Wird der Bahnhof Zeitz bald wach geküsst? Und wenn ja, von wem?
Man darf ja doch noch träumen. Dachte sich wohl jemand und denkt sich dorthin, wo einst Eilsendungen über die Rampe gingen schon einmal einen Ort für Kunst. „Kunst von der Rampe. Rampenkunst für Rampensäue…“. Naja, lass träumen dahin. Also soll der verwilderte Garten gleich daneben einmal ein Biergarten mit Freiluftgalerie werden.
Das war nur eine der auf eine Leine geklammerten Ideen, die Frau Neuhofer aus der Elsteraue durch die Wartehalle des Zeitzer Bahnhofs gespannt hatte. Es hätte schon manches mit dem Sammeln von Ideen begonnen, sagt die agile Dame aus dem Elstertal zu ihrer Idee.
„Ein Bahnhof ist kein Abstellgleis“ lesen wir noch dort, wo heute ein Tag der offenen Tür Interessenten und Ideen für den Bahnhof einsammeln sollte. Die NASA (Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt) und die Stadt Zeitz hatten geladen. Die NASA seien die, die mit viel Geld den Bahnhof wach küssen sollen, wurde geäußert. In Eisleben versuche man das Wachküssen mit einer Genossenschaft, wusste ein Stadtrat vor dort zu berichten. Man mache in Eisleben gute Erfahrungen damit, erzählt der Gast.
Oberbürgemeister Volkmar Kunze indes, hält die Genossenschaft für das Zeitzer Umfeld nicht die beste Alternative. Herum gesprochen hat sich inzwischen, dass es wohl eine Mehrheit im Stadtrat für den Kauf des Bahnhofs durch die Stadt geben wird. Wie auch immer, diesen Bahnhof wach zu küssen wird eine der schwereren Aufgaben. Bei allem, was bislang so „angedacht“ ist stellt sich allemal die Frage der Nachfrage. Und die nach dem Geld, denn der erste Gang durch die Räume machte schnell klar, dass mit Ideen und Küssen allein hier nichts zu bewerkstelligen sein wird.
Die NASA jedenfalls werde beim Wachküssen helfen, war zu vernehmen. Nun denn, Macher, Rampensäue, Künstler, Händler, Eventmacher und Wachküsser- Ideen sind gefragt. Und Geld.