GERD SEIDEL – MALEREI & GRAFIK
Gerd Seidel, so scheint es, ist ständig dabei, zu malen und zu zeichnen, was er sieht. Und wie er es sieht. Es sind ehrliche Bilder und Drucke, die der in Osterfeld geborene und lebende ehemalige Kunsterzieher noch bis 1. November in der Gewandhausgalerie zeigt. Ein Miniausschnitt dessen, was der Mittsiebziger so daheim liegen hat. Allesamt Liebeserklärungen an die Heimat und die Natur.
Effekthascherei oder übertriebener Pathos sind seine Sache nicht. Nur er selbst muss zufrieden sein mit dem, was er tut. Was allerdings mit Selbstzufriedenheit nicht gleichzusetzen ist. Dafür strahlen diese Bilder zu viel Ehrlichkeit und Lebensfreude aus. Und Heimatliebe, ja.
Die, Heimat, das sind für Seidel die Landschaften und Orte in und um den Altkreis Zeitz, „zu dem Osterfeld einst gehörte“, wie er verschmitzt bemerkt. Hier in Osterfeld war er nach der Wende mehr als zwei Jahrzehnte Bürgermeister. Beruflich hat er nach seinem Lehramtsstudium in Leipzig 1977 in Osterfeld, Zeitz und Droyßig Kunst unterrichtet.
Seine Vorliebe sind Drucke in Holz oder Linoleum. Mal einfarbig, mal in mehreren Farben. Manche schneidet er sogar gleich live draußen in der Natur, wie auch viele seiner Ölbilder dort entstehen, wo er eben gerade ist. Dabei passiert nicht selten, dass er – wie neulich im Urlaub – an einer Klatschmohnwiese nicht vorbei kann, sein Malzeug auspackt und malt, was er sieht. Und wie er es sieht.

