich anderweitig ein Bild in einer Weise zu machen, dass ihre Urteile zumindest einen Hauch von Ernsthaftigkeit erhielten?
Wetten, dass sich am Sonntag, falls es heißen sollte: HOP abgelehnt, die skeptischen Hinterfrager und polarisierenden Polemiker schnell einig sein und lautstark zu Wort melden werden, gestärkt durch die Reihen derer, die sich zwar bisher in Zurückhaltung übten, es aber doch schon immer alles genau so haben kommen sehen?
Wetten, dass es am Sonntag, wenn es heißen sollte: TOP, scharenweise Überläufer in die Reihen der Befürworter geben wird, weil die polarisierenden Polemiker und Alles-Vorausseher es mit ihrer Kritik ja doch stets nur gut gemeint hätten und im Hinterkopf dabei nur haben, dass es ja so schlecht doch nicht sein kann, am Ende auch ein Stück von dem Kuchen abzukriegen?
HOP oder TOP – Wetten, dass am Sonntag, die Region Saale-Unstrut jede Menge gewonnen haben wird, weil sie auf dem Weg bis hierher von sich Reden machte, dabei manchen ihrer tiefer liegenden Schätze barg und manche Idee geboren wurde, unzählige Akteure neue Wege des Miteinander für ein gemeinsames Ziel und dabei Freunde wie Verbündete fanden, ohne zu wissen oder sich auch nur zu fragen, wie groß am Ende der Kuchen oder etwa das Stück sein würde, das sie selbst davon ab bekämen?
Wetten, dass es am Ende aus diesem Prozess einen Nutzen geben kann, den weder Befürworter noch Skeptiker, weder Polemiker noch Vorausseher heute ahnen können?